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tagesfleiss
Gast
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Verfasst am:
Mo 08 Okt, 2007 16:50 Die Evolution - braucht sie uns? |
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Die Abendzeitung München schreibt am 5.10.2007 - Text gekürzt:
Zitat:
Wir wär'n dann mal weg!
Man kann das unerhörte Gedankenspiel beim Gemüse beginnen. Wenn der Mensch auf einen Schlag von der Erde verschwände,würde es nicht lange dauern, bis Brokkoli, Weiß-, Rosen- und Blumenkohl wieder genauso ungenießbar wären, wie es ihr gemeinsamer Vorfahre war, bevor der Mensch durch Züchtung aus ihnen Nutzpflanzen formte. Und Äpfel? Sie wären nach ein paar Baumgenerationen wieder so holzig wie ihre einst aus Russland eingeführten Ahnen. Rosen aber wären ganz dumm dran: sie brauchen den Menschen, der sie kultiviert und pfropft - ohne sie kämen sie ganz schnell unter die Räder der Evolution.
Eine Welt ohne Menschen - was wäre wenn...? Was passierte mit Städten, Autos, Fabriken? (..) Wann und an welcher Stelle ihrer Konstruktion bricht eine Autobahnbrücke, wenn sie nur so da steht? Was hält länger, der Eurotunnel oder die Freiheitsstatue?
All das sind Fragen, denen der US-Journalist Alan Weisman in seiner Zukunftsvision "Die Welt ohne uns" so genau und fesselnd beantwortet, dass ein "Memento mori der Generation Klimaschock" (FAZ) entstanden ist, das momentan Bestseller-Listen einnimmt.
(..)
Und schon stellt manfest, dass die Erde uns wohl nicht sehr vermissen würde. "An dem Tag, an dem die Menschheit verschwindet, beginnt die Natur mit dem Hausputz. Sie putzt unsere Häuser vom Antlitz der Erde.", beschreibt Weisman. "Ein Scheunendach mit einem großen Loch inder Mitte wäre innerhalb von zehn Jahren hin. Ihr Haus hält vielleicht fünfzig, bestenfalls hundert Jahre (...) "
Besonders plastisch beschreibt er das Ende von New York: Bei der Metropole des Vertikalen würde zu allererst von ganz unten angegriffen: vom Grundwasser, das innerhalb weniger Stunden die Stollen der U-Bahn- und versorgungsschächte füllt, sobald es nicht mehr abgepumpt wird. Dann geht es los: Selbst die gigantischsten Wolkenkratzer, die tief im harten Schiefer unter Manhatten verankert wurden, sind nicht darauf ausgelegt, mit ihren Fundamenten unter Wasser zu stehen.
Die Gemälde in den Museen würden vom Dunklen Pelzkäfer verdauut,, während auf den Strassen der Chinesische Götterbaum in feinsten Rissen des Pflasters zu wurzeln beginnt und dieses schliesslich aufsprengt. (...)
Beim Panamakanal dürften zuerst die Überlauftore der Schleusen wegrosten - dann gibt es eine Flutwelle Richtung Karibik, bis die pazifische Seite des Mega-Bauwerks trockengefallen und Nord- und Südamerika wieder vereint wären.
Während diese Szenarien fast noch apokalyptische Idyllen abgeben, wird es dann bei den weltweit 441 Atomkraftwerken richtig unangenehm. (..) Weismann rechnet vor, das konstruktionsbedingt die eine Hälfte der AKW brennen und die andere Hälfte schmelzen würde. (..)
Auch eine Interkontinentalrakete ist nach 5000 Jahren durchgerostet, woraufhin Uran und PLutonium eine Viertelmillion Jahre lang radioaktiv strahlen werden. Die Tier- und Pflanzenwelt hätte nur dann eine Chance, wenn sie sich der Strahlung anpasst. (..)
Und wenn nicht längst schon alle Steinbauten bishein zu den Pyramiden in Ägypten zerbröselt sein werden (die Stahl- und Glasarchitektur ist viel schneller weg), wird es immer noch Lösemittel, Hydraulikflüssigkeiten und Insektizide geben , die partout nicht zerfallen wollen.
Weismann's Buch hat in seiner naiven Entgültigkeit auch etwas erlösendes: Das schlechte Gewissen der industrialisierten Menschheit speist sich aus der Ahnung, dass der homo sapiens die eigentliche Katostrophe für die Natur der Erde ist. Ohne uns - wäre es nicht besser? Ein Gedanke, der so pervers wie verführerisch ist.
