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 Gut gemeint....

Neues Thema eröffnenNeue Antwort erstellen Lerninsel des Ordens Foren-Übersicht » Hain der Birke - Hain für unsere Besucher » Öffentliche Diskussionen &sid=435d386377c114436924d3a864100c4f » Kontroversen
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Lady Uschi
Druidin



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BeitragVerfasst am: Sa 19 Aug, 2006 22:30    Gut gemeint.... Antworten mit ZitatNach oben

Wer kennt nicht die Worte "...aber ich habe es doch nur gut gmeint....".

Meine persönlichen Erfahrungen damit waren nicht diejenigen, die man anderen wünschen würde, wenn auch sehr erfahrungsreich.


Die Fragen die sich mir stellen, wenn es mir jemand "gut meint" oder ich mich selbst mal dabei erwische sind

Was soll gut daran sein, sich ungefragt einzumischen?

Was soll jemand mit dem oben schon erwähnten Satz anfangen, wenn ihm dadurch Schaden entstanden ist?

Was ist die Motivation der "Gutmeiner"?

Gespannt auf eure Antworten
Uschi

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AZI
Gast








 



BeitragVerfasst am: So 20 Aug, 2006 12:11    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Was ist die Motivation der "Gutmeiner"?


DIe Motivation ist einfach die Helfen zu wollen. Nur überblicken die Gutmeiner oft nicht die Gesamtheit der Situation. Sie bilden ein Vorurteil was denn grad sache ist und meinen das diesem Hilfe beikommen muß ohne sich klar zu sein das ihnen motivationen und gründe der Beteiligten und somit die wirkliche Situation überhaupt nicht klar sein kann......

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Helge
Gast








 



BeitragVerfasst am: So 20 Aug, 2006 14:58    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Die Motivation ist oft die Sucht sich selbst ins rechte Licht zu rücken, koste es was es wolle.

Erst mal steht da der gegenüber dem mans so gut meinte gar nicht im Vordergrund sondern das eigene Ego feiert fröhlich seine Urstände.
.... sonst hätte man gar nicht erst diese Entschuldigung notwendig, da man auf den anderen eingegangen wäre.

Online    
Gast









 



BeitragVerfasst am: So 20 Aug, 2006 15:42    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Es gibt noch eine Motivation, Helge, und das ist m.E. die gefährlichste: recht haben/behalten zu wollen, gespeist aus Uneinsichtigkeit, Verblendung und Sturheit. In solchen Fällen wird das Gewissen an der Garderobe abgegeben und munter drauf los gehandelt, weil man es ja "gut meint" (beliebt bei Kirchens z.B.)...dass damit genau das herbeigeführt wird, was man ja kommen zu sehen meinte, hängt mit dem Mechanismus der selffulfilling prophecy zusammen.
Online    
Helge
Gast








 



BeitragVerfasst am: Mo 21 Aug, 2006 00:00    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Wie wahr liebe Joy, wie wahr.
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Lady Uschi
Druidin



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BeitragVerfasst am: Mo 21 Aug, 2006 12:06    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

hmm - jetzt sind wir aber ein wenig bei der Motivation hängengeblieben...

Ich habe immer wieder beobachtet, dass es - wie immer - drei Möglichkeiten dafür gibt.

- jemand möchte wirklich helfen, weiss es aber nicht besser, oder es kommt etwas dazwischen, das die ganze Sache verschlimmert

- jemand möchte einfach wichtig sein

- jemand übernimmt ungefragt eine Entscheidung für jemand anderen

Alle drei Varianten sind auch mir selbst schon passiert.

Wie seid ihr zu den Schlüssen gekommen, die ihr hier geschrieben habt?
Was sind Eure Erfahrungen dazu?
Wie geht ihr selbst damit um?

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Helge
Gast








 



BeitragVerfasst am: Mo 21 Aug, 2006 15:08    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Danke Lady Uschi für den Hinweis auf die drei Möglichkeiten.
Es hilft doch immer wieder das Hineinrutschen in die Einseitigkeit zu bremsen.
Ja sicher gibts auch die Variante das wirkliche selbstlose Hilfe beabsichtigt war und das ganze plötzlich aus dem Ruder lief.
Nur hilft die quasi Entschuldigung dann nur dem Entschuldiger.
Für mich bedeutet es, dass man Hilfe sehr verantwortungsvoll handhaben soll und wenn möglich nicht ungefragt und sicher keine Zwangsbeglückung.
Es gibt so einen schönen AusdrucK: Hilfe zur Selbsthilfe leisten.

