Werkzeuge zum Wildholzmöbelbau

**Gast**

Werkzeuge

Es erfordert nur einen geringen Aufwand an Zeit und Kosten, um sich einen brauchbaren Werkzeugsatz für den Bau von Wildholzmöbeln zuzulegen. Werkzeuge sind ebenso wie viele andere materiellen Dinge - z.B. Bekleidung, Wohnungseinrichtung oder Nahrungsmittel - nicht nur nützlich, sondern können auch viel über ihre Nutzer aussagen. Denn die Wahl, die Verwendung und die Pflege der Werkzeuge ist immer auch eine Aussage über sich selbst. Nicht alle Sägen sind gleich. Die meisten Sägen schneiden, aber es gibt Sägen, die angenehmer zu benutzen sind. Manche schneiden schneller, kosten mehr Geld oder haben mehr persönliche Geschichte oder Tradition.

Das Abenteuer, Wildholzmöbel zu bauen, schließt die Wahl und die Verwendung von Werkzeugen mit ein. Man kann Wildholzmöbel in einer wohlausgestatteten Werkstatt herstellen, in der die Umrisse eines jeden Werkzeugs sorgfältig an einer Lochwand nachgezeichnet sind und die Griffe der Schraubenzieher jedes Jahr neu gestrichen werden. Aber man kann Wildholzmöbel auch mit einer Sammlung von Werkzeugen bauen, die man geerbt, geborgt oder im Schlußverkauf erstanden hat und in einer Schachtel hinten im Schrank aufbewahrt.

Es ist eine der nützlichsten Fähigkeiten beim Bauen mit Wildholz - wie auch bei anderen handwerklichen Arbeiten - zu wissen, wann man das Werkzeug wechseln muß. Während ein Projekt Gestalt annimmt, ändert sich die Beziehung zwischen der Person, der Arbeit und dem Werkzeug ständig. Einer der wichtigsten Gründe für einen Werkzeugwechsel ist, Körperkraft einzusparen und dadurch mehr Energie für eine gute Formgebung zu haben. Der Werkzeugwechsel hält einen gewissen Rhythmus aufrecht und verhindert, daß der kreative Prozeß zur reinen Tätigkeit wird.
Es gibt bei den Werkzeugen, die zum Bauen von Wildholzmöbeln nötig sind, einige grundsätzlich wichtige:

Schneidewerkzeuge, Bohrwerkzeuge, Markierungs- und Meßwerkzeuge, Haltewerkzeuge für den Zusammenbau, und schließlich Vorrichtungen, die vor Verletzungen schützen.

**Gast**

Schaut doch mal in eurer Nachbarschaft, wenn Sachen alter Leutchen zum Sperrmüll gestellt werden, wenn aufgeräumt wird...... Wenn ihr nicht wißt, was es ist, weil Hebel und Kanten und, und- oder irgendein Eckchen ist ausgebrochen... zerbrochene Feilen, oder sogar zerbrochene Spitzhacken, Handwerkzeuge mit fehlendem Heft ( Fachjargon: ist der Griff) etc. schmeißt mal nichts weg, aus altem Werkzeug läßt sich noch vieles machen. Bohrer kann man nachschleifen......
Liebe Grüße
Litho

**Gast**

*g*
Bohrer anschleifen kann ich auch noch, hab ich mal gelernt. Wink

Schneidwerkzeuge, die benötigt werden:

Sägen (s.u.)
Handschere (zum Ablängen oder Zuschneiden dünnerer Äste)
Astschere (zum groben Ablängen von Holz bist zu dünner Baumstammstärke)
Motorsäge
Messer, Stech- und Hohlbeitel

**Gast**

Bohrwerkzeuge:

Für Wildholzmöbel empfiehlt es sich, kleine Löcher vorzubohren, wenn man das Möbelstück durch Nageln verbinden will, um ein Reißen zu verhindern.
Größere Löcher müssen gebohrt werden, wenn man Zapfenverbindungen herstellen will.
Und für Zapfenverbindungen an Stammholzmöbeln muß man vielleicht mehrere Löcher kreisförmig anordnen und entstehende große Zapfenloch mit dem Stechbeitel weiter ausarbeiten, bis der Zapfen paßt.

Wir brauchen:
elektische Bohmaschine
Brustleier (arbeitet genauer und ohne Strom *g*)
notfalls Ständerbohrmaschine (spart Zeit und Muskelkraft)
Bohrer mit kleiner Spitze zum Aufsetzen, um ein "Wandern" des Bohrers auf dem unebenen Material auszuschließen:

*Flachfräsbohrer (1.v.o.)
*Dübelbohrer (2.v.o.)
*Sacklochbohrer (3.v.o.)
*Forstnerbohrer (unterster Bohrer)

**Gast**

Halte- und Montagewerkzeuge

Schraubstock (Schraubstockbacken polstern, Holz ist weich)
Zwingen (Schraubzwingen, Spannknechte)
Bandspanner (hinterlassen keine Abdrücke im Holz und sind notfalls auch selbst herstellbar)
Kerbblöcke (zum Unterlegen und Unterstützen unregelmäßiger Aststücke)
Klüpfel (Hämmer aus Gummi, Leder oder Holz)

**Gast**

Sicherheit:

stabile Lederschuhe (fallende, schwere und scharfe Gegenstände lieben besonders Turnschuhe *g*)
Arbeitskleidung (keine losen Zipfel, die sich verfangen können und schwere Arbeitshosen)
Handschuhe (ich weiß, wovon ich rede... Messer, Äxte oder Splitter im Finger sind nicht lustig *g*)
Augenschutz (vor allem beim maschinellen Bearbeiten)
Belüftung (Schleif- und Sägestaub sollte abziehen können)
die üblichen Sicherheitsvorkehrungen: Feuerlöscher, Wasserquelle, Notfalltelefon, Erste-Hilfe-Kasten