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Lady Uschi
Druidin
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Anmeldungsdatum: 24.12.2004
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Verfasst am:
Do 24 März, 2005 21:21 33 Sätze über das Werden |
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Einst in einer lange vergangenen Zeit, ging ein Kind mit seinem Vater von zu Hause fort.
Er hatte es geholt, die Mutter war gegangen, um anderes zu werden.
Auf dem langen Weg lehrte er das Kind, aus dem Leuchten der Sterne zu lesen.
Er lehrte es, wie man Hasen jagt und Feuer macht um sie zu braten.
Das Kind lernte, ein Teil der Natur zu sein und deshalb nachts nicht zu frieren.
Manche Wege waren steil und das Kind musste getragen werden.
Doch je enger und schwerer der Weg wurde, umso mehr begriff das Kind, dass Wahrheit und Vertrauen die Schlüssel dieser Wanderschaft sind.
Auf breiten Wegen trafen die beiden auch auf andere Wanderer, nicht alle waren freundlich, doch Schwert und Worte des Vaters beschützten sie.
Manche der Wanderer waren erschöpft oder verletzt, der Vater half ihnen mit Trost, Verpflegung und der Heilkraft der Kräuter.
Nie verlangte er eine Entschädigung, manchmal erhielt er nicht mal Dank.
Sie gingen manchmal ein Stück gemeinsam, aber bald trennten sich die Wege, jeder ging seinen eigenen.
Sehr aufmerksam verfolgte das Kind das Handeln des Vaters.
Es fing an, Fragen zu stellen - warum, wie, was.
Der Vater fing an, Geschichten zu erzählen, von der Göttin, vom Gott, von der Schöpfung und vom Drachen.
Das Kind erinnerte sich, schon einige dieser Geschichten von der Mutter gehört zu haben - oder doch nicht?
Vieles was der Vater erzählte, rief in dem Kind Träume hervor
Es schlief wenig und unruhig, doch seine Kraft wuchs schneller, als es selbst.
Die Wanderschaft schien schließlich zu Ende zu gehen, denn sie kamen zu einem geheimnisvollen Ort, umgeben von Nebeln.
Dem Kind wurde bange, doch der Vater durchschritt die Nebel, ohne zu zögern.
Was dahinter zum Vorschein kam, war wunderschön und doch zeigten sich gleichzeitig Abschied, Tod und Vergehen.
Die beiden wurden empfangen wie alte Freunde in einer Gemeinschaft, die klar, offen und stark war.
Priester, Druiden, Schüler, Barden - alle am Ende des Weges - oder am Anfang?
Wo ist das Ende - wo der Anfang - fragte sich das Kind und ahnte was folgt.
Der Vater nahm Abschied und ließ das Kind zurück.
Es hatte auf dem Weg dorthin genug gelernt, um zu wissen, dass dieser Abschied keine wirkliche Bedeutung hat
Wie der Tod das Versprechen der Wiedergeburt in sich trägt, so deutet der Abschied auf das Wiedersehen hin.
Das Kind winkte kurz und folgte denen, die begannen, es auszubilden.
Erinnerungen an die gejagten Hasen verblassten mit der Zeit, wichtigeres, größeres, göttliches nahm den Raum ein.
Das Kind wuchs heran und lernte, war irgendwann selbst bereit zu lehren.
Es machte sich auf den Weg, dorthin, wo die Göttin rief, um ihrem Plan zu folgen.
Ein langer mühevoller Weg mit steilen Hängen und engen Schluchten war zu überwinden.
Er führte zu einem kleinen Kind, dessen Mutter sich auf den Weg gemacht hatte, anderes zu werden.
Und so wurde das ehemals kleine, vertrauensvolle Kind zum Führer zu den Nebeln für das nächste, das dort erwartet wurde.
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