Mondspaziergang
Es dämmerte, die Nacht brach an
Am Himmel leuchten Sternelein.
Und durch mein Fenster lugt herein,
Frau Lunas sanfter Mondenschein.
Nichts hielt mich mehr zu Hause hier,
ich mußte raus, mußt´ weg von hier.
Schnell in die Sachen und dann los,
die Nacht nahm mich in ihren Schoss.
Nicht dunkel was, nein ganz und gar nicht
umgab mich doch so sanftes Mondlicht
So Wandert ich so manche Meile,
ohne Sorgen, ohne Eile.
Den Wind im Haar, so kalt und rein,
bis in die Seele drang er ein
Wind in den Wäldern, vernahm das Rauschen,
oft blieb ich stehen um ihm zu lauschen
Und auch das Raunen dort im Busch,
vernahm ich klar und voll Bewußt
Auf des Berges Gipfel blieb ich stehen,
könnt auf des Städtchens Lichter sehen.
Wie klein sie doch von hier aus scheinen,
wie unbedeutend, will ich meinen.
Und hier, nur hier, da bin ich frei
und anderes scheint mir einerlei
So Frei im Wind im Mondenschein,
hier fühl ich daß zu Hause sein.
Lief um die Wette mit dem Wind
und freute mich, so wie eine Kind.
Und irgendwie, so schien es richtig,
die Welt mit Kinderaugen sehen, ist wichtig.
Die Mutter groß am Himmel prangte,
ich ihr für diesen Abend dankte.
Und dann, beim Abschied kam die Trauer,
doch Abschied ist doch nicht von Dauer.
Und dann zurück im trauten Heim,
kam das Gefühl, allein zu sein.
Am Fenster stehend voller Sehnsucht,
könnt ich nicht glauben das ich geh'n mußt.
Oh Mutter Mond, du sanftes Wesen,
dein Kind bin ich schon lang gewesen.
Und bleiben will ich's alle zeit,
zu diesem Schwur bin ich bereit.
So seht, mir bleibt keine Wahl,
ich freu mich auf das nächste mal.
Novalis ©Dez. 1998
Alle Rechte beim Autor.