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Gast
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Verfasst am:
Mo 17 Dez, 2007 22:44 Holzmolle |
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Das ist doch aber eine Schüssel, so könnte man meinen, ist es ja auch im weitesten Sinne ... Die Unterscheidung liegt hier in der Form und der Herstellungsart. Die Schüssel wird streng genommen gedrechselt, wohingegen die Molle "gehauen" wird. Im Mittelalter war der Mollenhauer ein eigenständiger Beruf. Die Produktpalette reichte von kleinen Mollen für die täglichen Mahlzeiten über Teigtröge bis hin zu Futtertrögen. Neben der Axt, dem Spaltbeil und dem Hobel gehörte der Dechsel mit zu den wichtigsten Werkzeugen.
Hier mal die wichtigsten Stationen einer kleinen Molle aus Robinie.
Anstelle des Hohldechsels hab ich hier aufgrund der geringen Abmessungen des Werkstückes natürlich Hohleisen in unterschiedlichen Stärken verwendet.
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Vom Stamm wird ein passendes Stück abgesägt, und die Mitte angezeichnet. |
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Der spannende Moment: Der Abschnitt wird mit dem Beil an der Markierung gespalten. |
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Wenn alles glatt geht haben wir 2 schöne Hälften ... Wir können also auch gleich 2 Mollen bauen. |
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Das Holz wird winkelig eingespannt ... |
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... und die Seiten und der Boden glatt gehobelt. |
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Gast
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Verfasst am:
Mo 17 Dez, 2007 22:56 (Kein Titel) |
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Jetzt wird es ernst
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Die Umrisse mit dem Bleistift anzeichnen und das Werkstück einspannen, damit wir beginnen können all das, was nicht nach Molle aussieht weg zu hauen. |
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Von innen nach aussen wird nun begonnen mit den Hohleisen die Vertiefung herauszustemmen. |
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Hier lässt sich schon ahnen wie es mal fertig aussehen wird. Je nach Maserung des verwendeten Holzes gibt es wunderschön gemusterte Werkstücke. |
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Sieht schon recht manierlich aus ... |
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Ein kleiner Tip: Sollte das Holz noch nicht völlig trocken sein, kann man es bei einer Unterbrechung der Arbeit in eine Plastiktüte mit Hobel- und Sägespänen einpacken, damit es langsam austrocknet und das Werkstück nicht reisst. |
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seelenraupe
Gast
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Verfasst am:
Mi 19 Dez, 2007 12:11 (Kein Titel) |
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Hallo, toll, das mal mitverfolgen zu können. Ich kenne das Wort Molle nur im Zusammenhang mit Bier, eine Molle = ein Bier, ob als Äquivalent zu "oa Mass" in Bayern, weiß ich nicht. Meine Eltern mit Berliner Herkunft tranken immer "ne Molle", und der daraus resultierende Bauch war dann der "Mollenfriedhof". Wenn man diese beiden Hälften zusammenfügen würde, könnte es doch eine "massähnliche" Molle sein.
LG
seelenraupe
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Sonnenlicht
Die Frucht Deines Weges - Apfel
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Anmeldungsdatum: 16.02.2007
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Wohnort: NRW
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Verfasst am:
Do 20 Dez, 2007 10:26 (Kein Titel) |
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Goronwy, finde ich echt klasse ,wieder so eine Bilddoku.
Toll das du uns daran teil haben lässt!
Seelenraupe, tja so ist das mit der Sprache-
Molle kenne ich zum einen als Futtertrog, zum anderen auch als einen ausdruck für ein Bett.
Als Synonym für Mass kannte ich es noch gar nicht!
_________________ Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden
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Gast
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Verfasst am:
Mo 24 Dez, 2007 13:06 (Kein Titel) |
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hmmm Wikipedia weiss da mehr ...
Letztendlich ist es eine Holzschüssel.
Die Bedeutung des Wortes Molle ist regional sehr unterschiedlich. Die Wurzeln wären mal interessant ... vielleicht gibt es da ja einen gemeinsamen Zusammenhang.
Historisch gesehen ist diese Herstellungsform die einfachste, und könnte ich mit der Axt besser umgehen würde sie und ein Hohl- Dechsel oder Eisen vollkommen aureichen.
Tja, so ganz bin ich mit den Bilderdokus noch nicht zufrieden, aber ich arbeite dran. Um meinen "Visufetisch" vollständig auszuleben ist das Forum eines druidischen Ordens eher nicht die geeignete Plattform.
