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 Deutsch Fremdsprache

Neues Thema eröffnenNeue Antwort erstellen Lerninsel des Ordens Foren-Übersicht » Hain der Birke - Hain für unsere Besucher » Öffentliche Diskussionen &sid=f885661a35091dfa2e5a654d6652ddae » Die Wahrheit gegen die Welt
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Racousa
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BeitragVerfasst am: Di 27 Mai, 2008 18:24    Deutsch Fremdsprache Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Zusammen!

Heute habe ich eine Interessante Diskussion gehabt mit meiner Tochter die si von der Schule brachte. Sie erzählte von einem Text den sie durchdiskutierten .... Deutsch erste Landessprache.... und fand, dass wir nicht mehr Deutsch (Hochdeutsch) können und wir es als Fremdsprache betrachten... statt der Muttersprache. Ich gedankenverloren... „Ja hochdeutsch ist eine Fremdsprache für uns“ Energisch kam... nein es ist Hochdeutsch.... Schweizerdeutsch ist nur ein Dialekt. Genau so wie Bairisch Badisch oder Plattdeutsch ein Dialekt ist. Aber die Muttersprache ist hochdeutsch.

Sie gab mir dann einen spannenden Text und der machte mich schon Nachdenklich. In unserer Bundesverfassung ist Deutsch die Landessprache. Ein Altbundesrat Arnold Koller sagte mal, dass eine Studie vom Forum Helveticum alarmierende Ergebnisse zeigten dass Deutschweizer kein (Hochdeutsch) mehr können. Mehr noch selbst Lehrer gehen gerne auf den Dialekt über. Weil es eben einfacher ist. Tatsächlich durfte meine Tochter die Betriebswirtschaftliche mündliche Schlussprüfung auf Schweizerdeutsch ablegen. Die Experten sagen, das geht einfacher und es eine betriebliche Prüfung da reden wir auch Schweizerdeutsch.

Der Wetterbericht war früher auf hochdeutsch bis man darauf kam das Gefrassel der Sprecherin ist unzumutbar und dass auf Schweizerdeutsch umgesellt wird.

Das hat mich nun schon nachdenklich gemacht und mir kamen so Einige Gedanken dazu. Im text seht eine gute Bemerkung. Es ist doch Ironisch. Schweizer sind so Stolz auf ihre Mehrsprachigkeit. Sie legen Wert darauf früh Englisch zu lernen. Doch Hochdeutsch da weigern wir uns. Schweizer Akzeptieren es nicht, wenn jemand sagt: Hochdeutsch ist die Muttersprache. Genau darüber haben wir diskutiert. Meine Tochter meinte dann: na und woher kommt der Dialekt.... vom Hochdeutsch oder?

Im Ordenshaus sagte mir jemand: dass sie am ersten Abend glaubte dass ich eine Fremdsprache spreche... sie hat mich nicht verstanden. Passt doch genau in dieses Thema. Anderseits hat mich mal ein Deutscher Kunde bei der früheren Arbeitsstelle am Telefon gefragt... woher ich komme? Weil er noch nie eine Schweizerin getroffen hat die so klar Hochdeutsch spricht. Nun ja das mag daran liegen dass der zur zeit in Bern lebte... also auch der Dialekt Ursache ist.

Das hat mich nun wirklich nachdenklich gemacht. Es ist Tatsache dass viel Schweizer Stur sind, wenn um das Hochdeutsch sprechen geht. Ich werde mich tunlichst bemühen, das nächste mal bei euch im Ordenshaus keine Fremdsprache mehr zu sprechen.

Gespann was ihr zu dieser Diskussion meint.... auch als Nichtschweizer....

Grüsse Racousa

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Mondmeer
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BeitragVerfasst am: Di 27 Mai, 2008 19:31    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Racousa, also ich finde einen Dialekt zu sprechen nicht schlimm.
Im Gegenteil, ich bedaure, dass viele junge Leute keinen Dialekt mehr sprechen können.

Wir hier in Zeil sprechen im Bamberger (Fränkischen) Dialekt.

Ich finde es traurig, dass so ein Stück Bodenständigkeit, die der Dialekt für mich ausdrückt, verloren geht.