(..)
Gibt es Meinungen von Euch dazu?
LG Tagesfleiss
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Folkhere
Gast
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Verfasst am:
Mo 08 Okt, 2007 18:02 (Kein Titel) |
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Nö, sie braucht uns nicht .
Wäre ja eigentlich schon genug Antwort, aber ein paar Dinge gehen mir bei solchen Diskussionen/Berichten immer wieder durch den Kopf.
1. Evolution ist ein Prozess, bei dem per "Try-and-Error" Verfahren alles Mögliche mal ausprobiert wird. Menschen sind einer dieser Versuche. Was ist daran denn nun so besonderes? Wenn es schief geht, geht es eben schief, dann kommt der nächste Versuch dran.
2. Der Gegensatz Mensch <-> Natur: wer hat sich das bloss ausgedacht? Wir sind - wie oben gesagt - durch einen evolutionären Prozess als Teil der Natur dieses Planeten entstanden. Und wir sind nicht die erste Gattung, die sich selber das Wasser abgräbt. Ich denke mal, wir werden auch nicht die letzte sein.
Gut, entgegen aller dagegen sprechenden Indizien glaube ich ja immer noch an ein Leben vor dem Tod, so das ich es für völlig legitim halte, wenn wir als Gattung zu überleben versuchen. Sollten wir das aber nicht schaffen, ist das auch keine Katastrophe, sondern genau das, was uns meiner Meinung nach nicht braucht: Evolution
BTW ... wie wärs im nächsten Anlauf mit mobilen, intelligenten Pflanzen, die den Treibstoff für ihre Fahrzeuge aus extra dafür gezüchteten Hominiden gewinnen ...
Evolutionäre Grüsse
Volker
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tagesfleiss
Gast
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Verfasst am:
Mo 08 Okt, 2007 18:12 (Kein Titel) |
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Hallo Volker,
1,2 zustimme total - aber was meinst Du mit "Leben vor dem Tod"?
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Folkhere
Gast
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Verfasst am:
Di 09 Okt, 2007 00:41 (Kein Titel) |
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« tagesfleiss » hat folgendes geschrieben:
...aber was meinst Du mit "Leben vor dem Tod"?
Ach, das ist nur eine launige Anspielung auf all die Religionen und Lehren, die alles Gute, Reine und SuperDuperTolle immer ins Leben nach dem Tod oder in ein Reich, das "nicht von dieser Welt" ist, abschieben. Du weisst schon, diese ganzen amüsanten Erlösungsgeschichten, alle laufen beseeligt lächelnd durch hübsche Renaissancegärten, das Schaf liegt beim Löwen und die beiden haben befriedigenden Sex, usw. ...
Die sollten sich lieber um das Leben vor dem Tod kümmern, da gibts genug zu tun .
Liebe Grüsse
Volker
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Moondog
Gast
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Verfasst am:
Di 09 Okt, 2007 01:28 (Kein Titel) |
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@ Folkhere: Genau *lach*... das ist mal `n Wort... oder besser `n Satz!
um das Leben nach dem Leben kann man sich dann kümmern wenn so weit ist... hab ich mal den Zeugen Jehovas verklickert als sie mit eben jener Löwe nebst Lamm Geschichte ankamen... danach kamen sie nur noch selten *g*
LG Moondog
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Schnee vor dem Fenster
Gast
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Verfasst am:
Di 09 Okt, 2007 10:52 (Kein Titel) |
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Die Frage ist falsch herum gestellt. Eigentlich ist doch viel eher interessant, ob wir die Evolution brauchen...
Ein Prozess passiert, er braucht dazu nichts. Außer eine Bühne.
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tagesfleiss
Gast
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Verfasst am:
Di 09 Okt, 2007 11:50 (Kein Titel) |
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« Moondog » hat folgendes geschrieben:
um das Leben nach dem Leben kann man sich dann kümmern wenn so weit ist...
*zustimmend nickt*
Dennoch beeinflusst mein dieslebiger Werdegang meinen gesamten (karmischen) Prozess - Ursache und Wirkungen durchdringen sich
Zitat:
Die Frage ist falsch herum gestellt. Eigentlich ist doch viel eher interessant, ob wir die Evolution brauchen...
