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Di 31 Aug, 2010 14:35 Wir schreiben ein Märchen
Hallo liebe Gäste, Besucher, Freunde und Mitglieder,
schon eine ganze Weile findet Ihr monatlich wechselnd Märchen im Portalbeitrag.
Wir verwenden dazu die altbekannten Märchen, meistens die der Brüder Grimm.
Natürlich gibt es noch viele andere Märchen, die wir Euch gerne vorstellen würden, die aber meistens einem copyright unterliegen und von uns in dieser Form nicht verwendet werden dürfen.
Diese moderneren Märchen und Fabeln sind es, die ich als "Märchenerzählerin" am liebsten erzähle.
Erst vor Kurzem war ich zur Abschlussveranstaltung des Lesesommers Rheinland-Pfalz in der Gemeindebücherei von Höheinöd und habe dort solche moderneren Geschichten erzählt.
Sie sind weniger "angestaubt", spielen mit den Geschlechterrollen der alten Märchen, sind in ihrer Aktualität als Lehrgeschichte viel besser zu greifen, regen zum Nachdenken und oft zu schallendem Lachen an.
Das Bewahren und weiter entwickeln solch alter Künste sehen wir als eine der Aufgaben unseres Vereines.
Also habe ich mir überlegt, ob es uns allen vielleicht Spaß machen könnte eine gemeinsame Geschichte zu schreiben.
Jeder kann einen Teil dazu beitragen, ein paar Sätze oder einen ganzen Absatz, und der Nächste schreibt dann weiter.
Lasst Eure Fantasie blühen, seid kreativ, greift den Faden eurer Vorschreiber auf, lasst die Geschichte leben.
Ich fange heute einfach mal an, und wer mag, schreibt weiter mit.
Es war einmal vor langer Zeit, da lebte eine Prinzessin im Schloß ihres Vaters und war dort sehr vergnügt und glücklich.
Wie wir ja alle wissen, sind Prinzessinnen immer so schön, wie ihr Vater reich ist. Nun war das Königreich des Vaters recht klein und er auch nicht besonders reich.
Sonderlich klug und gewitzt, wie manch andere Prinzessin, war diese Prinzessin leider auch nicht, und zwar sehr freundlich, aber auch recht eitel.
Nur reiten und schiessen, das konnte sie außerordentlich hervorragend. Beinahe hätte sie selbst einer der Jagdburschen ihres Vaters sein können.
Eines Tages nun, die Prinzessin hatte gerade ihren siebzehnten Geburtstag gefeiert, ..... _________________ Lillykatz sagt: Mau
als ein Kundschafter aus fernem Lande an den Königshof ritt. Er bat die Prinzessin zu sprechen. Nach Prüfung des Kundschafters durch die Leibgarde des Königs durfte dieser vor die Prinzessin treten... _________________ - -------*----- -
*Anam Cara*
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Nach Prüfung des Kundschafters durch die Leibgarde des Königs durfte dieser vor die Prinzessin treten unter der Voraussetzung, dass dieser 3 Gaben aus seinem fernen Land der Prinzessin überreicht.
Der Kundschafter kannte diesen Brauch und hatte natürlich 3 Gaben aus seiner Heimat mitgebracht, es waren Gaben die es nirgends anders als dort gibt. Denn in Wahrheit kommt der Kundschafter aus einem ganz besonderen Land, das ein tiefes Geheimnis birgt.
So trat er also vor die Prinzessin und lächelte sie freundlich an. "Guten Tag holde Prinzessin" sagte er, was selbstverständlich ziemlich ungehörig war, denn königliche Herrschaften werden nicht einfach so angesprochen, sondern man muss darauf warten dass sie einen auffordern zu sprechen.
Nun, unser Kundschafter, von dem wir leider immer noch nicht wissen welche Kunde er nun bringen würde, schien diese Regel entweder nicht zu kennen oder zu ignorieren.
Die Prinzessin war sich nicht sicher wie sie reagieren sollte, aber da er sie "holde Prinzessin" genannt hatte, wollte sie ihm auch nicht gerade den Mund verbieten.
