Räuchern

**Gast**

Ich hab es in dem Beitrag mit den Räucherungen ja schon angedeutet: Eigentlich habe ich sehr wenig Ahnung vom Räuchern. Ich räuchere eigentlich nur zu besonderen Gelegenheiten. Zum Beispiel um das Haus zu reinigen oder um ein Ritual zu unterstützen. Dann zünde ich eine Kohle an, warte ein Weilchen und gebe Kräuter und Harze auf die Kohle von denen ich der Meinung bin, dass sie passen könnten. Wie macht Ihr das denn? So eine Kohle brennt ja durchschnittlich 40 min., aber das meiste was ich auf die Kohle lege ist nach etwa 5 min. verbrannt. Dann ist hier aber oft schon so dichter Nebel, dass mehr Rauch gesundheitlich vermutlich abträglich wäre. Ich frage mich dann immer, ob ich nicht was falsch mache. Schließlich kokelt die Kohle nun noch etwa eine halbe Stunde oder länger einfach so vor sich hin.

Wieviel räuchert Ihr denn? Und zu welchen Anlässen? Und wie macht Ihr das? Und wonach sucht Ihr das Räuchermittel aus?

Neugierige Grüße,
Elfenlicht

Sir Beorn

Morgen liebes Elfenlicht.
Ich selber räuchere auch nicht sonderlich viel, aber was die Kohle angeht kann ich dir einen Tipp geben :
Eine halbe oder viertel Kohle tut´s oft auch Wink

Liebe Grüße
Urs

**Gast**

Liebes Elfenlicht,

das wann, wieviel und wo mit dem Räuchern ist eine wirkliche Geschmackssache und richtet sich ganz nach den Bedürfnissen.

Ich räuchere mal viel, mal wenig. Es gibt Zeiten da reiße ich direkt nach dem Räuchern die Fenster auf und ich bin auch schon einmal vor meiner eigenen Räuchermischunge geflüchtet, weil ich zuviel einer bestimmten Pflanze drin hatte. Und manchmal entzünde ich die Kohle und lege ständig nach, bis sie runtergebrannt ist.

Für verschiedene Anlässe habe ich verschiedene Räucherungen, deren Verwendung dann auch nicht vermischt wird. Also z.b. wenn ich eine kuschlige Wohlfühlatmosphäre haben will, dann räucher ich Kyphi. Ich habe eine Medizinradmischung, für meine schamanischen Arbeiten, die ich dann auch nur bei dieser Arbeit räuchere. Ich habe gekaufte, geschenkte und selbst gemischte Räucherungen (und na klar, auch die Ordensräuchermischungen, die es hier gibt...) Manchmal räuchere ich auch nur eine Pflanze, z.B. Salbei oder Drachenblut.

Dabei halte ich mich an meine Nase, die dann meine energetischen Bedürfnisse mit der Räucherung abstimmt.

Also alles ganz einfach, oder? Wink

Grüße
Lady Sorcha

**Gast**

Danke Euch beiden. Also hab ich mir mal wieder mehr Gedanken gemacht als nötig Wink

. Na gut, nachdem mir nun gestern (glaube ich) auch noch "mein" Räuchergefäß über den Weg gelaufen ist, werde ich mich nun wohl mal ernsthafter mit dem Räuchern auseinander setzen. Damit das Räuchern eben nicht mehr nur der Duftverbreitung dient ...

Liebe Grüße,
Sabine

**Gast**

Hi,

die Menge der Räuchersubstanz und die Zeit, bzw. die Anzahl des Auflegens ist immer abhänging von dem was Du mit der Räucherung bezwecken willst.
Möchtest Du nur etwas Geruch, dann reicht einmaliges auflegen und dann würd ich auch nur eine viertel Kohle nehmen und auch nicht so viel auf einmal.
Wenn Du die Räucherung als Träger, Tor und/oder zur Unterstützung von Reisen nutzen willst, dann würd ich einmal in der Vorbereitungsphase auflegen und nochmal bevor Du dich auf dem"Weg" machst.

Willst Du reinigen, dann mach alle Fenster und Türen auf und lang ordentlich zu....!