Ich spreche mittlerweile mit meiner Enkelin (2 3/4 Jahre) Hochdeutsch, so gut ich es zu sprechen vermag, ab und zu schleicht sich doch ein Brocken Dialekt ein. Aber ich möchte, dass sie ordentlich sprechen lernt und im Kindergarten nicht als Aussenseiter gilt, weil sie Dialekt spricht.

Ich erinner mich daran, dass meine Tochter, heut 35 Jahre alt, früher in der Schule sogar Dialekt geschrieben hat. *grins*

War schwer ihr das auszutreiben. Im Deutsch gibt es nun mal keinen Dialekt.

Wir, meine Tochter und ich, schreiben manchmal aus Blödsinn im Messi im Dialekt, was zum Einen ganz schön schwierig ist, zum Andern aber auch wahnsinnig Spass macht!

Dialekt ist für mich ein Stück Heimat.

Was meint ihr übrigen dazu?

LG Mondmeer

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Lady Uschi
Druidin



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BeitragVerfasst am: Di 27 Mai, 2008 19:58    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Naja, das Schweizerdeutsch kommt schon aus dem allemannischen Sprachfeld und daher sind nun mal die Grammatik und viele Wortstämme anders...schon eine Frage der Sprachgeschichte.

Gerade in der Schweiz nehmen viele Wörter aus dem französischen, dem italienischen und dem englischen viel Raum ein. Sprachen entwickeln sich eben in einem lebendigen Raum, das war schon immer so.

Ich verstehe dich ganz gut, Racousa, meine vorarlberger Zeiten sind noch präsent, nur die Hand vor dem Mund aus lauter Unsicherheit - die ist es, die dazu führt, nicht verstanden zu werden Wink

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Lady Livenna
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BeitragVerfasst am: Di 27 Mai, 2008 20:07    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Im Ordenshaus sagte mir jemand: dass sie am ersten Abend glaubte dass ich eine Fremdsprache spreche... sie hat mich nicht verstanden.


*g* Wer war denn das??? Wink
Aber als du es gewusst hast, hast deutlich gesprochen. Konntest ja nicht schnuppern, das ich dich nicht verstehe.

Ich finde Dialekt grundsätzlich nicht schlimm, ich selbst sprech auch teilweise sehr dialektreich (ebenfalls fränkisch wie Mondmeer).

Allerdings halte ich es für wichtig, dass in Bildungsstätten richtig gesprochen wird - nicht unbedingt dialektfrei, aber grammatikalisch richtig. Also anstelle "die Trepp nauff trappelt" eben "die Treppe rauf gegangen". (Wobei ... im fränkischen täts ja heißen "die drebb nauff drabbeld" und das R schööön rollen dabei *lol*)

Ich arbeite mit 0-3 Jährigen, da spielt das Thema Sprechen eine große Rolle - ich spreche mit ihnen deutlich, vollständig, wenn auch schon mit fänkischen Einschlag, d.h. ein T wird schon zum D und ein P zum B ....

Grüßle
Livenna

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Racousa
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BeitragVerfasst am: Di 27 Mai, 2008 23:12    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Smile Livenna! Das war wichtig für mich, dass du es mir gesagt hast. Das hat mit der Selbsterkenntnis zu tun. An jenema Tag, (Erster OH Besuch) war ich ziemlich durcheinander. Zudem habe ich allgemein die Angewohnheit unter vielen Menschen und dann noch Fremde, nichts zu sagen oder sehr leise zu sprechen. Bestimmt habe ich ein ziemliches Kauderwelsch gesprochen an jenem Abend.

Normal habe ich glaube ich ein ganz (anhöhrbares) Hochdeutsch. Ausser dem Akzent. Very Happy

@ Uschi! Deine Aussage erinnert mich an meinen Vater. Der sagte immer wir haben einen Dialekt den die Deutschen versehen weil wir nah an der Grenze wohnten. Wir müssen uns nicht Bemühen Hochdeutsch zu sprechen. Das mag sogar Stimmen, wenn ich nur den Allemanischen Raum nehme. Je höher im Norden je schwerer wird es verstanden. Für beide Seiten.