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Lady Uschi
Druidin



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BeitragVerfasst am: Mo 21 Aug, 2006 15:48    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ein schönes Thema, das du ins Spiel gebracht hast, Helge.

Verantwortungsvoll handeln... das heißt für mich auch, dazu zu stehen, was man gemacht hat und wenn es gut gemeint war, überlegen, warum diese "Entschuldigungsfloskel" wirklich notwendig ist.

Ich kann mich da z.B. an Sätze erinnern, die da lauteten "Du bist so etwas Undankbares - wo ich es dir nur gut meine....." und ähnliches. Beeindruckt war ich davon zwar nie, aber betroffen schon.

Umso schlimmer ist es, wenn ich selbst in die Falle des Entscheidens über jemand anders tappe und dann der "ja, aber ich habe doch nur"-Satz schon auf meiner Zunge liegt.
Ein "Tut mir leid" ist an der Stelle wohl eher angebracht.

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Sir Beorn
jenseits des Schleiers



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BeitragVerfasst am: Di 22 Aug, 2006 07:54    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Ungewolltes und ungefragtes Helfen wird in der psychologie auch als ein Zeichen von ausgeprägter Machtmotivation.
Besserwisserei und Arroganz spielen dort meiner Ansicht nach auch stark mit rein...

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tagesfleiss
Gast








 



BeitragVerfasst am: Di 22 Aug, 2006 12:02    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

« Sir Beorn » hat folgendes geschrieben:
Ungewolltes und ungefragtes Helfen wird in der psychologie auch als ein Zeichen von ausgeprägter Machtmotivation.
Besserwisserei und Arroganz spielen dort meiner Ansicht nach auch stark mit rein...

Was hiergesagt wurde, insbesondere von AZI, Helge und Joy... kann ich nur unterstreichen.
"Helfen" ist wirklich ein difficiles Thema, und ich erkenne viele (kleine) Situationen, in denen ich nicht wirklich ego-frei in meinen Äußerungen war/bin. Es passiert einem immer wieder, nur über ständiges konzentriertes Bewusstwerden kann man diese Ego-Fallen rechtzeitig bemerken und -schweigen!
Aber schliesslich sind wir auch Gefühlsmenschen! Irgentwie sitzen wir doch (noch) in der Höhle, sehen lediglich die Projektionen/Schatten..
irgenteiner steht auf, meint die Hintergründe zu durchschauen, schreit begeistert (Ego!): "Ich seh´s, ich erkenne es!" und -irrt sich gewaltig
-
Hilfe zur SelbstHilfe ist wohl das Wirkungsvollste, also eine Frage statt Antwort zu geben

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Sir Markus.
4. Lordrat, und Barde
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Beiträge: 449
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BeitragVerfasst am: So 10 Dez, 2006 15:01    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Das hier gesagte kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Jedoch merkt man selbst oft nicht, was für eine Motivation man hat... Oder überhaupt, daß man sich einmischt. Ich kenne es von Verwandten, und von mir selbst.

Ich denke, gerade der Wunsch nach Anerkennung, nach einer Bestätigung des eigenen Wertes ist oft der Auslöser. Bei mir ist es wohl so, daß je einsamer ich mich fühle, desto zwanghafter suche ich meine Bestätigung darin, anderen helfen zu können. Zu meiner nachträglichen Überraschung hat es manchmal sogar funktioniert. Ging aber auch schon sehr in die Hose.

Ein Gedankengang in den man leicht verfällt ist der, daß die Menschen undankbar sind. Man erfährt keine Gegenleistung für seine ungefragte "Hilfe"... Wieso auch? Sie kommt ja ungefragt. Dann denkt man wieder schlechter über die Menschen, und versucht es stärker, auf diese Art Anerkennung zu erlangen. Ein Teufelskreis.

Zitieren möchte ich Terry Goodkind: "Die besten Absichten verursachen oft die schlimmsten Ergebnisse" Eines der Gesetze der Magie in seinem Romanzyklus "Das Schwert der Wahrheit"...

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