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Lady Birgit
1. Lordrätin, und Druidin
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Alter: 57
Anmeldungsdatum: 02.10.2005
Beiträge: 14145
Wohnort: Ordenshaus Biedershausen
Sternzeichen:
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Verfasst am:
Di 09 März, 2010 14:18 Was ist ein Gedicht? |
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Ja, was ist denn nun ein Gedicht?
Ist hier Schönheit im Auge .. äh... Ohr des geneigten Hörers/Lesers?
Gelten bei den Gedichten von heute noch die alten Regeln vom Versmaß, Vers, Strophenbau, Reim und Silbenzahl?
Oder ist es ein
Gedicht
wenn ich
einfach möglichst oft
einen Zeilenbruch
ein
füge
?
Schreibt Ihr selbst Gedichte, wann, warum und wie?
Welche Gedichte lest Ihr?
Welche mögt ihr und warum?
Neugierig
Birgit
_________________ Lillykatz sagt: Mau
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Stachelturm
Gast
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Verfasst am:
Di 09 März, 2010 17:33 Re: Was ist ein Gedicht? |
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« Lady Birgit » hat folgendes geschrieben:
Ja, was ist denn nun ein Gedicht?
aneinandergereite worte, die sich mehr oder weniger reimen.
« Lady Birgit » hat folgendes geschrieben:
Schreibt Ihr selbst Gedichte, wann, warum und wie?
Welche Gedichte lest Ihr?
weder noch, (also ich nicht gelle)gedichte sind nur dazu da mich zu nerven.
Stachelturm
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Traumy
Die Vereinigung der Welten - Esche
Geschlecht:
Alter: 68
Anmeldungsdatum: 02.03.2010
Beiträge: 111
Wohnort: mannheim
Sternzeichen:
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Verfasst am:
Di 09 März, 2010 18:37 (Kein Titel) |
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Ich glaube das die alten Regeln beim Gedichte schreiben Heute nicht mehr
so wichtig sind.(obwohl ich die klassischen Gedichtsformen lieber mag).
Am liebsten lese ich Gedichte von Felix Dahn.(Die sind so schön dramatisch).
Ich schreibe selbst gerne Gedichte.Hab halt Spass daran.
Wie schreib ich Gedichte:
Die Worte die sind immer da.
Sie schweben frei im Raum.
Man kann sehr viel mit ihnen tun,
so mancher glaubt es kaum.
Sortiere sie mit Harmonie
verbinde sie zu Reimen.
So machst du manchen Vers daraus,
zum Lachen und zum Weinen.
Verbinde diese Verse
mit Herz und mit Verstand
so hast du schon nach einger Zeit
ein schönes Werk zur Hand.
Nun schreib es nieder dein Gedicht
und gib es frei,versteck es nicht.
Damit so mancher Andre dann
auch seine Freude haben kann.
Liebe Grüße Traumy
_________________ Suchst du eine Religion, dann nimm dir eine, es gibt genug davon.
Suchst du aber einen Glauben, dann folge deinem Herzen.
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Anja-Li
Das Widerstreben der Welt - Weide
Geschlecht:
Alter: 43
Anmeldungsdatum: 05.03.2010
Beiträge: 98
Wohnort: München
Sternzeichen:
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Verfasst am:
Di 09 März, 2010 20:52 (Kein Titel) |
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Für mich sind Gedichte in klangvolle Worte gefasste Träume.
Sie können ebenso lächerlich, unlogisch oder farbenfroh aber auch unerbittlich, zwingend und bedrohlich sein, wie das was mein Geist (seele - je nach Ansicht) auf seiner Reise durch Tag und Nacht erlebt. Eine klassische äußere Form finde ich dabei nicht zwingend, die alten Versmaße habe aber schon etwas wunderbares für sich. Ich liebe die aufwändigen shakespearschen Sonette ebenso wie ich durch Georg Trakls Gedichte verstört und fasziniert zugleich bin. Ich selber schreibe für mein Leben gern Gedichte.