Ich weiss nicht ob ich .... die drebb nauff drabbeld .... ausgesprochen verstehen würde. Na ja ich (gange Stäge ufe) Mr. Green

Gramatik im Schweizerdeutsch, dass wir da kurlig reden für eure Ohren ist mir erst durch eine deutsche Freundin aufgefallen. Sie nimmt mich immer auf die Schnippe wenn ich sage.... So jetzt gehe ich auf den Zug.... da kommt immer dass es im Zug wärmer und Bquemer ist. Sie weicht aber immer aus wenn ich frage... wie sast zu es ......
Oder der Ausdruck..... ich habe kalt.... Da fragt sie stets wo ich denn das kalt habe?.... IDas heisse, mir ist kalt....

Also wenn ich das nächste mal ins OH komme schaut dass ich immer warm habe.... sonst denke ich sicher nicht daran wie ich es sagen sollte.... Smile

@ Monndmeer! Wenn du mit deinem Enkel Hochdeutsch sprichst, dann unterstützt du ja ... dass euer Dialekt in vergessenheit gerät. Allerdings Bestätigt deine Aussage was in diesem Bericht von meiner Tochter stand. Dass wir Schweizer Stolz sind auf unseren Dialekt und den mit allen Mitteln verteidigen. Es gab Versuche, wo man im Kindergarten das Hochdeutsch einführen wollte damit die Kinder ein Natürliches verhältnis zur Sprache bekommen. Da stiess man auf massiven Wiederstand. Sogar im Parlment dürffen sie auf Schweizerdeutsch Debatieren.... Weil der Schnabel so gewachsen ist.... In Deutschlan hingegend ist der Dielekt verpönt. Wie du sagst, dass er in der Schule (richtig) sprechen kann.

Bei uns ist es umgekehrt. Eine Klassenkameradin von meiner Tochter hatte Schauspielunterricht. Die hat ein klares reines akzentfreies Hochdeutsch gelernt. Doch viele lachen sie nun aus wenn sie Hochdeutsch sprechen müssen.

Im übrigen nur in der Deutschschweiz. Welschland und tessin da ist es anders.

Grüsse Racousa

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Mondmeer
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BeitragVerfasst am: Mi 28 Mai, 2008 04:29    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Racousa, ich denke nicht, dass meine Enkelin den Dialekt verlernt. In der Familie wird schon viel untereinander im Dialekt gesprochen, so dass sie das wohl mitbekommt und auch lernt, irgendwann.

Ich bemühe mich nur im Moment sehr hochdeutsch zu sprechen, da Selina noch Einiges nicht richtig ausspricht, also Übung, genau vorsprechen und in ihrer Gegenwart so genau wie mir möglich sprechen.

Dass der Dialekt erhalten wird, dafür sorge ich schon, ganz sicherlich. Ich hab ja mein Lexikon der Fränkischen Schimpfwörter *grins*

@ Livenna, ich liebe das Nürnbergerisch. So bald mein Schwager da ist, der übrigens Lehrer ist in einer Taubstummenschule, und das Hochdeutsch nutzen muss, fangen wir beiden Nürnbergern an, abber wärkli! (Aber wirklich) Er ist ein Waschechter Nürnberger und des Dialektes noch kundig!

Du solltest mein R hören, mitunter rollt das wie eine Steinlawine zu Tal rollt.

Ich bin einfach ein Dialekt-Befürworter und fänd es toll, wenn es in der Schule ein Fach Dialekt gäbe.
Das Alte darf nicht aussterben!

