Lerninsel des Ordens Foren-Übersicht
 Homepage  • Portal  •   Forum  •  Profil  •   Finden  •  Album  •  Kalender  •  Beiträge seit dem letzten Besuch anzeigen
Letzte Themen  •    •  Registrieren  •  Einloggen, um private Nachrichten zu lesen  •  Login   

 Märchen: Schneeweißchen und Rosenrot

Neues Thema eröffnenDieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten. Lerninsel des Ordens Foren-Übersicht » Hain der Birke - Hain für unsere Besucher &sid=466ad38bcde59415db4c97fa0c762a5a » Besucherforum
Insgesamt sind 4 Benutzer online: Kein registrierter, kein versteckter und 4 Gäste.
Benutzer in diesem Forum: Keine
Autor Nachricht
Lady Thianna
Druidin



Geschlecht:
Alter: 36
Anmeldungsdatum: 06.10.2006
Beiträge: 3590
Wohnort: Ordenshaus Biedershausen
Sternzeichen: Stier 

cymru1.gif


BeitragVerfasst am: Mo 01 Feb, 2010 23:19    Märchen: Schneeweißchen und Rosenrot Antworten mit ZitatNach oben

Ein sehr interessantes Märchen zum Thema erwachsen werden, ist Scheeweißchen und Rosenrot von den Gebrüdern Grimm.

Dieses Märchen wurde mehrfach verfilmt und es gibt sogar eine Theateraufführung von Robert Bürkner "Schneeweißchen und Rosenrot. Ein Märchenspiel in 3 Bildern"

Zur Herkunft ist bekannt, dass Wilhelm Grimm Karoline Stahls "Der undankbare Zwerg" mit dem Vers aus Friedrich Kinds Novelle "Das Schmetterlings-Cabinet" kombinierte.
Von ihm stammt jedoch die Idee, der Zwerg habe den Bären verwandelt, sowie die gesamte erste Texthälfte mit dem Familienidyll.

Der komplette Text ist hier zu finden:


Schneeweißchen und Rosenrot


Gebrüder Grimm
Schneeweißchen und Rosenrot

Zusammenfassung:

Eine Mutter hat zwei sehr liebe Töchter, Schneeweißchen und Rosenrot. Sie ähneln dem weißen und dem roten Rosenbäumchen in ihrem Garten. Schneeweißchen ist stiller als Rosenrot und öfter zu Hause. Den Mädchen droht im Wald keine Gefahr von den Tieren, und auch als sie direkt neben einem Abgrund schlafen, behütet sie ihr Schutzengel. Eines Winters sucht Abend für Abend ein Bär bei ihnen Obdach, und die Kinder, obwohl sie sich zuerst fürchten, fassen Zutrauen und spielen mit ihm, was dem Bären behagt. Wenn es ihm zu arg wird, brummt er: „Laßt mich am Leben, ihr Kinder. Schneeweißchen, Rosenrot, schlägst dir den Freier tot.“
Im Frühjahr muss der Bär wieder fort, um seine Schätze vor den Zwergen zu schützen. Am Türrahmen reißt er sein Fell, und Schneeweißchen meint, Gold hervorschimmern zu sehen. Später treffen die Mädchen im Wald dreimal einen Zwerg, der mit seinem Bart an einem gefällten Baum, dann an einer Angelschnur festhängt, dann will ihn ein Greifvogel forttragen. Sie helfen ihm, doch er ist undankbar und schimpft, weil sie dabei seinen Bart und seinen Rock beschädigen. Beim vierten Treffen wird der Zwerg zornig, da ihn Schneeweißchen und Rosenrot vor einem ausgebreiteten Haufen Edelsteine überraschen. Der Bär kommt und schlägt den Zwerg nieder. Als sie den Bären erkennen, verwandelt er sich in einen Königssohn, dem, so erfahren sie, der Zwerg seine Schätze gestohlen und ihn verwünscht hatte. Schneeweißchen heiratet den Königssohn. Rosenrot bekommt seinen Bruder, der auch schon vorher als Jäger in die Geschichte eingeführt wurde.