So hüstelte sie einfach etwas verlegen in ihr Taschentuch und fragte dann "woher kommst Du und was hast Du mir mitgebracht?"
Der Kundschafter lächelte weiter und nahme einen großen, schwer wirkenden Beutel von seiner Schulter .... _________________ Lillykatz sagt: Mau
...drang aus der Tasche des Kundschafters..... _________________ "Glaubet den Lehrern nicht,
glaubet den Büchern nicht,
glaubet auch mir nicht -
glaubet nur das, was ihr
selbst sorgfältig geprüft
und als euch und anderen
zum Wohle erkannt habt."
Buddha
...Und heraus lugten zwei Augen, die in der plötzlichen Helligkeit blinzelten. "Huch, was kann das wohl sein?" fragte sich die Prinzessin, aber da streckte sich schon ein kleiner schuppiger Kopf aus dem Sack.
"Was soll das?", fragte die Prinzessin empört.
Und die Antwort war... _________________ Ich bin der, der ich bin. Das kann ich nicht ändern, aber ich kann ändern, wie ich dazu stehe.
"Das werte Prinzessin ist ein Fen-Yan-Su, es ist ein Wesen unseres Landes." Der Kundschafter nickte dem Wesen voller Ehrfurcht zu und der Fen-Yan-Su grüßte den Kundschafter ebenfalls in dem er ihm zunickte. Das Wesen blickte mit seinen großen Augen zur Prinzessin.
Der Kundschafter erklärte weiter: "Einen Fen-Yan-Su zum Freund zu haben bedeutet sich nie mehr fürchten zu müssen, denn er verfügt über eine Macht und eine Kraft die mit keiner anderen hier auf diesem Boden vergleichbar ist. Sobald dir ein Fen-Yan-Su sein Vertrauen schenkt, verrät er dir seinen Namen. Sprichst du ihn aus, hört er dein Rufen immer und überall."
Die Prinzessin überlegte und beschloss dem Kundschafter zu glauben. Vertrauen kann man nicht jetzt-auf-gleich gewinnen, das braucht Zeit. Kommt Zeit, kommt Name.
Sie nickte dem Kundschafter freundlich und danke ihm für das außergewöhnliche Geschenk.
Gespannt blickte die Prinzessin nun auf das 2. Geschenk es Kundschafters, ein Geschenk das es nirgends gibt als in diesem fremden fernen Land aus dem der Gast kommt.
Der Kundschafter öffnte erneut seine Tasche ......
Bohnen, genau die Prinzessin sah richtig ein kleiner Sack voll Bohnen. Die Prinzessin sah erstaunt, nicht dass sie nach dem Fen-Yan-Su etwas gewöhnliches erwartet nur... Bohnen? Bevor sie eine Frage aussprechen konnte erläuterte der Kundschafter dass dies die Leibspeise des Fen-Yan-Su ist und diese seltene Art auch nur in seinem Heimatland vorkomme. Er riet der Prinzessin mindestens eine Bohne von ihrem Dienern anpflanzen zu lassen... _________________ - -------*----- -
*Anam Cara*
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Und sie wies sogleich an, daß dieses sofort geschehen soll.
Die Diener der Prinzessin gingen also in den parkähnlichen Garten
um einen Platz für das Anpflanzen der Bohnen zu finden.
Der Garten war von der Königin Urgroßmutter angelegt und bestand aus tausenden Sorten von duftenden,
leuchtenden und verschiedensten Rosen.
Man konnte darin wandeln, ohne das es langweilig oder eintönig wurde.
Es gab Labyrinte, Bogengänge, und an den Seiten des Weges wuchsen wunderschöne, rote Exemplare.
Es gab Rosen, die ergossen sich wie Wasserfälle an den Hängen und Böschungen auf den Boden herab.
Um der Prinzessin Gebot zu erfüllen, machten die Diener jedoch einen folgenschweren Fehler.
An einem Beet, in der Mitte des Gartens, in dem weiße Rosen gerade die Knospen öffneten,
rissen sie diese mit Stumpf und Stil heraus.
Sie pflanzten die Bohnen, gossen sie und gingen wieder ihrer gewohnten Arbeit nach.