ICh wünsche euch allzeit eine hübsche Muse,
Anja-Li
_________________ Mögen Eure Nächte warm und Eure Tage hell sein....
Zuletzt bearbeitet von Anja-Li am Di 09 März, 2010 21:43, insgesamt einmal bearbeitet
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Lady Uschi
Druidin
Geschlecht:
Alter: 64
Anmeldungsdatum: 24.12.2004
Beiträge: 14159
Wohnort: Biedershausen
Sternzeichen:
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Verfasst am:
Di 09 März, 2010 21:16 (Kein Titel) |
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Lady Birgit
1. Lordrätin, und Druidin
Geschlecht:
Alter: 57
Anmeldungsdatum: 02.10.2005
Beiträge: 14145
Wohnort: Ordenshaus Biedershausen
Sternzeichen:
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Verfasst am:
Di 09 März, 2010 21:38 (Kein Titel) |
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Womit wir schon eine feste Regel für Gedichte gefunden haben:
Jedes Gedicht ist das Eigentum desjenigen, der es verfasst hat, oder desjenigen dem er es verkauft hat.
Im Falle von Paul Wühr - von dem obiges Gedicht stammt - ist das aller Wahrscheinlichkeit nach der Hanser Verlag in München, der das dazugehörige Buch "Grüß Gott ihr Väter ihr Töchter ihr Söhne" verlegt hat.
Auch wenn das Internet dazu verleitet überall Texte und Bilder zusammenzusammeln und an anderer Stelle zu verwenden, so besagt die Rechtsprechung, dass dies eine strafbare - und am Ende wohl teure - Handlung ist.
_________________ Lillykatz sagt: Mau
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Sir Thomas Marc
Merlynn des Ordens
Geschlecht:
Alter: 59
Anmeldungsdatum: 24.12.2004
Beiträge: 26399
Wohnort: Biedershausen
Sternzeichen:
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Verfasst am:
Di 09 März, 2010 21:41 (Kein Titel) |
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Warum denn überhaupt Gedichte?
Was bin ich.
Bin nicht nur Wort,
Gedanke fein,
bin mehr und werd
es immer sein.
Bin Weg und Stück
und Werk sogar
gefunden bin ich
nicht mal rar
doch wenn Du nicht
mit mir gehst ein
was ist Profan
was ist ein Reim
Gedichtet bin ich
sonderbar
und dennoch bin ich
wunderbar
Liebe Grüsse
Thomas
_________________ Nichts zu wissen ist keine Schande, nicht zu fragen schon!
Die Welt ist der Lernhain der aller Wesen - hier ist Welt und Hain -auch für die Wissenden.
Wer interpretiert, was er von anderen hört, bewegt sich lichtschnell am Kern der Worte der Anderen vorbei.
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Anja-Li
Das Widerstreben der Welt - Weide
Geschlecht:
Alter: 43
Anmeldungsdatum: 05.03.2010
Beiträge: 98
Wohnort: München
Sternzeichen:
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Verfasst am:
Di 09 März, 2010 21:46 (Kein Titel) |
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Again what learned.
Sorry und danke, Kannte den Verfasser nicht - jetzt schon-, hatte es auch nicht aus dem Netz. Wurde entfernt.
Anja-Li
_________________ Mögen Eure Nächte warm und Eure Tage hell sein....
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Sir Markus
4. Lordrat, und Barde
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Alter: 41
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Beiträge: 3866
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Verfasst am:
Mi 10 März, 2010 00:25 (Kein Titel) |
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In einem Gedicht ist die Form der Wegweiser, der Rythmus die Bewegung, und der Inhalt die Wahrheit.
Kam mir gerade so...
Shakespeares Sonette finde ich sehr schön, und manchmal mag ich Gedichte mehr wegen ihrer Form als wegen ihrem Inhalt.
Warum Gedichte früher eine solch starke Bindung an die Form hatten und heute nicht mehr... Vielleicht war den Menschen früher die Kunstfertigkeit des Dichters ein höheres Kriterium?