(Quelle: Wikipedia)
--------------

Betrachtet der Leser den Anfang des Märchens, so sieht er dass dort noch alles heil ist,
die Welt wie sie von den beiden Mädchen wahrgenommen wird, ist vollkommen, intakt und für sie gibt es keine Gefahren.

Eines Tages treffen sie auf den Zwerg, der so ganz anders ist, als sie es bisher in ihrem Leben kennen gelernt haben.
Dennoch begegnen sie ihm hilfsbereit und selbstlos, wie eine Rose im wahrsten Sinne.

Welcher Schritt in der Entwicklung eines Kindes führt zu so einem verhalten?
Was muss sich in einem Menschen entwickelt haben um so in der Welt handeln zu können?

Ein weiterer Punkt ist, dass der Zwerg in der Geschichte jedes Mal wenn er von den Mädchen Hilfe bekommt, er einen Sack voll wertvoller Gegenstände bei sich hat.
Einmal ist es Gold, einmal sind es Perlen und beim dritten Mal sind es Edelsteine.
Welche Symbolik kann dahinter stecken?

Ich freue mich auf eure Gedanken
zu diesem Thema des Monats Februar.

Lady Thianna


Zuletzt bearbeitet von Lady Thianna am Mo 01 März, 2010 20:08, insgesamt 2-mal bearbeitet

OfflineBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenE-Mail sendenWebsite dieses Benutzers besuchenICQ-Nummer    
Lady Morgenstern*
Nachgeben bedeutet Siegen - Schilf
Nachgeben bedeutet Siegen - Schilf



Geschlecht:
Alter: 59
Anmeldungsdatum: 06.05.2008
Beiträge: 3159
Wohnort: nördliches NRW
Sternzeichen: Waage 

blank.gif


BeitragVerfasst am: Di 02 Feb, 2010 14:44    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Schönes Märchen, wir hatten es gerade am Wochenende in der Schamanenschule.
Dort haben wir es allerdings nicht aus der psychologischen Perspektive betrachtet, sondern von der Mythologischen Seite.


Um erstmal bei deinen Fragen zu bleiben, aus der Entwicklungspsycholgie betrachetet, müssen die Mädchen ein sicheres Urvertrauen in sich selbst aufgebaut haben und wenig misstrauen erfahren haben.
Im Umgang mit dem garstigen, ständig schimpfenden Zwerg wirken sie fast naiv.

Trotz aller Beleidigungen helfen sie ihm immer wieder. Haben sie vielleicht ein Helfer Symdrom??

Der Zwerg gerät immer wieder in die Klemme wenn er seine Schätze bergen will.Und bei seiner Befreiung nicht mal ein Dankeswort für die Mädchen übrig hat, sondern nur Beschimpfungen.
Ganz schön egoistisch das Kerlchen.
Sind Perlen, Gold, und Edelstein es wirklich wert, das er sich immer wieder diesen Gefahren aussetzt, aus denen er alleine nicht entkommen kann.
Irgendwie scheint er mit seinem Reichtum nicht umgehen zu können.

lg Iffi

_________________
Ich bin - nicht mehr und nicht weniger! ~ mehr in Morgenstern*s Blog

OfflineBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenE-Mail sendenWebsite dieses Benutzers besuchenSkype Name    
Lady Thianna
Druidin



Geschlecht:
Alter: 36
Anmeldungsdatum: 06.10.2006
Beiträge: 3590
Wohnort: Ordenshaus Biedershausen
Sternzeichen: Stier 

cymru1.gif


BeitragVerfasst am: Di 02 Feb, 2010 15:52    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Trotz aller Beleidigungen helfen sie ihm immer wieder. Haben sie vielleicht ein Helfer Symdrom??


Der Gedanke kam mir in dem Zusammenhang noch garnicht.
Woraus entwickelt sich denn ein Helfer Syndrom?

Aus der mythologischen Sicht ist es sicher auch spannend zu betrachten.
Ist sicher interessant das hier noch zu besprechen.

OfflineBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenE-Mail sendenWebsite dieses Benutzers besuchenICQ-Nummer    
Lady Birgit
1. Lordrätin, und Druidin
1. Lordrätin, und Druidin



Geschlecht:
Alter: 56
Anmeldungsdatum: 02.10.2005
Beiträge: 14145
Wohnort: Ordenshaus Biedershausen
Sternzeichen: Skorpion 

cymru1.gif


BeitragVerfasst am: So 14 Feb, 2010 16:02    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Märchen können unter verschiedenen Aspekten betrachtet werden. In der psychologischen Deutung gibt es beispielsweise die personale oder die transpersonale Sicht.
Also einmal das Märchen mit seinen mythologischen Aspekten als Darstellung innerer Ent-wicklungsprozesse eines Menschen oder als bildhafte Beschreibung seines Seins in der Welt.

Schneeweißchen und Rosenrot ist ein herausragendes Märchen aus verschiedenen Gründen. Es ist zum Beispiel ein sehr friedvolles, kindhaftes Märchen, ds ganz ohne Blut und Verschlungen-werden auskommt.
Zudem ist es ein sehr weibliches Märchen, da die Grundenergie sich ausschließlich um die Mutter und ihre beiden so gegensätzlichen und doch vollständig harmonischen Töchter dreht.
Die Töchter ähneln nicht nur einfach der roten und weißen Rose, sie sind mit ihnen synonym.
Sie versprechen der Mutter sich immer lieb zu haben und alles miteinander zu teilen. Kindliche Besitzlosigkeit und völliger Mangel von Egoismus in absoluter Harmonie mit der Natur und ihren Wesenheiten.
Dagegen steht der Zwerg, ein garstiger Geselle, dessen Besitzstreben und Gier nicht enden und ihn immer wieder in Konflikt mit seiner Umwelt bringen.
Nur zufälligerweise exakt das gleiche Thema, wie es gerade in unserem Thread zum Film "Avatar" auftaucht?
Hatten wir nicht in dem Thread schon herausgefunden, wie alt dieses Thema ist?
Beide Mädchen in ihren Seelenfarben Rot und Weiß, die extrovertierte Farbe voller Leben, die introvertierte Farbe der Zurückgezogenheit und des Denkens?
Beide von der "Mutter" - vielleicht Mutter Erde? - dazu aufgefodert Hand in Hand zu gehen?

Zu Beginn der Geschichte sind die Mädchen noch Kinder, werden von einem Engel behütet und sind ganz und gar ahnungslos.
In Form des Bären begegnen sie dem Erwachsenwerden, dem Erkennen der Welt hinter der Welt, den verborgenen Bedeutungen.
Denn dieser repräsentiert schließlich auch ihr erwachsen sein. Denn am Ende sind sie verheiratet, was zweifelsfrei ein Zeichen von Erwachsen sein ist.

Ist dies also ein Märchen über das Erwachsen werden und die Hürden und Entscheidungen, die ein Mensch erleben muss, um aus dem Einssein mit der Natur sich für seinen weiteren Lebensweg entscheiden muss?

_________________
Lillykatz sagt: Mau

Mein Amazon-Wunschzettel

OfflineBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenE-Mail sendenWebsite dieses Benutzers besuchenMSN MessengerSkype Name    
Sir Markus
4. Lordrat, und Barde
4. Lordrat, und Barde



Geschlecht:
Alter: 40
Anmeldungsdatum: 03.07.2007
Beiträge: 3866

Sternzeichen: Löwe 

germany.gif


BeitragVerfasst am: Mo 15 Feb, 2010 21:42    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Mir fällt auch noch auf, daß sie sich in jeder dieser Entscheidungen selbst treu bleiben.

Sie gehen ihren Weg nach ihren Prinzipien weiter, obwohl der Zwerg in dafür jedesmal negatives Feedback gibt.

Und dann gibt es ein Happy End.

Soll das Märchen Kindern zeigen, daß sie bei ihren Entscheidungen ihrer Natur treu bleiben sollen?



