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Verfasst am:
So 05 Nov, 2006 19:28 Blodeuedd (”aus Blumen geboren” oder “Blumengesicht”) |
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Na, wenn hier schon das Das Câd Goddeu steht, darf diese kleine Geschichte nicht fehlen. Hach, es gibt noch etliche schöne Geschichten ...
Blodeuedd (”aus Blumen geboren” oder “Blumengesicht”) war eine schöne, magische Frau. Lleu war in der walisischen Mythologie der Sohn von Arianrhod. Seine Mutter belegte ihn mit einer Reihe von Flüchen, u.a. sollte er keinen Namen haben, es sei denn von ihr, und keine Ehefrau aus dem Menschengeschlecht. Mit Hilfe seines Onkels Gwydion gelang es ihm jedoch, die ersten beiden Verbote zu überwinden, mit List und Zauber. Nachdem Gwydion seine Erscheinung und die des Jungen verändert hatte, ankerte er sein Schiff vor Arianrhods Festung und ließ sich als Schuhmacher melden. Die beiden fertigten zwei paar hübscher, aber nicht passender Schuhe an, so das Arianrodh persönlich aufs Schiff kommen musste, um den Fuß messen zu lassen. In dem Augenblick ließ sich ein Zaunkönig darauf nieder; der Junge zielte und traf den winzigen Vogel zwischen der Sehne und dem Knochen eines Beines. Arianrodh sprach dem “Hellhaarigen mit der geschickten Hand” ihren Beifall aus, worauf sie Gwydion, sich ihr zu erkennen gab und sie darauf aufmerksam machte, dass sie soeben ihrem Sohn einen Namen gegeben habe. Von jetzt ab hieß er “Lleu Geschickthand”. “Lleu” bedeutet der “Helle, Scheinende” und ist bereits sprachlich mit dem irischen “Lug” gleichzusetzen. Beide besitzen eine starke Sonnenkomponente, und ihnen sind verschiedene Züge gemein, auch wenn die Mythen verschieden sind.
Arianrodh war aufgebracht, ließ sich jedoch erneut von Gwydion und Lleu täuschen, als sie, wiederum verändert, erschienen, um ihre Burg scheinbar gegen ein Heer zu verteidigen. Widerstandslos folgte sie Gwydions Anordnung, seinem jungen Begleiter die Rüstung anzulegen, während er sich selbst wappnete. So war auch dieser Fluch gebrochen.Gwydion verhalf ihm auch zu einer Frau, die nicht menschlich war. Dazu benötigte er die Hilfe des Magiers Math. Gemeinsam zauberten sie aus den Blüten von Eiche, Ginster und Mädesüß eine Frau; Blodeuedd. Eine Weile lebte das Paar glücklich zusammen, aber als Lleu Math besuchte, bot Blodeuedd dem durchreisenden Jäher, Goronwy ihre Gastfreundschaft an. Blodeuedd und Goronwy verliebten sich ineinander und begannen Lleus Tod zu planen. Das war keine leichte Aufgabe, denn Lleu konnte nur auf eine Weise getötet werden. Blodeuedd heuchelte Besorgnis und brachte Lleu dazu, ihr zu erzählen, auf welche Weise man ihn töten könne. Nichtsahnend erzählt Lleu ihr, dass ernur getötet werden kann, wenn ermit einem Fuß auf einem Ziegenrücken und dem anderen auf einem Badewannenrand stand, und nur von einem Speer, dessen Herstellung ein ganzes Jahr gedauert hatte. Lleu aber überlebte den Anschlag und flog in Gestalt eines Adlers in die Lüfte und flog in die Anderswelt.
Nach langem Suhen findet ihn Gwydion, einem magischen Schwein folgend, das täglich beim Öffnen des Kobens davonstob, um erst spät abends zurückzukehren. Unter einem riesigen Eichenbaum, der auf einer weiten Ebene stand, schlang es gierig Maden und verwesende Fleischbrocken herunter, die einem Adler ganz oben im Wipfel von den Knochen fielen.
In einem Gedicht ließ Gwydion den erbarmungswürdigen Vogel wissen, dass er in ihm Lleu wiedererkannte, worauf der Adler, nach jeder Strophe etwas zutraulicher wurde und sich von Ast zu Ast herunterließ. Nach weiteren Strophen setzt sich der Adler schließlich auf Gwydions Knie, der ihn mit seiem Zauberstab berührte und ihm damit seine menschliche Gestalt zurückgibt. Da Lleu nur noch aus Haut und Knochen besteht, lässt ihn Gwydion von den besten Ärzten Gwynedds pflegen, so dass er schließlich Blodeuedd und ihren Liebhaber zur Rechenschaft ziehen kann.Er schenkt Blodeuedd jedoch das Leben , verwandelt sie aber in eine Eule, die ihr Gesicht vor dem Tageslicht verbergen muss und von allen Vögeln gejagt werden darf.
Quellen:
Cotterell, Arthur: Die Enzyklopädie der Mythologie (2000)
Botheroyd Sylvia & Paul: Keltische Mythologie von A-Z (2004)
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Lady Uschi
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Verfasst am:
So 05 Nov, 2006 22:37 (Kein Titel) |
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Lleu war das Ergebnis einer Vergewaltigung, weshalb Arianrhod ihm einen Namen und die Waffen verweigerte. Beides Dinge, die im keltischen Recht durch die Mutter zugesprochen wurden, die auch das Recht der Clanszugehörigkeit regelten. Arianrhod wurde betrogen und so gelang es Lleu zu seinem Namen und später auch zu Waffen von ihr zu kommen.
Die Vergewaltigung hatte ihr großen Schaden zugefügt, und ließ sie ehrlos erscheinen. Es war ihr Bruder, also Onkel und Vater der beiden Söhne, der sie im Schlaf ohne ihr Wissen nahm, was ihm nicht zustand.
Der Entzug der Geliebten "Bleudewedde", die als jungfräulicher Aspekt der Arianrhod (der dreigeteilten) gesehen wird, könnte möglicherweise ein Ausgleich für diese Art der männlichen Art, Dinge zu regeln, gewesen sein.
Viel Spass für den Vogel, der die Eule jagt.
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