LG Mondmeer

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Lady Ingrid
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BeitragVerfasst am: Mi 28 Mai, 2008 07:48    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ich bin Österreicherin aus dem schönen Innviertel und wohne nahe an der Grenze zu Bayern. Unser Dialekt ist ganz ähnlich wie die der Bayern. In der Schule wurde zu meiner Zeit ein "schönes Deutsch" gesprochen (lach).Es hieß so. Heute ist es nicht mehr so streng. Aber halbwegs ordentlich muß schon geredet werden. Es gibt bei uns wirklich Unterschiede von welchem Ort du bist und ob du in der Stadt oder in der tiefsten Provinz wohnst.
Wir sind als Kinder im Ort, also im Markt aufgewachsen, meine Eltern legten wert daß wir ordentlich spreche(so nannte sie es ) .
Als meine Eltern dann ein Haus kauften war das ungefähr einen halben km vom Ort weg, auf ländlichem Gebiet. Ja und hier hörten wir plötzlich
solche Dinge wie " zui" , "ent" /(drüben) , wirklich bäurischen Dialekt.
Uns Kinder hat das ziemlich gut gefallen, es klang so anders.
Nur daheim durften wir diese Worte nicht benützen lach. Meine Mutter kriegte jedesmal einen "Anfall" wen wir so redeten .

Übrigens heißt es bei uns "die Stiagn aufi".

Wir reden heute daheim Dialekt aber halt nicht den ganz "harten" .
Können aber auch ohne Probleme hochdeutsch reden.
Trotzdem ist mir der Dialekt einfach lieber.

Grüsse
Tanne

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Racousa
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BeitragVerfasst am: Mi 28 Mai, 2008 10:38    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Mondmeer!

Aha Danke für die Erklärung. So kann ich es nachvollziehen und macht Sinn. Da wir ja in Dialekten auch vieles verschlucken oder zu schnell gesprochen wird. Wennn dann deine Enkelin grösser ist versteckst du besse dein Wörterbuch.... Very Happy

übrigen auf der Schule meiner tochter kommt das im Deutschunterricht, Dialektwörter zu übersetzten in ein Hochdeutsch.... Da war kürzlich in der Klasse ein Diskussion über das Wort (Krampf) In Schweizerdeutsch gesagt, kann es das heissen was es ist ein krampf in den beinen, aber auch wenn etwas Anstrengend ist (harte Arbeit) das ist dann ein krampf. alerrding würde ich es dann mit ch schreiben. (Es isch en chrampf)

Bei Kindern finde auch es wichtig mit ihnen richtig zu sprechen. gut bei uns in der Schweiz bleibt es beim Dialekt. Doch ich erinnere mich gerade an mein Patenbub der Feinmotorik und Sprachfehler hat. Die Eltern Akzeptierten lang nicht dass er nich sprechen kann. Das wurde sogar noch geförrdert von ihnen. Als er fünf schaute mich der vater ganz komisch an als ich sagte: He wie will dein Sohn lernen richtig sprechen wenn auch du jetzt noch sagst : wo ist die brm brm... (Auto) Er meinte er müsse es so sagen da er Auto nicht aussprechen kann.... Ich finde es auch schlimme wenn menschen mit den Kondern in der verniedlichung. Sprache sprechen ... "Ei wo ist denn dein Schüeli" Das ist und bleibt ein Schuh, auch wenn der klein ist.

übrigrns Tanne, sollten wir irgend wann wieder mal telephonieren, darfst du Dialekt sprechen. ich habe das Niederöstereichische auch gelern zu versehen. Nur nachsprechen kann ich es nicht. Das ist mir damals aufgefallen, deine Sprache.... so garn nicht (österreichisch). Very Happy Hast du dich also bemüht ordendlich zu sprechen?

Ich selber habe mich früher auch immer geweigert, Hochdeutsch zu sprechen. Wenn möglich ja im Dialekt bleiben und so denken viele Schweizer. Dann war ich mal in einem Seminar. Ein Teilnehmer kam mit seiner Frau aus Niederösterreich. Die leiterin frage wie gut er uns verseht wenn wir Dialekt sprechen. Aus Anstand sagte er es gehe schon. Da fragte sie er soll es in einer Skala von eins bis 10 benennen, 10 ist sehr gut. Er sagte vier. Da bat sie uns ab jetzt hochdeutsch zu sprechen. Denn das sei zu wenig. Alle machten lange Gesichter. Sie meinte, das sei nicht schwer, sie selber muss einfach umschalten dann gehts, doch jeder hat hier das Recht dass er alles verseht.