Hm... Warum gehen die Rosen hier eigentlich Hand in Hand, wo sie sich doch in unserer Welt bis aufs Blut bekämpft haben? Ich denke da an die Rosenkriege zwischen den Häusrern Lancaster und York ...

_________________
Ich bin der, der ich bin. Das kann ich nicht ändern, aber ich kann ändern, wie ich dazu stehe.

OfflineBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenE-Mail sendenSkype NameICQ-Nummer    
Lady Morgenstern*
Nachgeben bedeutet Siegen - Schilf
Nachgeben bedeutet Siegen - Schilf



Geschlecht:
Alter: 59
Anmeldungsdatum: 06.05.2008
Beiträge: 3159
Wohnort: nördliches NRW
Sternzeichen: Waage 

blank.gif


BeitragVerfasst am: Di 16 Feb, 2010 13:34    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo zusammen,

Das mit dem Helfersyndrom können wir in einem anderen Thread klären.
Hier möchte ich nochmal auf die mythologische Bedeutung der Märchen zurück kommen.

Ob es wirklich so ist .... keine Ahung. Die Archetypen der Märchen geben aber viel und oft Gelegenheit, das all-tägliche Erleben und die tiefe Verbindung zur Natur zu betrachten.
Märchen weisen auf altes und oft verborgendes Wissen.

In einem unsere letzten Seminare haben wir dieses Märchen betrachtet, weil es in diese Zeit des Jahreskreises passt.

Obwohl es für Schneeweißen und Rosenrot auch eine psychologische Deutung gibt ist die mythologische am einleuchtenden.

Weiß und Rot sind die Farben der Göttin
z.B. der Brigid, der Frühlings- der Lichtgöttin, welche mit ihrem Pfeil die Erdgeister weckt...
Mit ihrem Erscheinen erwachen die Tiere aus dem Winterschlaf.
Allen vorran der Bär.
Dem Bären werden in der Mythologie oft begegenen.
Wobei es oft weibliche Bärinnen sind - nicht wahr Urs(a)???

Schauen wir uns doch an, was der Bär in diesem Märchen tut.
Er bittet im Winter um Obdach bei der Alten Mutter. Die Alte - auch eine Form der dreifaltigen Göttin. Die Schwarze Göttin, Frau Holle/Hel/Percht, Caillech, die Erdmutter hat viele Namen.
Nun haben wir Weiß - rot - schwarz.

Die beiden Mädchen sind zwar sehr verbunden aber auch sehr unterschiedlich.
Rosenrot ist lebhaft und gerne im Wald unterwegs wo sie die Beeren erntet und ihre Mutter im Sommer jeden Tag mit frischen Blumen erfreut.
Schneeweißen dagegen ist die Ruhige, die Introvertierte, die das Haus versorgt, mit dem Täubchen und dem Lämmchen in der Stube weilt und das Feuer hütet.

Rosenrot ist es, die die Tür öffnet, Schneeweißchen schließt sie.
Der Jahreskreis ist vollendet.

Als es Frühling wird und der Bär hinaus geht, reist sein Pelz am Türpfosten ein. Und es leuchtet golden.
Hm?.... was streckt wohl in ihm?
Ein junger Prinz - der noch junge Sonnenkönig des Jahres.

_________________
Ich bin - nicht mehr und nicht weniger! ~ mehr in Morgenstern*s Blog

OfflineBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenE-Mail sendenWebsite dieses Benutzers besuchenSkype Name    
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:      
Neues Thema eröffnenDieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.


 Gehe zu:   



Berechtigungen anzeigen


Forensicherheit

3269 Angriffe abgewehrt


Copyrighthinweis:
Diese Seiten dürfen nicht, auch nicht auszugsweise, kopiert werden. Zuwiderhandlungen werden mit rechtlichen Schritten verfolgt.
© Copyright 2004-2010 Avalonorden des Roten Drachen e.V.

Powered by Orion based on phpBB © 2001, 2002 phpBB Group
CBACK Orion Style based on FI Theme
Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde



[ Page generation time: 0.1267s (PHP: 34% - SQL: 66%) | SQL queries: 28 | GZIP enabled | Debug on ]