Was sie nicht wußten, war.... _________________ * * * Wenn Sterne sterben, wird das Licht, das sie in ihrem
ach so kurzen Leben ausgestrahlt haben,
bei manchen noch für Millionen von Jahren zu sehen sein.
Was sie nicht wußten, war die Tatsache, dass in dieser ganz besonderen Sorte weißer Rosen eine kleine Gartenfee sich ihr Zuhause eingerichtet hatte.
Entgegen der landläufigen Meinung sind Gartenfeen keine zarten freundlichen luftigen Wesen.
Viel eher ähneln sie dem bekannten Gartenzwerg, wenn auch ihr Körperbau viel zarter ist.
Denn natürlich hatten sie, um ihrer Hauptaufgabe, der Pflege und Hege ihrer Gartenheimat, nachgehen zu können, feste Gummistiefel an den Füßen, einen großen grünen Kittel umhängen, einen Strohhut auf dem Kopf und ihre Flügel sahen aus wie die fleischigen Blätter der Geranie.
Außerdem waren sie eher mürrisch und konnten Menschen gar nicht leiden.
Die eine mürrische kleine Gartenfee war nun aber mehr als nur mürrisch, denn.... _________________ Lillykatz sagt: Mau
Die eine mürrische kleine Gartenfee war nun aber mehr als nur mürrisch, denn nun war sie ihrem Zuhause beraubt worden.
Das wollte sie auf keinen Fall ungestraft lassen und überlegte sich, was sie denn tun könnte.
Im nahegelegenen Wald gleich neben dem Schloß, mussten doch noch einige ihrer Verwandten wohnen.
Und sie stammte aus einer großen Familie und nicht alle aus ihrer Familie waren so klein wie sie.
Die musste sie finden. Sie packte ihre sieben Sachen zusammen, nahm ihren Wanderstock und machte sich auf den Weg.
Im Schloß währenddessen schnüffelte das Fen-Yan-Su alle Zimmer im Schloß ab, um den neuen Geruch aufzunehmen. Er kroch in alle Ecken und auch an der Wand nach oben, um die Kronleuchter, die dort hängen, zu inspizieren. Dadurch brachte er die Kristalle des Leuchters ordentlich zum klingen.
Die Prinzessin fand das sehr amüsant. Ganz im Gegensatz zu ihrem Vater, der wild fuchtelnd und hüpfend versuchte, das Fen-Yan-Su wieder auf den Boden zu locken.
Der Botschafter, der sich nun bald auf den Heimweg machen musste, gab ihr noch drei wichtige Sätze, auf die sie mit dem Umgang mit dem Fen-Yan-Su achten musste.
Es waren geheime Worte, die nur der Besitzer des Fen-Yan-Su wissen durfte.
Ganz leise, so daß nur die Prinzessin es hören konnte, flüsterte er ihr ins Ohr:
Erstens: ....... _________________ * * * Wenn Sterne sterben, wird das Licht, das sie in ihrem
ach so kurzen Leben ausgestrahlt haben,
bei manchen noch für Millionen von Jahren zu sehen sein.
Erstens: Jeder Fen-Yan-Su hat einen eigenen geheimen Namen. Wer der Besitzer des Fen-Yan-Su sein möchte, muss diesen Namen gefunden haben, bevor ein Jahr vergangen ist. Sonst wird der Fen-Yan-Su ihn wieder verlassen.
Zweitens: Um diesen Namen zu finden, darf keine frende Hilfe in Anspruch genommen werden. Zu wem der Fen-Yan-Su wirklich gehört, der findet den Namen in sich.
Drittens: .... _________________ Lillykatz sagt: Mau
Drittens: Je mehr Du ihm von seinen Lieblingsbohnen gibst, desto schneller wird er wachsen. Je größer er wird, desto mehr zeigen sich dann auch seine speziellen Fähigkeiten, die jetzt noch verborgen sind. Es gibt Fen-Yan-Su's die speien Feuer oder Wasser oder sie beherrschen Zeit und Raum. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten. Also beobachte genau.
