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 Furcht und Ehre

Neues Thema eröffnenNeue Antwort erstellen Lerninsel des Ordens Foren-Übersicht » Hain der Birke - Hain für unsere Besucher » Öffentliche Diskussionen &sid=b64e28ddeff366ac522dcaf1e6139473 » Kontroversen
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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 09:11    Furcht und Ehre Antworten mit ZitatNach oben

Ehrfurcht ist schon ein komisches Wort. Es lag mir letztens schon fast auf der Zunge, und habs gerade noch verhindert es auszusprechen.
Es beinhaltet Ehre und Furcht.

Was assoziiere ich damit ... ?

Ehre aus Furcht ...
Furcht aus Ehre ...

.... Das waren meine spontanen Gedanken und beides macht mich doch ein wenig unruhig und bereitet mir Unbehagen.
Wie passen Furcht und Ehre überhaupt zusammen?
Es ist ja auch stark davon abhängig, wie ich Ehre und Furcht an sich definiere.

Kann ich mich vor Ehre fürchten?
Oder kann Furcht Ehre hervorrufen?

Vielleicht bin ich auch auf einem ganz falschen Dampfer und Ehrfurcht hat weder was mit Furcht noch mit Ehre zu tun ...

Wie seht ihr das denn?

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Wodan
Auf dem Weg des Erwachens - Birke
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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 09:19    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hi goronwy
du hast volgendes geschrieben: Ehrfurcht ist schon ein komisches Wort. Es lag mir letztens schon fast auf der Zunge, und habs gerade noch verhindert es auszusprechen.
Es beinhaltet Ehre und Furcht.

Was assoziiere ich damit ... ?

Ehre aus Furcht ...
Furcht aus Ehre ...

.... Das waren meine spontanen Gedanken und beides macht mich doch ein wenig unruhig und bereitet mir Unbehagen.
Wie passen Furcht und Ehre überhaupt zusammen?
Es ist ja auch stark davon abhängig, wie ich Ehre und Furcht an sich definiere.

Kann ich mich vor Ehre fürchten?
Oder kann Furcht Ehre hervorrufen?

Vielleicht bin ich auch auf einem ganz falschen Dampfer und Ehrfurcht hat weder was mit Furcht noch mit Ehre zu tun ...

Man könnte es so sehen das man es von frühere zeiten herleitet und es nun eine andere bedeutung hat ich denke das es daher kommt das man für seine ehre einstehen muste und man davor Angst hatte.

zu: Kann ich mich vor Ehre fürchten?
Oder kann Furcht Ehre hervorrufen?

Ja Ehre kann schon furchteinfösent sein
und Furcht kann auch Ehre hervorrufen

Gruß Wodan

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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 09:39    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ehrfurcht verstehe ich weder als Furcht vor der Ehre noch als Ehre die aus Furcht relustiert.

Ehrfurcht bezieht sich nich auf deine Ehre mit ihren Eigenschaften. Es ist die Ehrfurcht die du vor einem Andern hast. Ehrfurcht haben, heisst den jenigen achten, schätzen, Furcht, im Sinne von Achten, vor seiner Ehre.

so in etwa, ich weiss nicht ob das ganz schlüssig ist, ich habe es einfach mal Versucht.

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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 09:58    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hmmm, Ehre sollte doch eigentlich etwas positives sein, etwas das zum Nacheifern anregt, ein Vorbild.

... Wenn Ehre furchteinflössend auf mich wirkt ... dann bedeutet es doch, dass ich davon Abstand nehme, oder Abstand halte.

Schmunzel, also sollte man sich wohl überlegen vor wem man sich ehrfürchtig verneigt.

Liebe Grüsse

Mathias

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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 10:03    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

@Akallabeth

Genau ... dieses Wort wird doch in der Regel dazu benutzt, wenn man seine besondere Wertschätzung gegenüber einem Menschen zum Ausdruck bringen möchte.

Hmmm, Ehrerbietung ... wäre vielleicht ein Alternative ...

Achtung und Wertschätzung klingen in mir völlig anders als Ehrfurcht ...

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Lady Birgit
1. Lordrätin, und Druidin
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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 10:13    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Meine Ehre gebietet mir Dinge zu tun, Wege zu gehen, Entscheidungen zu treffen.
Dies tue ich auch dann, wenn ich mich fürchte.
Meine Ehre trägt mich über meine Furcht.