Einen besseren Draht zu Deinen Räucherungen, bzw. den Harzen und Kräutern bekommst Du, wenn Du alles vor Dich auf den Tisch stellst , sie nacheinander in die Hand nimmst, dran riechst, sie berührst, reibst, schmeckst ( nicht alle), sie erfühlst...vielleicht einzeln mal auf die Kohle legst...und so alle durchprobierst ( mit ständigem Lüften...sonst gibts Duftgemisch Wink

) und sie nach den Elementen sortierst.
Schreib die auf wohin Du was geordnet hast. An nem Anderen Tag, sortiere sie nach hell und Dunkel, dann wieder nach farben--den energetischen--, oder Du kannst sie nach den Empfindungen sortieren, die Du bei ihnen hast.Es gibt da endlos viele Möglichkeiten. Ich hab sie auch schon nach Jahreszeiten und den Jahreskreisfesten sortiert.

So lernst Du kennen was Du da vor Dir hast...und greifst irgendwann nicht mehr so aufs Geratewohl rein...ohne zu wissen was Du damit erreichen willst´....aber nicht vergessen auch Intuition ist ein guter Lehrer...tu es Intuitiv...aber frag Dich nachher "warum hab ich das so gemacht".

LG und viel Erfolg
Anke

**Gast**

Liebe Anke,

vielen Dank für die Tipps. Du hast mir sehr weitergeholfen. Dann will ich mal versuchen, ob ich auf diese Art einen Zugang zu den Räucherstoffen finde, die ich hier habe. Aber sagt mal, wie teilt Ihr denn Kohlen? Bei mir zerbröseln die unglaublich leicht zu feinstem Staub.

Liebe Grüße,
Sabine

**Gast**

Eine Alternative zur Kohle kann da ein Räucherstövchen sein. ich benutze meins seit Jahren - der Vorteil: das Räuchergut verkokelt nicht so leicht, da es auf einem feinen Stahlsieb liegt, unter dem ein Teelicht brennt. Mit der Dosierung klappt es so auch besser.

**Gast**

**Gast**

Zum einen (da ich nach dem Stövchen gefragt wurde):
Das Prinzip ist das gleiche wie beim Teestövchen. ca 7 bis 9 cm über einem Teelicht befindet sich hier ein feines Stahlsieb, auf dem das Räuchergut plaziert wird, der Vorteil: es "raucht" nicht so stark wie beim Einsatz von Räucherkohle, glimmt dafür länger und man benötigt wesentlich weniger Räuchergut. Problematisch ist lediglich der pure Einsatz einiger Harze, da die eher zum Verflüssigen neigen und dann durchs Sieb laufen (so habe ich vermutlich mein Stövchen abgefackelt *g*) - für Harz-Kräutermischungen und reine Pflanzenteile ist das Stövchen jedoch ideal.
Zum Mitnehmen in den Wald allerdings eher unpraktisch (wie ich weiß *g*)...

Die zweckmäßigste Ausführung sieht so aus:

In "schön" gibbet die aber auch:

oder

Zum zweiten habe ich beim Räucherkram-Onlineshop aus Ösiland eine pdf-Datei zum freien Download gefunden, die ich hiermit gerne weiterreiche. Inhalt: die Beschreibungen etlicher Räucherstoffe, mit Geschichte, Mischungsempfehlungen und Anwendungen:

http://www.sonnlicht.at/03051/download/beschr-raeucherstoffe.pdf (90kB)

**Gast**

weitere Räucherliteratur findest Du hier

"der Atem des Drachen" ist sehr zu empfehlen.

**Gast**

Danke für den Link. Ist ja richtig umfangreich. Das Buch "Der Atem des Drachen" hab ich sogar, nur noch nicht gelesen *schäm*

Das mit den Sieben hört sich interessant an, mal sehen, ob ich mir sowas vielleicht noch zusätzlich anschaffe ... Bzw. vielleicht kann man das auch in meinem Gefäß einbauen, muss mal sehen.

**Gast**

So. Hier nun die Beute meines Raubzugs bei Darsana und Flora Perpetua:

ein neues Räucherstövchen samt Sieb (auf dem zwoten Bild sieht man das besser, gerade kokelt da eine zauberhafte Vollmondmischung aus Dammar, Alant, Ylang Ylang und ähnlichen lustigen Sachen), außerdem habe ich mir endlich ein handliches Töpfchen zum Mitnehmen in den Wald (Zweck: Kohleräucherungen) angeschafft.

