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Sir Gwydion.
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So 02 Mai, 2010 22:46 Das Märchen von der Traumbuche |
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Das Märchen von der Traumbuche
Quelle: Richard von Volkmann-Leander, Träumereien an französischen Kaminen, Leipzig 1871, Nr. 16
http://www.sagen.at/texte/maerchen/maerchen_deutschland/volkmann/traumbuche.html
Das Märchen von der Traumbuche handelt von einer besonderen Buche,
die laut den Geschichten der Anwohner des kleinen Dorfes in ihrer
Nähe, die Fähigkeit hat, denen die unter ihr Schlafen und Träumen,
ihre Zukunft zu zeigen.
Alles was sie träumen, wird laut dem Glauben, wahr, nur darf der
der sich schlafen legt, sich nicht vorher überlegen, was er wohl
träumen wird.
Da nun alle Menschen aus dem kleinen Dorf wissen, dass diese Buche
besonders ist, ist jeder der sich unter ihr schlafen legt, viel zu
nervös als, dass er nicht darüber nachdenken würde, was er denn wohl
träume. So ist es seit vielen Jahren nicht mehr geschehen, dass unter
der Buche jemand schlief und das träumte was die Buche ihm zeigte.
Als nun eines Tages ein junger Handwerksbursche an das Dorf kommt, legt
er sich nichst ahnend unter die Buche und fällt dort unter ihren
Blättern und unter ihrem Licht in tiefen Schlaf. Er träumt davon ein
Haus zu haben, eine hübsche Frau und zwei Kinder. Zufrieden wacht
er auf, und wird vom Schäfer der ihn schon länger beobachtete auf seinen
Traum angesprochen und über die Buche aufgeklärt. Doch behält er seinen
Traum für sich. Sowohl vor dem Schäfer als auch vor der jungen
Tochter des Kronenwirts, wo er einkehrt, behält er den Traum für sich.
Nur im Scherz sagt er zu ihr, dass er geträumt habe, dass er sie
heiraten würde und eines Tages selbst Kornenwirt würde.
Das Mädchen nimmt dies so ernst, dass sie viele Gründe findet den
Bruschen im Haus zu halten, und aus der Nacht wird ein Jahr, in dem
sie immer neue Arbeit findet und weitere Gründe ihn nicht gehen
zu lassen. Nach diesem Jahr heiraten die Zwei tatsächlich und bald
darauf stirbt der alte Kronenwirts einen ruhigen Tot. Nun ist der
Bursche tatsächlich Kronenwirt und bald darauf, hat er auch zwei
Kinder.
Als nun vier,fünf Jahre später Mann und Frau über die Traumbuche sprechen
und der Bursche sich abfällig über die Buche äußert ermahnt ihn seine
Frau zur Dankbarkeit und erinnert ihn daran, was er vor all den Jahren
zu ihr gesagt hatte. Dass er von ihr geträumt habe und dass er träumte
dass er eines Tages Kronenwirt würde. Da gesteht der Mann, der das
ganze lang vergessen hatte, dass er vor all diesen Jahren das nur im
Scherz gesagt habe, und dass die Frau im Traum, und auch die Kinder
von denen er geträumt hatte, viel weniger hübsch und viel weniger lieb
waren, als die die er nun vor sich hatte.
Da weinte die Frau bitter und verlies den Raum. Auch die nächsten Tage
kam sie nicht zur Ruhe und war nachdenklich und ernst. So wurde auch
der Mann nachdenklich und traurig. So ergab es sich, dass er eines Tages
wieder vor der Traumbuche stand, und wie damals fiel das Licht durch die
Blätter dass er alsbald einschlief, denn vor Kummer hatte er viele Nächte
nicht geschlafen. Da träumte er von seiner Frau und von seinen Kindern
und wie sie ihn lieb und fröhlich ansahen. Einen Zweig nahm er mit sich
und legte ihn in sein Gesangbuch. Als am Sonntag die Frau das Buch aufschlug
fielen die Blätter herraus und der Mann nahm sie schnell wieder zu sich.
Die Buche meine es besser mit ihm, als seine Frau, sagte er. Und er erzählte
ihr von seinem neuen Traum. Die Frau erkannte dass es wahr war und erleichtert
gestand sie, dass sie all die Zeit in Sorge war, denn er habe ihr Herz
gestohlen und nun wusste sie all die Zeit nicht, ob es rechtens wahr.
Ob er wirklich der Mann für sie und sie wirklich die Frau für ihn war.
Nun aber, da die Buche ihn von seiner Familie träumen lies, war sie wieder
sicher, und er versprach ihr nie wieder schlecht von der Traumbuche
zu sprechen. Nur anders als sie selbst, aber deshalb nicht weniger fest.
Sind wir unseres eigenen Glückes Schmied, oder steht alles was das Leben für uns bereit hält bereits fest?
Welchen Einfluss haben unsere Träume wirklich auf unser Leben?
Warum hat der Bursche gerade zur Tochter des Kronenwirts gesagt, er würde sie heiraten?
Grüße
Gwydion
_________________ Wir weinen wenn ein Vogel singt, aber nicht wenn ein Fisch blutet.
Gesegnet sind die, die eine Stimme haben
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Zuletzt bearbeitet von Sir Gwydion. am So 06 Jun, 2010 20:28, insgesamt einmal bearbeitet
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Lady Birgit
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Verfasst am:
Fr 07 Mai, 2010 18:22 (Kein Titel) |
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Sind wir unseres eigenen Glückes Schmied, oder steht alles was das Leben für uns bereit hält bereits fest?
Beides
Welchen Einfluss haben unsere Träume wirklich auf unser Leben?
Der, den wir ihnen geben
Warum hat der Bursche gerade zur Tochter des Kronenwirts gesagt, er würde sie heiraten?
Hm ... er war ein Sprücheklopfer und hat es halt mal probiert?
Ich mag die Geschichte, ich meine, hey, die Protagonisten sind jetzt nicht unbedingt DIE Sympathieträger und schon bissel blöd - dieser Bruch zwischen den beiden, bloss weil er gar nicht an die Buche "glaubt", also wenn sowas schon ihre Beziehung belastet, und wenn auch nur kurz - die sollten sich lieber trennen.
Weil, ist es nicht gleichgültig was ich träume oder was mir geweissagt wird, wenn das was ich konkret lebe das ist, was mich glücklich macht?
_________________ Lillykatz sagt: Mau
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