An jenem Tag machte es auch bei mir klick. Weil ich ihr Recht geben musste. Die beiden fahren gute acht Stunden für dieses Seminar. Doch in der gruppe selber war das sehr schwer durchzusetzen. Immer wieder versuchten einige auszuweichen.

Die begegnung mit dem mann werde ich nie vergessen. Er wendete sich sehr schnell an mich. Etwas zog uns magisch an. Nicht nur die Sprache. Ich erfuhr dass er ein Sohn der Grafenfamilie aus der Burg Rappottenstein ist. Meine Schwiegermutter war als junges Mädchen dort Kindermädchen. Ich war auch schon dort, heute ist sie nicht mehr bewohnt.

Okay das war jetzt abschweifen vom Thema. Doch das war in der tat für mich den moment, wo ich merkte, dass es ganz leicht fällt Hochdeutsch zu sprechen....

grüsse Racousa

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Sir Wolfgang
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BeitragVerfasst am: Mi 28 Mai, 2008 17:09    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Ihr Lieben,

also ich wohne in einer gegend in der es normal ist, fast so gut Hochdeutsch zu sprechen wie die Hannoveraner welche *das Hochdeutsch* überhaupt sprechen...
Ausser: Man frägt bei uns halt *zwinker* (und fragt nicht) Laughing
Auch das Jetzt wird eher wie *Getz* ausgesprochen, mit kurzem Vokal Wink

Mundart ist bei uns das Plattdeutsche - und dies habe ich erst mit 17 in der Lehre etwas lernen dürfen, da unser Sägemüller nur Platt sprach. Und der war so lieb und höflich, dass ich ihn dann auch verstehen wollte;)
Und so kann ich ein paar Brocken Plattdeutsch, welches für Süddeutsche Ohren sehr ungewohnt sein dürfte;)

Eine Begenbenheit aus meiner Lehrzeit war ein Erlebnis mit einem Leiharbeiter, welcher Schotte war - keiner von uns konnte Gälisch oder wie immer die Nachfahren der Pikten ihre Sprache nennen - und dieser junge MAnn (21 Jahre) konnte kein Englisch und so fielen auch wir jungen Stifte und Gesellen auf den Bauch und konnten uns mit ihm nicht verständigen, ausser mit Gesten was der Arbeitsleistung auf dem Bau natürlich abträglich war... So kam er in die Sägemühle zu unserem Heini (Heinrich hiess unser Sägemüller)... Und als wir am Abend weider in der Firma waren, waren Beide noch am arbeiten und sich am unterhalten...
Unterhalten? Shocked
Ja, und zwar in Französisch!!!
Und das flüssig... Ich fragte Heini, wie er denn so gut Französisch könne, da antwortete er mir, dass er in Gefangenschaft dort war Wink
Und so erfuhren wir, dass es in Schottland Familien gibt, die kein Englisch sprechen, wohl aber die französische Sprache pflegen...

Wir Ihr seht, kann Deutsch auch in Deutschland mal Fremdsprache sein - es gibt aber Wege der Verständigung...
Und was die deutsche Fremdsprache bei uns im Landstrich bei dem hohen Migranten- und Südländeranteil angeht, ich glaub, dies gehört denn nicht hierher...

Herzgruß!
Boeing Wink

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Lady Morgenstern*
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BeitragVerfasst am: Mi 28 Mai, 2008 17:19    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hi, Zusammen

tja, auch wenn alle Deutsch sprechen ist es manchmal schwer zu verstehen *g*
Wenn ich in der Telefonberatung ab und an jemanden aus dem Süddeutschen Raum in der Leitung habe, habe ich schon ab und an so meine Schwierigkeiten.
Im direkten Kontakt ist es oft einfacher, da spielt die Körpersprachen noch mit.
Nächste Woche haben wir das Vergnügen in Österreich zu sein und dort auch auf ein Schweizer Pärchen zu treffen. Das wird spannend... *g*

liebe Grüsse
Morgenstern*

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Lady Ingrid
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BeitragVerfasst am: Mi 28 Mai, 2008 19:05    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Liebe Racousa !
ich spreche keine niederösterreichisch ! Ich bin Oberösterrreicherin,und das seit meiner Geburt (lach).
Ich hab dich ja auch gut verstanden bei unserem Telefonat.
Mein Dialekt ist nicht richtig wie aus dem tiefsten Innviertel, sonder etwas gemildert (grins) .
Den im Geschäft muß natürlich auch halbwegs ordentlich deutsch reden.
aber ich kann dir vesichern, wen du mit einem Maria Schmollner oder Saiga Hansa (St.Johann) redest, verstehst du uhn nicht. Ich auch nicht!

