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Di 05 Feb, 2008 00:09 Zeichnet mit Worten |
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Ich lade ein zu geologischen, geographischen, naturbeobachtenden Texten die Plastisch erscheinen wie Bilder.
Zitat:
Kalk
Hoch ragen die Zinnen empor, steil ragt die Wand auf. Zerklüftet trohnet sie über dem Schleier aus Stein. Unbesiegbar für Grün und Braun. Ihre Wehr rieselt nur in der Ewigkeit. Wind und Regen, Eis und Schnee nagen stets. Zähne hinter Zähnen reihen sich bis zu den Hörnern des Firns. Die Festung Mordors könnte nicht besser sein. Der Stein türmt sich steil zu hohem Wall. Graue, hellere und dunklere Bänder spielen parallel zum langen Kamm in der Wand. Horizontal gestreift liegen die Schichten urzeitlicher Sedimente da.
Zeit und Raum haben ihr nichts an, selbst Fangorn ist jung in ihren Antlitz. Nur die zeitlose Kraft mit endloser Macht schafft was sich uns stellt. Zahlen sind für diese Massen nicht geschaffen Gigatonnen nur ein Mikrogramm in ihrem Sein. Zwischen den Zähnen rieselt es leise hernieder im Laufe der Äonen, Milliarden Tonnen. Schutt und Geröll, wie gegen die Wand, türmt es sich zu steilen Halden auf.
Immer im Wandel der Zeiten begriffen, nie endende Bewegung, selbst Wurzeln vermögen es nicht zu festigen, wie stand Westernis doch, doch auch es unterlag den ehernen Gesetzen des Seins, dem Rhythmus der Gezeiten der Ewigkeit., so auch dieser Kamm aus Kalk.
Granit
Zerrüttet aber nicht spröde, zerfallend aber nicht Kraftlos, sanft wie die Schleppe einer Königin Türmt sich Block auf Stein und Brocken auf Klotz die Halde gegen die Felswand an. Senkrecht ragt zerrissen die stolze Fluh, wie die Falten ihres langen Gewands. Auch hier sind Rum und Zeit für Katz und Maus. Zeiträume jenseits unseres Denkens spalten mit eiserner Geduld Riss um Riss bis die Trümmer stürzen Doch kein Steinchen rieselt vom Hang. Statisch ruht das Ganze in sich. Nichts fehlt hier seinen Platz und jeder wär’ ohne den andern nicht da. Nicht zerbröckelt dieser Fels wie altbacken Brot, nicht krümelt er wie morsches Holz, nicht scharf und Kantig seine Form. Fläche an Fläche gibt ihm Gestalt. Samten reflektiert er das Licht, das sich an Flanken milde bricht und sanft gestreut unser Auge erfreut.
Nicht Quader und Würfel, die kubische Form ihm zu eigen sind. Mit Triangel und Polygon bildet er eine zu triangulare, polyedrische Gestalt.
Dort ragt Block an Block gereiht, eine Stufe über das Geröll Empor und bildet eine eherne Wehr, klar und fest wie die Zitatelle Gondors. Auch diese Steine büssen nach und nach ihren Glanz, wie Elendils Geschlecht, hellgrüne Flechten bedecken sie nach und nach.
Schiefer
Wie fliessende Wogen eines seidenen Schleiers gleiten die Wiesen herunter von der Höhe. Sanft wechselnd, flacher und steiler im Wechsel natürlicher Terrassen neigt sich der Rücken dem Tal. Das Grüne, angezogen von der Magie dieser Sanftmut, erobert die Hänge bis in höchste Regionen. Zuweilen ragt eine Wand wie die Schnauze eines Sägezahnfisches auf. Gekerbt von den Stürmen der Millenen Wind und Wetter vergangener Jahrhunderte.
Auch der Mensch ist diesem Zauber erlegen. Weit hinauf, bis an die Grenze des Möglichen, folgt er der Konquisation der Phyten in die Höhen. Da wird noch geweidet wo längst aller Kalk uns die Nutzung verweigert.
Liebliche Formen zuweilen durchzogen von schroffen Wänden, zerklüftet und kaum vernarbt, klaffen sie wie Wunden am Berg.
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