Der tote lebt

Racousa

Einst war ich ein kleiner Samen,
der Wind hatte mich getragen,
Federleicht war mein Geburtsgewicht,
war mit 1,5 mm länge ein kleiner Wicht.

Der Wind trug mich auf feuchte Erde,
damit ich hier zum Baum werde,
so brach mein Samen blitzschnell auf,
das Wachstum nahm seinen lauf.

Feucht und Sumpfig war der Boden,
wo meine Wurzeln die Lebenskraft zogen,
rasend schnell wuchs ich in die Höhe,
nach Jahren wurde mein Kern zur Höhle.

So stand ich hier Jahrzehnte lang,
bis das dosen eines Sturms erklang,
nachts brachte dieser mich zu Fall,
aufgeschlagen meine Krone mit einem Knall.

Nun lieg ich tot und lebe doch weiter,
den Frühling begrüsste ich ganz heiter,
Am Boden lagen Stamm und Krone
Und doch zeige ich Treib und Blüte der Sonne.

Frauen kamen, schnitten Zweige zum Strauss,
Männer machten meinen Zweigen den Garaus,
mein hohler Stamm lag da, scheinbar tot,
sehe nur, mit jungen keime wirst du belohnt.

Ich liege tot und sprieße mit Leben,
neu zweige will ich dir geben,
Aus hartem Holz ich neu erwache,
Ich ließ aus mir ein Strauch neu wachsen.

ende Sommer rage ich drei Meter hoch,
schmal meine Blätter und süß ich roch,
meine Zweige beugten sich beim ersten Schnee,
nun rate, welcher lebende tote bin ich, hier am See?

Racousa

Nun will auch Verraten,
wer vollbringt solche taten,
Dies Gedicht es ist Wahr,
schau hier und alles wird dir klar!

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