Das ist für mich Ehrfurcht.

Birgit

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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 10:31    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Meine Ehre trägt mich über meine Furcht.

Ja, durchaus ... aber es bezieht sich auf mich selber ...

Wie artikuliere ich es einem Dritten gegenüber?

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Lady Birgit
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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 10:43    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« goronwy » hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Meine Ehre trägt mich über meine Furcht.

Ja, durchaus ... aber es bezieht sich auf mich selber ...

Wie artikuliere ich es einem Dritten gegenüber?


Gar nicht

Meine Ehre hat nur mit mir zu tun Wink

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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 11:09    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ahhhh .... grrr ... sollte ich doch mal die Gästelektionen machen ....
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Folkhere
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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 11:57    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ja, so leicht können Wörter in die Irre führen Laughing .

Ehre (êra) hatte ursprünglich wohl durchaus auch den Beiklang einer gewissen Scheu (je nach Zusammenhang). Als dieser im Laufe der Zeit schwand, wurde zur besseren Differenzierung "Furcht" als Wortbestandteil hinzugefügt (Deutsches Wörterbuch, Gebr. Grimm online).

Ehrfurcht wäre demnach nur eine besonders respektvolle Art, jemanden zu ehren - kein Grund zur Furcht Wink .

Liebe Grüsse

Volker

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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 12:01    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Ehrfurcht wäre demnach nur eine besonders respektvolle Art, jemanden zu ehren


Japp, so wird es wohl im allgemeinen verstanden. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Aber interessant, das es doch eine recht "neue" Wortkreation ist.

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Folkhere
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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 12:07    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Eigentlich der normale Gang der Sprachentwicklung - Wörter verlieren einen teil ihres Bedeutungsumfangs, was wiederum eine Erweiterung des Sprachschatzes nötig macht.

Interessant wäre hier zum Beispiel auch die unterschiedliche Bedeutung Ehrfurcht - Ehrerbietung ... das eine eher passiv, das andere eher aktiv.

Aber Schluß jetzt, an sowas kann ich mich leicht fest fressen Wink .

Liebe Grüsse

Volker

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Sir Markus.
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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 12:49    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Vielleicht ist damit einfach das erschauern vor der Ehre und Würde eines anderen gemeint, den man größer empfindet.

Wo empfindet man Ehrfurcht? Vor Personen, die man als herrausragend betrachtet in ihrem Sein, vor heiligen Orten, großartigen Bergen.

Wo noch? Was genau ist es für ein Gefühl?

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Lady Ingrid
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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 13:40    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ehrfurcht ist für mich ein Gefühl von größter Achtung und Respekt, Wertschätzung. Für Leistungen die wirklich herrausragend sind. Naturereignisse, Orte und Plätze wo ich fühlen kann daß hier etwas ganz besonderes geschehen ist.

LG
Tanne

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Kelchdrache
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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 15:43    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Gerade wollte ich schreiben das Ehrfurcht für mich auch ein Gefühl von grosser Achtung und Respekt ist....das etwas besonderes eintritt und das Gefühl des hervorteten da ist..und dann dachte ich an Situationen wo ich die meiste Ehrfurcht erlebt habe und dann kamen Bilder die genau das Gegenteil zeigten....einfach waren ..aber eben darum dieses Gefühl auslöste..
Ein Morgenaufgang mit all seinen Farben..das erwachen und das Gefühl des Seins...die Natur die mir in ihrem Sein zeigt was mit uns tagtäglich geschiet ..einfach und doch götttlich...

Karin

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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 18:35    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Spontan kommt mir das Wort"Demut" in den Sinn.

So wie ich mitlerweile Demut verstehe kommt es dem Wort "Ehrfurcht" sehr gleich.
Demut..Ehrfurcht...beide Worte in einem Atemzug nebeneinander-für mich passt es derzeit.
Seht ihr das anders oder ähnlich?

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Lady Uschi
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BeitragVerfasst am: Mo 06 Aug, 2007 21:22    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ehrfurcht wird meist in Zusammenhang mit etwas unbekannten, unbegreiflichen empfunden. Furcht ist daher naheliegend begleitet von Respekt.

Mir ist Ehrfurcht lieber als Ehr-Geiz.

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.

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BeitragVerfasst am: Di 07 Aug, 2007 11:01    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

hmmm ... also sollte man sich mal Gedanken zur Furcht machen.