Die Prinzessin merkte sich diese Wort gut, und war schon sehr gespannt, was es denn für Fähigkeiten sein würden.
Doch es fehlte ja noch das dritte Geschenk. Der Botschafter griff erneut in seine Tasche und zog einen seltsamen Spiegel daraus hervor.
Er war nicht hell, wie es normale Spiegel sind, sondern schimmerte in einem silbernen schwarz.
Der hölzerne Rahmen des Spiegels war über und über mit merkwürdigen Zeichen versehen. Sie waren eingeschnitzt und nicht besonders schön anzuschauen.
Die Prinzessin rümpfte etwas die Nase, denn zumindest einen Goldrahmen hatte sie schon erwartet.
"Hänge diesen Spiegel in Dein Zimmer", bemerkte der Botschafter noch, "denn......
(edit: Textverbesserung) _________________ * * * Wenn Sterne sterben, wird das Licht, das sie in ihrem
ach so kurzen Leben ausgestrahlt haben,
bei manchen noch für Millionen von Jahren zu sehen sein.
jeder Fen-Yan-Su , der noch nicht ausgewachsen ist, hat einen schrecklichen Zwilling. Dieser Spiegel wird Dich vor ihm beschützen, bis der Fen-Yan-Su ausgewachsen ist. _________________ Ich bin der, der ich bin. Das kann ich nicht ändern, aber ich kann ändern, wie ich dazu stehe.
Sogleich lies die Prinzessin den Spiegel in ihr Zimmer hängen. Nur machte ihr der Gedanke an den Zwilling ein wenig Angst. "Was ist wenn der Spiegel zerbricht", fragte sie den Botschafter. Dieser schaute plötzlich sehr nachdenklich drein und antwortete: _________________ - -------*----- -
*Anam Cara*
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Sich selber darf man ja nicht antworten... nimmt mich jedoc trotzdem wunder wie die Geschichte weiter geht ...Spoiler nahm ich weil der Kommentar ja nicht zur Geschichte gehört.
Dann wird der Zwilling frei sein, zu tun und zu lassen was er will.
Er wird erst verschwinden, wenn der Fen-Yan-Su ausgewachsen ist. Das wird er natürlich verhindern wollen. _________________ Ich bin der, der ich bin. Das kann ich nicht ändern, aber ich kann ändern, wie ich dazu stehe.
Die Prinzessin wollte den Kundschafter nach mehr Details zu den ganzen Tücken um den Fen-Yan-Su und seinen Zwilling fragen jedoch hatte sie kurz die Augen geschlossen um sich ihrer Fragen klarer zu werden... kaum geöffnet holte sie Luft um den Kundschafter weiter zu befragen, doch dieser nutze die Denkpause der Prinzessin und ging seines Weges. _________________ - -------*----- -
*Anam Cara*
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Da saß sie nun die Prinzessin.
War um einige Geschenke reicher, hatte mehr Wissen als vor dieser Begegnung, aber fühlte sich sehr unprinzessinnenhaft unsicher.
Sie betrachtete ihren - immer noch hüpfenden - Vater, den herumkrabbelnden Fen-Yan-Sun, und eine glatte Hundertschaft von Fragen an den Kundschafter schossen ihr durch den Kopf.
Doch leider war dieser nun verschwunden und sie hatte noch nicht einmal die geringste Ahnung, warum dieser zu ihr gekommen und ihr die Geschenke gebracht hatte.
Denn ein eigenes Anliegen hatte dieser gar nicht formuliert.
Was ihr sehr merkwürdig vorkam, denn üblicherweise wollten die Menschen die Geschenke brachten auch einen Gegenwert dafür.
Was also war hier wirklich geschehen? _________________ Lillykatz sagt: Mau
Inzwischen kam die kleine Gartenfee bei ihren Verwandten im nahem Wald an. Immer noch erzürnt erzählte sie denen von ihrem zerstörtem Heim in den Rosen. Da sie durchaus Verwandte hatte die im Wald auch was zu sagen haben wurde sogleich ein Feen-Rat einberufen um zu bestimmen wie vorzugehen... _________________ - -------*----- -
*Anam Cara*
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