Ich bin nun mal ein visueller Lerntyp, der alles anschauen, hören oder selber mal ausprobieren muss. Da sind Worte eher zweitrangeg, wenn es was zum anschauen gibt, und dienen eher einer weiterführenden Erläuterung des Gesehenen.
Gerade dies ist ein sehr schönes Beispiel dafür das Worte unterschiedlichen Bedeutung haben können ....
Eine universell verständliche Anleitung ausschliesslich mit Worten, sicherlich eine schöne und auch wichtige Übung zum Sprachgebrauch, das wäre schon was, aber Bilder gehen über das gesprochene Wort auch weit hinaus. Neben den eigentlichen abgebildeten Arbeitsschritten, kann der interessierte und aufmerksame Betrachter in den Bildern noch sehr viel mehr erkennen.
Neben dem Verlauf der Maserungen sind auf den Fotos auch schön die Eigenschaften des Holzes und der unterschiedlichen Holzschichten zu erkennen. Dies ist für den eigentlichen Fertigungsprozess zwar unerheblich, aber z.B. die Ausfaserungen in Bild DSC00127.JPG sagen dem kundigen Holzwurm das neben den harten dichen Fasern auch noch lange weiche Fasern mit dabei sind ... das macht sich beim Schnitzen sehr nachteilig bemerkbar (vor allem, wenn die Messer nicht mehr scharf sind).
Es hat alles seine Vor und Nachteile. Gerade für diejenigen die über keinen DSL- Anschluss verfügen sind "kleine" Anleitungen wichtig ... aber Bilder kann man verkleinern, aber je nachdem was dargestellt wird, müssen sie eine entsprechende Grösse einfach haben.
Zu diesem Thema gibt es hier ja noch einen Thread, der mich zum Nachdenken angeregt hat, daher habe ich mit dieser Doku auch nicht mehr weitergemacht, denn das Stück ist mittlerweile fertig, es fehlt nur noch die Oberflächenbehandlung.
Ich werde diesbezüglich noch mal in mich gehen und mal schauen in welcher Form solche Dokus sinnvoll und auch sinnvoll realisierbar sind.
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Folkhere
Gast
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Verfasst am:
Mo 24 Dez, 2007 17:13 (Kein Titel) |
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« goronwy » hat folgendes geschrieben:
Die Bedeutung des Wortes Molle ist regional sehr unterschiedlich. Die Wurzeln wären mal interessant ... vielleicht gibt es da ja einen gemeinsamen Zusammenhang.
Zumindest in meinem heimatlichen Südwestfalen, auch Sauerland genannt , ist die Namensform selten Mollenhauer, dafür sehr häufig Moldenhauer. Und den hat ein gleichnamiger Lehrer von mir damals auf "Mulde" als Begriff für jede Art von Vertiefung zurück geführt. Ich kann aber gern mal in meinem Althochdeutsch-Wörterbuch nachsehen, ob es sich dort findet.
Liebe Grüsse
Volker
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Gast
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Verfasst am:
Mi 02 Jan, 2008 21:12 (Kein Titel) |
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öhm ... im nördlichen Teil Westfalens übrigens auch. Moldenhauer war in Recklinghausen das Synonym für sündhaft teure HIFI Komponmenten ...
wenn ich mich da recht erinnere.
Aber mit der "Mulde" gäbe es ja schon eine Gemeinsamkeit ....
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Folkhere
Gast
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Verfasst am:
Sa 05 Jan, 2008 12:26 (Kein Titel) |
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Kurzer Zwischenbericht:
Über das althochdeutsche, in dem ähnliche Begriffe Bedeutungen wie "Erde, Dreck" aber eben auch "Gemisch, Zerriebenes" haben, bin ich auf das erschlossene germanische *mel (dunkles e bitte ) gestossen. Dies bedeutet zerstossen, zerreiben, als *smel auch schmelzen und vermengen.
Meine Assoziation dazu wäre der ursprüngliche Reibestein - eine Vertiefung in einem Stein, in der mit einem anderen Stein Korn und anderes zermahlen wurde. Soweit ich weiss, hat man auch Erze anfangs so zermahlen und vermengt. Von der Form her würde es passen, und der Begriff "Mulde" könnte sich daher ableiten (vgl. auch "mahlen", "zermalmen", etc.).
Eine direkte sprachliche Ableitung konnte ich mit "Bordmitteln" leider noch nicht finden, aber ich schau mal, was sich noch so auftreiben lässt .
Liebe Grüsse
Volker
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Folkhere
Gast
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Verfasst am:
Sa 05 Jan, 2008 20:15 (Kein Titel) |
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