_________________ Ich bin der, der ich bin. Das kann ich nicht ändern, aber ich kann ändern, wie ich dazu stehe.
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Lady Birgit
1. Lordrätin, und Druidin
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Alter: 57
Anmeldungsdatum: 02.10.2005
Beiträge: 14145
Wohnort: Ordenshaus Biedershausen
Sternzeichen:
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Verfasst am:
Do 18 März, 2010 00:16 (Kein Titel) |
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Die Sonette von Shakespeare mochte ich auch immer gern. Allerdings erst nachdem mich meine damalige Englischlehrerin auf den humorigen Anteil hinwies.
Das mit dem Kunstverständnis damals und heute hatten wir gerade in bezug auf die Malerei hier im OH thematisiert.
Da ging es auch darum, dass früher ein Guter Handwerker das herstellte, was wir heute als Kunst bezeichnen. Dennoch hat er gearbeitet wie ein Handwerker. Streng nach Regeln, Mass und Vorgaben.
Das scheint in der Dichtkunst auch so zu sein.
Wann und mit wem hat das denn aufgehört?
Ich habe den Namen Goethe im Kopf, bin aber nicht sicher.
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Folkhere
Gast
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Verfasst am:
Do 18 März, 2010 08:54 (Kein Titel) |
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Nun, eine grundsätzliche Unterscheidung zwischen Kunst und Handwerk (er nannte es, wenn ich mich recht erinnere, "Lohnkunst", als Gegensatz zur freien Kunst) hat Kant wohl als erster postuliert.
Überhaupt ist es erst die Zeit der Aufklärung, in der das Wort "Kunst" seine heutige Bedeutung erlangt. Im Althochdeutschen hat es nämlich einfach die Bedeutung von "etwas können, etwas besonders gut beherrschen".
Man sieht, das es offenbar auch damals bereits einen gewissen Unterschied zwischen einfachem Handwerk und Handwerkskunst gab - mir fällt da gerade das Schnitzen als Beispiel ein. In alter Zeit konnte sich wohl fast jeder selber einen einfachen Löffel schnitzen - das gehörte zum alltäglichen Handwerk. Ein reich verzierter Holzlöffel dagegen erfordert sehr viel mehr Können und ist damit: Kunst. Allerdings wäre die nicht möglich, wenn der Künstler das einfache Handwerk nicht beherrscht ...
Äquivalent sieht es auch in der Dichtkunst aus: ein einfacher Zweizeiler der Marke:
Trink Kaffee ich am frühen Morgen,
Vertreibt das alle meine Sorgen!
kriegen wohl die allermeisten von uns aus dem Stand hin.
Aber versuchen wir es mal hiermit:
Thor
Donnert Gewitter, Droht grau das Gewölk
Leuchten die Blitze lohend vom Himmel
Zittern auf Erden zaghafte Seelen
Tapfere jedoch trotzen dem Sturm
Grüßen voll Freude den großen Erschütterer,
Krieger der Götter, Kämpfer von Asgard,
Freund aller Menschen, Fruchtbarkeit bringt er
Riesen besiegt er, rotbärtig lacht er uns zu
Heil seiner Waffe, Heiliger Hammer
Weihet den Kraftort, wehret dem Übel
Freut euch des Blitzes, Feiert den Donner
Mut und Kraft sind sie, Machtvoll von Thunor gesandt.
Da steckt schon ein bischen mehr Arbeit drin , gerade auch, was das Einhalten formaler Vorgaben angeht. Dichtkunst zeichnet sich übrigens auch heute noch weitestgehend durch die möglichst gekonnte Anwendung und Einhaltung solcher Formalien aus!
Dabei geht es aber in der modernen Lyrik weniger um die Einhaltung strikter Metriken oder Reimformen - sie verwendet dagegen meist eher freie, rhythmische Muster, die eine durchgängige Sprachmelodie erzeugen.
Strikte Metrik und streng eingehaltene Reimformen erleichtern natürlich erheblich das auswendig lernen eines Textes, in Zeiten, in denen nur ein Bruchteil der Bevölkerung Lesen und Schreiben konnte, sicher ein bedeutendes Kriterium. Unsere Kultur erlaubt dagegen sehr viel freiere Formen - wenn man es sich nicht so genau merken kann, liest man es einfach noch mal nach .
Ich persönlich mag beides - und auch die ganzen Abstufungen dazwischen .
Soviel dazu von meiner Seite
Volker
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