sinne und fähigkeiten

Gertraud

Zwei Zen-Mönche stehen im Kloster vor der Fahnenstange.
Der eine sagt: „Der Wind bewegt die Fahne.“
Der andere erwidert: „Nein, die Fahne bewegt sich im Wind.“
Sie streiten und streiten und können zu keiner Einigung kommen.
Da kommt der Zen-Meister vorbei: „Es ist nicht die Fahne, die sich bewegt,
es ist nicht der Wind, der die Fahne bewegt – es ist euer Bewusstsein, das sich bewegt!“

Seltsame Sache das mit den Sinnen... Wink

**Gast**

Das müßte aus dem Zen sein.

Aber heißt es da nicht der Geist bewegt sich?

Sir Thomas Marc

Unterscheide bitte: Bewustsein und Geist.

**Gast**

Gibt es denn das Bewußtsein und den Geist?
Oder verschwimmt das nicht zusehend, da der Geist laut Definition auch dem Verstand und die Intelligenz zugeordnet ist, während es beim Bewußtsein das gedankliche Bewußtsein gibt, welches denkt, plant und entwickelt also als Intelligenz betrachtet werden kann?

Sir Thomas Marc

Gibt es uns überhaupt?

**Gast**

Ich denke also bin ich. (Descartes)

Denkt das jetzt mein Bewußtsein oder mein Geist?

Sir Thomas Marc

Kommt darauf an, ob Du Dir des Denkens oder der Seins bewußt bist.

**Gast**

Mhhh, eine gute Frage. Wie Du schon sagtest, es kommt da ganz auf die Betrachtungsweise des einzelnen an.

Aber denke ich nun weil ich da bin, oder denke ich und ich bin deshalb ?
Das würde für das erste Bedeuten, wenn ich aufhöre zu denken lebe ich weiter.
Wenn ich aber nicht mehr denke, aber lebe, gebrauche ich nur noch meine Instinkte.
Werde ich dann wieder in einem animalischen Zustand zurückversetzt?

Falls aber die zweite Aussag zutrifft, so würde ich mit dem Aufhören des Denkens auch aufhören zu Leben. Oder aber anders betrachtet, durch Fokuzierung meiner Gedanken auf etwas anderes, kann ich mein Leben neu Gestalten.

Kann die eine Aussage eigentlich ohne die andere Aussage bestehen, oder gehören nicht gar beide zusammen?

Sir Thomas Marc

Wir versuchen immer nach ausschlusskriterien dinge auszuschliessen, weil unser verstand sich gerne weigert wiedersprüche als gegebenheiten zu akzeptieren.

mal dort hin gesehen?
es sind die grenzen, die uns halten, nicht die möglichkeiten...

thomas