Wir sind Teil der Ev., deshalb wirken wir am Gesamtprozess mit - wir beeinflussen und werden beeinflusst. In diesem Moment setzen wir uns mit dem "Klimaschock" auseinander, weil wir jetzt hier sind.
Aus unserer dieslebigen Sicht ist RaumZeit linear und unterliegt Ursache und Wirkung. In einem nächsten Leben (als Ägypter um 6000 v.Chr. oder Marsianer (!) ?) werden die Karten sicher neu gemischt - und dann sehen wir durch ein neues Kausalitätsfenster...
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Schnee vor dem Fenster
Gast
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Verfasst am:
Di 09 Okt, 2007 22:25 (Kein Titel) |
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Zitat:
Aus unserer dieslebigen Sicht ist RaumZeit linear und unterliegt Ursache und Wirkung.
Einspruch. Ich glaube weder an Zeit, noch an unbedingte Kausalität.
Aber wayne... ist zu offtopic.
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Sir Markus.
4. Lordrat, und Barde
Geschlecht:
Alter: 41
Anmeldungsdatum: 03.12.2006
Beiträge: 449
Wohnort: Worms
Sternzeichen:
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Verfasst am:
Mi 10 Okt, 2007 01:21 (Kein Titel) |
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Wie kann die Evolution als Prozess uns brauchen, oder wir sie?
Wir sind Teil des Prozesses, daher denke ich, dass sich diese Frage nicht stellt.
Ist die Frage aber, ob das Leben uns braucht... Ich denke eher nicht.
@Schnee
Ich springe (ungeschützt) ins Wasser - Ich werde nass. Das ist unbedingte Kausalität, oder?
_________________ Wer viel redet, weiß nichts
Wer viel weiß, der redet nicht.
Lao Tzu
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Schnee vor dem Fenster
Gast
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Verfasst am:
Mi 10 Okt, 2007 11:24 (Kein Titel) |
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Möglicherweise ja, möglicherweise aber auch purer Zufall.
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Sir Thomas Marc
Merlynn des Ordens
Geschlecht:
Alter: 59
Anmeldungsdatum: 24.12.2004
Beiträge: 26399
Wohnort: Biedershausen
Sternzeichen:
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Verfasst am:
Mi 10 Okt, 2007 11:28 (Kein Titel) |
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Und möglicherweise auch eine Illusion!
_________________ Nichts zu wissen ist keine Schande, nicht zu fragen schon!
Die Welt ist der Lernhain der aller Wesen - hier ist Welt und Hain -auch für die Wissenden.
Wer interpretiert, was er von anderen hört, bewegt sich lichtschnell am Kern der Worte der Anderen vorbei.
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Lady Uschi
Druidin
Geschlecht:
Alter: 64
Anmeldungsdatum: 24.12.2004
Beiträge: 14159
Wohnort: Biedershausen
Sternzeichen:
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Verfasst am:
Mi 10 Okt, 2007 11:47 (Kein Titel) |
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tagesfleiss
Gast
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Verfasst am:
Mi 10 Okt, 2007 16:28 (Kein Titel) |
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« Schnee vor dem Fenster » hat folgendes geschrieben:
Einspruch. Ich glaube weder an Zeit, noch an unbedingte Kausalität.
...da möchte ich gerne mehr lesen (nixofftopic *gg*)
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Schnee vor dem Fenster
Gast
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Verfasst am:
Mi 10 Okt, 2007 20:17 (Kein Titel) |
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Ja, gut, können wir machen, ein Fred über Zeit und anderen Unsinn folgt in Kürze, habe im Moment grad nicht die Muse, eventuell zu späterer Stunde, so gegen 4 oder 5 oder so... ^^
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tagesfleiss
Gast
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Verfasst am:
Mi 10 Okt, 2007 20:20 (Kein Titel) |
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Moondog
Gast
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Verfasst am:
Do 11 Okt, 2007 20:34 (Kein Titel) |
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sorry... hatte was im verkehrten Thread gepostet und jetzt krieg ich das Fenster hier nicht gelöscht *grummel*
Trotzdem liebe Grüße Moondog
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Schnee vor dem Fenster
Gast
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Verfasst am:
Do 11 Okt, 2007 22:54 (Kein Titel) |
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lol
Cool, ich mag sinnvolle Postings!
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josh
Gast
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Verfasst am:
So 30 Dez, 2007 21:10 (Kein Titel) |
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Kleine sache dazu .