Grüsse
Tanne

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Lady Livenna
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BeitragVerfasst am: Mi 28 Mai, 2008 20:31    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
@ Livenna, ich liebe das Nürnbergerisch. So bald mein Schwager da ist, der übrigens Lehrer ist in einer Taubstummenschule, und das Hochdeutsch nutzen muss, fangen wir beiden Nürnbergern an, abber wärkli! (Aber wirklich) Er ist ein Waschechter Nürnberger und des Dialektes noch kundig!


Hmmm, da fällt mir ein, dass ich Sonntag sehr, sehr nah an Zeil dran bin und meine Familie da abgeb, weil ich am Montag ins OH fahre ....

Zitat:
Du solltest mein R hören, mitunter rollt das wie eine Steinlawine zu Tal rollt.


... da könnt ich mir das ja mal anhören .... Wink

*dir mal schnell ne PN schreiben geh*

Livenna

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Racousa
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BeitragVerfasst am: Mi 28 Mai, 2008 22:27    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo Tanne!

Ich kenne nur einen einzigen österreicher ein Onkel meines mannes, den verstand ich wirklich nicht. Nicht mal die eigenen leute manchmal. Aber man hat darüber aufgeklärt was er erzählt. Ein Kriegveteran, der nur über diese zeit sprach. Also dann pfüeti.... Very Happy

@ Morgenstern!

Du das telephon da kommt mir eine geschichte in den Sinn. Eine kollegin aus dem Allgäu erzählte dass ich ruhig Schweizerdeutsch sprechen darf. Sie verstehe das. Sie hatte auch mal einen Job in einem Callcenter. Da mussten sie für eine Firma die Kachelöfen verkauft und aufstellt in der Schweiz Werbung machen. Das zenter hatte Mühe weil wir Schweizer und nicht bemühen mit den deutschen Anrufer Hochdeutsch zu sprechen. Also musste sie das machen, weil sie es es verstand.

Nur einmal hatte sie echt einen Knopf. Der Kunde war ein bauer in den Bergen. Der sagte ... "ja sie ein Kachelofen in meiner Berghütte wäre schon was... aber überlegen sie .. sie kommen nicht hoch zu mir mit der Lieferung. Da gibt es keine richtige Strasse mehr. Da müssen sie schon den Haflinger nehmen!" Sie was muss ich.... mit haflinger hoch kommen.... ja ja da kommt nur der Haflinger hoch....

Er meint keinen vierbeinigen sondern einen vier Rädigen. Das Leistungsstärkst Miltärauto der Armee ein geländewagen... Der Ofen wurde geliefert und aufgebaut.

Grüsse Racousa

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Luzifuge
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BeitragVerfasst am: So 15 Jun, 2008 23:06    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Nun ich bin in Köln aufgewachsen, dort kam icch ganz gut mit dem Kölsch (ich meine jetzt die Sprache Wink ) zurecht nur zuhause gab es dann den berühmten Schlag in den Nacken, denn meine Mutter verstand kein Kölsch, in Sachsen hab ich dann das Sächsisch "erlernen" dürfen und die letzten Jahre verbrachte ich im tiefsten Bayern und nun bin ich ein "Nordlicht", aber eines ist tief in mir geblieben und zwar das Kölsch, ich fange meist bei Aufregung oder Wut an auf Kölsch zu reden, sehr zum leitwesen meiner Umgebung Laughing .
Aber mal eine andere Frage:
Was ist denn heute noch von dem Hochdeutsch übrig? Es werden immer mehr Fremdwörter verwendet, so das ich langsam das Gefühl bekomme das wir in ein paar Jahren nur noch Englisch sprechen Cool
So wie mein Ältester auf die Frage was er denn so am Nachmittag noch tun will:
"Also erst zappe ich mich durchs TV, dann surfe ich was im Web und abends cruisen wir durch die City"
Also hochdeutsch ist das sicher nicht Wink

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BeitragVerfasst am: Mo 16 Jun, 2008 13:03    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Schlimmer noch Luzifuge!