Ehrfurcht also in Verbingung mit etwas unbegreiflichem und bewundernswertem, alles in allem doch recht positive Empfindungen, weil sie freiwillig und aus einem Selbst herauskommen.

Ich vermute mal das die negativen Assoziationen mit diesem Wort von der erzwungenn Ehrfurcht herrühren, die ich eher als Bedrohung und auch beängstigend empfinde.

Demut ... ich weiss nicht, ob man es mit Ehrfurcht in Verbindung setzen kann. Demut hat für mich etwas unterwürfiges. Es ist aber sicher eine Frage wie man Demut für sich definiert und empfindet.

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Sonnenlicht
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BeitragVerfasst am: Di 07 Aug, 2007 11:36    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Demut ... ich weiss nicht, ob man es mit Ehrfurcht in Verbindung setzen kann.


ööhmm ob Mann kann weiß ich nicht-Frau kann es..denn ich tue es ja Wink

Zitat:
Demut hat für mich etwas unterwürfiges.


Ja es ist noch gar nicht so lange her da habe ich genau das mit diesem Wort verbunden!

Zitat:
Es ist aber sicher eine Frage wie man Demut für sich definiert und empfindet.


Ja wie gesagt, das hat sich bei mir geändert.

Zitat:
Mir ist Ehrfurcht lieber als Ehr-Geiz.



Lady Uschi, ja dabei wird Ergeiz als etwas sehr erstrebenswertes angesehen.
Ich selbst schließe mich da auch nicht völlig aus ,natürlich ist es eine Frage des Maßes..aber das wäre mal ein neues Thema Wert denn hier geht es ja um gorowny's Thema:-))

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BeitragVerfasst am: Di 07 Aug, 2007 12:32    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

schmunzelt ... und 'nen knicks macht ... mein thema? nee ... gerade solch eine Entwicklung von Eigendynamik ist doch toll !!!

Hmmm ... ich denke im Wortverständnis gibt es immer eine sehr grosse Bandbreite, und ist abhängig von eigenen verstehen und empfinden.

Hmmm ... wie so oft kommt man leztendlich immer wieder auf den Punkt, das man sein eigenes Wortverständnis abgleichen muss, damit man sich gegenseitig auch richtig verstehen kann.

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StilleWasser
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BeitragVerfasst am: Do 09 Aug, 2007 23:45    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hmm. Ich erinnere mich an eine unmittelbare Erfahrung von Ehrfurcht. Erst danach erschloß sich mir der Sinn des Wortes, ohne damit eine Form von "Zwang" oder "Unterdrückung" zu verbinden oder irgendetwas anderes, was ich darüber gelernt habe. In Angesicht etwas sehr .... *ohne Worte* war Ehrfurcht. Das setzt sich in meiner Erinnerung aus Ehrerbietung, die ist, und einer gewissen Form von Furcht vor dem Ausmaß oder der Intensität dessen, was ich erfahren habe, zusammen.

ich kann, im Rückblick sehend, die Ehrfurcht und Ehrerbietung gegenüber Göttern oder Gottheiten mancher Urvölker besser verstehen. Ich habe gegenüber dem vielseits genannten "christlichen Gott" so nie empfunden. Könnte mich dem vermutlich auch immer noch nicht so nähern. Da wäre viel Kopf und wenig "ist".

Die Begegnung oder Erfahrung mit .... hat mich weiter sehen lassen. Eine Angst vor diesem ... spielte keine Rolle, jedenfalls nicht in Hinblick darauf, bestraft oder verurteilt zu werden. Es war eher zu gut, um wahr zu sein und ich so klein im Vergleich dazu. Obwohl selbst das nur mein Gefühl war und sonst nichts. Die Ehrerbietung ist natürlich gewesen, sie ging mit Freude einher. Die Angst mehr eine Art von Angewohnheit, sie folgte dem Gefühl der Ehrerbietung. Eine - wie ich fand - natürliche, menschliche Reaktion - zumindest gemessen an hiesigen Verhältnissen und nicht unbedingt allein vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Maßregelungen. Das kam dann noch viel später dazu.


Das Wort "Ehrfurcht" hat also seit dem für mich eine tiefere Bedeutung, die sich wenig über meinen Kopf erschließt. Es hat tatsächlich eine Berechtigung, ohne dabei alten Konstrukten machtgieriger Menschen verfallen zu müssen.


Ich lass das mal so stehen Smile

StilleWasser

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