Die Mischungen, die ich aus dem, was ich noch an Restbeständen hatte und dem, was jetzt frisch geliefert wurde, sind seltsam entstanden: ich habe nach Farben ausgewählt. Nicht unbedingt nach den sichtbaren, eher nach den Farben, die ich gesehen habe, wenn ich die Nase über dem Räuchergut hatte und die Augen dabei geschlossen.
Lustig: ich kann so die Sachen mischen wie ein Maler auf der Palette, wenn ich weiß, welchen Farbton ich erhalten möchte.

Im Augenblick schmurgelt ein zartes, pastellfarbenes Mauve. Mit dunkelblauen Punkten drin. *g*
(Dammar, Alant, Alraune, Amanita, Sandelholz, Ylang Ylang, Beifuß und Wacholderbeeren - genaues Mischungsverhältnis bleibt streng geheim! *g*)

Nein - und ich habe nicht gemörsert: eine gute alte Pirouette II (der Trabbi unter den DDR-Kaffeemühlen) erledigt das zwar unromantischer, dafür gründlicher.

Sir Thomas Marc

Und hier ist gerade ein Brief angekommen, mal sehen, was der tut und kann... mit den beiden mischungen ... ob briefe gut riechen, wenn ich sie räuchere...? hmmm

**Gast**

...wenn Du die Blasenfolie vorher aus dem Polsterumschlag raustrennst... vielleicht.

So, der letzte Schwung an frischem Rohstoff ist eingetrudelt, Medherbs hat mir heute ein großes Paket Kräuter und Wurzeln geschickt.

Nun meine Frage: all die Würzelchen (Enzian zum Beispiel oder Kalmus, Galgant und Tormentill, alles sehr aromatisch und auch noch arzeneilich wirksam) sind ja nu eben "nur" Würzelchen. Wenn ich die pur räuchere, erhalte ich lediglich verkokelte Würzelchen und Rauch, der nach - Rauch riecht. Also muß da wohl ein Harz oder etwas anderes als Aromenträger her.

Wenn ja: wieviel?
Welches? Habe ja Dammar, Styrax und diverse Weihrauchsorten da, die sind mir allerdings als purer Aromenträger zu "schade", wenn es mir rein auf die Wurzeln ankommt - also gibbet da ein sanftes Harz, was auch in größerer Menge noch erschwinglich ist? Ich denke da so an die Packungen, die es im Künstlerbedarf zum Anrühren von Firnis gibt, also Kolophonium oder Gummi arabicum... ich hab nur noch nicht reingeschnuppert, was das Zeuchs macht...

Sir Thomas Marc

Mastix ist weich und harmonisch neutral
Copal ist schärfer, aber auch freitragend

Krischgummi - selbstgesammelt ist klar fast völlig neutral, brau ist es rotbaumig riechend

Berstein weiss ich noch nicht, ist mir zu wertvoll
Benzoe ist auch noch ne möglichkeit, wobei der Sumatrabenzoe sehr eigen ist im Rauch.

Menge soviel, das Du beim in den Fingern reiben eine farbreaktion bei dunklen Harzen, oder aber ein "haftendes Gefühl" bekommst.

Sir Beorn

Hallo
Nur um kurz noch den Berstein zu ergänzen.
Pur riecht er sehr streng und bitter.
Ich empfinde ihn aber als extrem erdend und wärmend.
(hab mal ein Gläßchen voll geschenkt bekommen ....)

Grüßle
Urs

**Gast**

Wie? Man kann Wurzeln nicht einfach so räuchern? Was macht denn der Aromaträger? Bzw. wie funktioniert das? *hab wohl noch viiiiieeel zu lernen*

**Gast**

*grübel*

Also passende Literatur hab ich da jetzt grad nicht parat, kann sein, daß dazu was in Ankes Buchtip drinsteht.

Ich denke mir das folgendermaßen: das, was beim Räuchern duftet und aktiv ist, sind ja bestimmte ätherische Öle und Flavonoide. In reinen Pflanzenteilen sind die in leichtflüchtiger Form enthalten, weshalb sie beim Räuchern eben schneller verbrennen, die Zellulose verbrennt auch recht schnell.
Wenn dem Ganzen Harz beigemischt wird, binden sich die duftenden Bestandteile an das schwerer flüchtige Harz - das verflüssigt sich beim Erhitzen zuerst, bevor es verdampft und die Aromen verbrennen nicht. Deshalb klappt das. *spekulier*

**Gast**

Ach so, ja das macht Sinn. Dann sollte ich das wohl mal probieren und Harze einkaufen gehen (und eine Kaffeemühle). Danke für die Erklärung.

**Gast**