Die evolution wenn ich diese sache richtig verstanden habe passiert aber so und so egal was wir machen . Aus dem grund wir erfinden produzieren . Dadurch geht vieles von der erde weg und jemehr wir das machen je mehr müssen wir sehen das alles leer wird . Also müssten wir doch durch einen stopp der industriealiesierung wieder zurück in alte zeiten gehen . Also fast wie früher leben .
Dann wie man ja meint würde doch auch die klimaerwärmung enden theoretisch .
lg josh
ps: war hoffentlich nicht zu sehr vom thema weichend *grins*
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tagesfleiss
Gast
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Verfasst am:
So 30 Dez, 2007 23:36 (Kein Titel) |
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Hallo Josh,
die EV funktioniert auch ohne uns Menschen. Es könnte sein, dass wir uns zu BioNanoMechs entwickeln oder dass wir einen Rückschritt in die EisenZeit erfahren (selbstiniziert).
Es gibt sicher auch mehr Möglichkeiten.
Die Klimaerwärmung ist ME derzeit nicht mehr zu stoppen. Sie wird ihren Höhepunkt finden - anpassungsfähige Lebensformen bleiben, neue erscheinen...
Es gibt z.B. Organismen in den tiefen Ozeanen, die in der Nähe von Vulkanen bei +1000 Grad rumschwimmen. Die fühlen sich pudelwohl dabei
Keineswegs "ThemaVorbei"
LG TF
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josh
Gast
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Verfasst am:
Mo 31 Dez, 2007 00:28 (Kein Titel) |
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Hallo Tagesfleiss
zum thema klima sind wir anpassungsfähig ?
wenn wir jetzt versuchen das zu verhindern . Denken die meisten wohl eher nicht . Aber man kann sich doch an alles gewöhnen oder ?
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tagesfleiss
Gast
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Verfasst am:
Mo 31 Dez, 2007 00:57 (Kein Titel) |
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Anpassungen, mehrere Möglichkeiten, kurz gesagt:
1)Hoher groffstofflich-techn.Aufwand: Schutzbauten (Stahlbeton/Glas/???/) über oder/und unter der Erde-->teilweise von Aussenwelt abgeschlossen mit unabhängiger künstlicher Versorgung
-->Versuchsprojekt bereits gelaufen, gescheitert! "Biosphere" (-->googlen) Nur für Priviligierte
2)Hoher mikro-techn. Aufwand: Der Mensch evolutioniert sich selbst durch Assimilierung bionischer Prozesse: "Photosynthese"/"MikroRobots"/"???" --> MikroBiologie, BioChemie, Hirnforschung, Quantenforschung,...
-->heisst: Der Mensch wird körperlich robuster "gemacht"
3)Hoher feinstofflicher Aufwand: Der Mensch zieht sich "in seine Seele zurück", dh. Meditation/kollektive Wahrnehmung und Interaktion etc. Dazu müssten die Gehirne evolutioniert werden, eigentlich sind die notwendigen Bereiche schon als "Rohbau" vorhanden, jedoch nicht aktiviert, vernetzt.
Unsere Gehirne brauchen dann zumindest geschützte abgeschlossene Funktionsräume (siehe 1) - wir werden dann "körperlos"
Das sind natürlich meine Phantasien - vielleicht ist ja was dran...
Bisher, aber nur bisher(!!!) hat der Mensch jedesmal durch (neue) Technik eine durch Technik entstandene Panne beheben können... bisher
BuchEmpfehlung - wie wir uns selbst überhol(t)en: bitte googlen!
Peter Kafka, Gegen den Untergang. Schöpfungsprinzip und globale Beschleunigungskrise
4)Rückkehr in die EisenZeit mit dezentralen autarken OrgaStrukturen.
Da gibts hier im Forum bereits viele Überlegungen...
LG TF
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josh
Gast
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Verfasst am:
Mo 31 Dez, 2007 11:42 (Kein Titel) |
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!,2und 3 hört sich für mich noch sehr kompliziert an . Aber da :
Bisher, aber nur bisher(!!!) hat der Mensch jedesmal durch (neue) Technik eine durch Technik entstandene Panne beheben können... bisher
stimm ich dir zu bin mal gespannt was in den nächsten jahren oder genauer gesagt was uns nächstes jahr erwartet !
lg josh
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