Meine tochter musste für ihre LAP Wörter lernen die man vom englischen ins Schweizerdeutsche wandelt weil es eben immer mehr verenglischte Wörter gibt. irgendwo hier im Forum habe ich mal zwei drei beispiele gepostet. da wird aus cool dann ein kul oder so ähhnlich.

Anderseits fragte der lehrer in der Schule, wie ist die Einzahl von Ritual? Sie kam nach hause fragte mich mit der bemerkung: weisst du es auch nicht. Ich war die Einzige in der Klasse die es wusste.... Schweissabtropf ich wusste und Töchterterchen strahlte....

ich glaube allerdings es kommt auch daher dass viele heuzutage nicht mehr lesen. Wer setzt sich von Jungen noch hin und liest ein Buch? Meine Tochter tut es noch. Bei Vortragsvorbereitungen kaufte sie oft Bücher zum Thema... damit sie das Internettgerde abgleichen kann mit einem Fachbuch. Ok das ist es nicht ganz das Thema... aber ich denke das fördert dann auch die Sprache.

Was ich übergens nie versanden habe, warum ihr euch in Deutschland nicht verseht, wenn wer dialekt spricht. Wie du sagst das Kölnische wird von deine mutter nicht verstanden.

Ich versteh kölnisch und auch sächsisch. Sicher bis auf einzelne Ausdrücke. Das mag aber in der tat daran liegen, dass ich in eine Dialektreichen Land lebe.

gruss Racousa

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Luzifuge
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BeitragVerfasst am: Mo 16 Jun, 2008 13:44    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Racousa » hat folgendes geschrieben:

Was ich übergens nie versanden habe, warum ihr euch in Deutschland nicht verseht, wenn wer dialekt spricht. Wie du sagst das Kölnische wird von deine mutter nicht verstanden.


Ich denke das liegt daran das viele Sachen in verschiedenen Dialekten andere Namen haben.
Beispele:
Die Frikadelle, die heißt auch Bulette, Fleischpflanzerl, Klops, Fleischküchle oder Fleischkrapfen je nach Region.
Eine Hefeteigbrot kann Stuten, Baltz, Kalben, Klöben oder Schittchen heißen.
Und Brötchen sind Semmeln. Schrippen, Rundstück, Stella oder Weck in der Schweiz heißen sie wohl Weggli Wink
Es ist also schon teilweise ein Problem was zu Essen einzukaufen Laughing ganz abgesehen von der alltäglichen Umgangssprache wo es schon bei unterschiedlichen Begrüßungen die nicht nur aus Hallo bestehen bis hin zur Verabschiedung zig Möglichkeiten sich nicht zu verstehen Laughing

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Racousa
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BeitragVerfasst am: Mo 16 Jun, 2008 14:10    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ja das stimmt schon!

Doch das ist ja bei uns von Kanton zu Kanton auch nicht anders. Sogar innerhalb des Kantons.

Währen ich von den (Buebe) spreche, heisst es im Bernerland (Giele) also Knaben zu gut deutsch Very Happy
Während die Bündner Tschau sagen bei der begrüssung ist es in den meisten Orten ein Abschiedsgruss.......

Ja das bei uns sind es Weggli aber ein Semmeli ist kein Weggli.... lach... da kriegst du ein anderes brötchen, wenn du Semmel oder Weggen verlangst....
öh.... und die Fleischkarpen... wenn ich mich irre aus dem Allgäu oder? sind bei mir Hachtäscherl oder ganz einfach allgemein verständlich Hackplätzli....

na ja ich glaube so könnten wir noch Seiten füllen Lach.... Wahrscheinlich bin ich etwas offener und gewannter in den Dialekten. Bis auf bestimmte Ausdrücke eben....

Grüssle Racousa

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