Glasperlen und Glasbearbeitung

Da es mir auf meinem Dachboden zu kalt geworden ist habe ich mal was anderes ausprobiert, wobei einem auch richtig schön warm wird.

Vielleicht gibts hier ja noch ein paar die auch mit Glas-/perlen rumbasteln.

Und hier meine ersten Perlen.

Lady Birgit

Spannend !
Welche Werkzeuge, welche Rohstoffe, wie hast dus gemacht ?

**Gast**

Das interessiert mich auch sehr!

hmm ... ich mach besser mal ein paar Fotos ...

Also dies ist jetzt mit Vorsicht zu geniessen, weil ich so etwas bislang weder gelernt noch live gesehen habe. Also keinerlei Gewähr auf fachliche Korrektheit.

Dies war mein erster Versuch mit Glas, das letzte mal das ich mit Brenner und Glas gearbeitet habe war während meiner Ausbildung und das ist schon fast nicht mehr wahr.

Was braucht man: Eisenstäbchen, Gasbrenner, Trennmittel für Glasperlen, Glasstäbe, Kühlgranulat und ein paar Behälter

Für die eigene Sicherheit: Schutzbrille und Lederhandschuhe

Vorbereitung: die Eisenstäbe müssen mit dem Trennmittel beschichtet werden. Also in den Brei tunken und gut einen Tag trocknen lassen (geht in der Flamme schneller, aber ohne Gewähr)

Hmmm ... wie ich die gemacht habe ... die Spitze des Glasstabes in die Flamme (an der heissesten Stelle) halten und immer schön drehen. Man merkt schnell, wenn das Glas weich wird .... immer schön den Glasstab weiterdrehen ... dann das Eisenstäbchen (das mit dem Trennmittel beschichtete Ende) in die Flamme bringen in das weiche Glas um den Eisenstab wickeln, bis die Perle schön rund ist und die gewünschte Grösse hat.

Die Glasperle in die kältere Zone der Flamme bringen und langsam weiter abkühlen lassen, weiterdrehen nicht vergessen. Um Spannungen im Glas zu verhindern ist es notwendig das Glas langsam abkühlen zu lassen, am Einfachsten geht das mit Kühlgranulat ... wenn ds Glas fest ist (glühlt nicht mehr), dann rein ins Kühlgranulat. Fertig

... Nach gut 10 Minuten sind sie auf Handwärme abgekühlt.

Nun der knifflige Teil ... die Perle muss noch vom Glasstäbchen gelöst werden. Also Handschuhe an und vorsichtig das Stäbchen unter Drehbewegungen von der Perle lösen. Geduld und Ruhe ... und keine rohe Gewalt, dann klappt das schon.

Schmunzel ... und irgenwann probiere ich mal, ob es Glasstäbe sein müssen, oder ob man auch alte Weinflaschen verarbeiten kann. Das hängt von der Glasart, dem Schmelzpunkt und der Leistung des Gasbrenners ab.

http://www.creadoo.com/Content65818

Das war die Anleitung, nach der ich mich mutig ans Werk begeben habe Smile

http://www.glasdesign-schaefers.de/ptipps.php

Den Laden kenne ich sogar Smile

Lady Birgit

Mutig ist es ganz sicher.
Ich finde den Herstellungsweg faszinierend und musste erstaunt feststellen, dass es wirklich Schmiede-Arbeit ist. Grins, das hatte ich beinahe vergessen.
Ich würde mich, denke ich, so ohne weiteres nicht alleine an den Vorgang wagen.
Beeindruckt bin

**Gast**

**Gast**

Die Frau, die ich beim Glasperlenherstellen auf dem Markt in Arnsberg gesehen habe, hat ein Trennpulver statt dem Blei genommen (ob das Pulver bleihaltig war, weis ich nicht). Jedenfalls konnte sofort gearbeitet werden - ohne Wartezeit.

öhm ... nicht Blei, sondern Brei .... wegen der Konsistenz des Trennmittels. Ja, es gibt unterschiedliche Trennmittel ... ist aber auch eine Kostenfrage, dieses "instant" Trennmittel ist um einiges teurer als der lufttrocknende.

Mit dem Flaschenglas werde ich das mal ausprobieren, wenn ich halbwegs runde Perlen hinbekomme ... letzendlich fehlt dann nur noch die Gasflamme gegen ein Holzkohlefeuer zu tauschen, dann wäre es sogar martkttauglich.

In Hannover gibt es DEN Glasperlenmacher ... leider hab ich ihn noch nicht live gesehen, der führt das live auf Märkten vor.

Um mal auf den Mut zurückzukommen ...

Wäre vielleicht mal etwas für einen eigenen Thread ... grübel ...

Also ich hätte ja auch einen Kurs mitmachen können, oder mir es von jemandem zeigen lassen können. Es wird mir aber immer eine "fermde" Technik oder auch Umgangsform mit Material und Werkzeug beigebracht.
Sich im Nachhinein wieder von diesen zu lösen und seinen eigenen Weg zu gehen ist nicht immer einfach.

Lacht ... dazu fällt mir die "Weisheit des Narren" ein ....

Das interessante ist doch aber seine eigenen Erfahrungen mit einem Material zu machen ... seinen Charakter selbst zu erforschen ... selbst zu erleben ... eine kleine Wahrnehmungsübung für mich.

Ich denke, so kann man seine Misserfolge auch ganz anders bewerten und aus ihnen lernen. Hmmm ... es kommt mir in erster Linie ja nicht darauf an irgend etwas perfekt zu beherrschen, oder etwas zu produzieren ...
es geht schon um den Akt des Schaffens an sich ... um den Spass und auch sich immer wieder auf etwas "Neues" einstellen zu müssen.

Auf der anderen Seite, was hätte denn schief gehen können?

- Das die Perlen am Dorn kleben bleiben? .... dann weisst du, das du zu wenig Trennmittel benutzt hast ...
- Das die Perlen eirig werden ? ... dann warst du zu ungeduldig und/oder das Glas war nicht weich genug
- Das die Perlen sprigen? ... dann hast du sie zu schnell abgekühlt ....

Mehr fällt mir eigenlich nich ein, was schief gehen kann ... und glaub mir auch ich hab eirige und geplatzte Perlen dabei ... es ist aber auch nicht schlimm, denn ich lerne ...

Viele Grüsse

Mathias

**Gast**

Gerade die Perlen sind später Unikate, weil Du sie nie mehr so hinbekommst. Smile

- Designerperlen eben.

... lacht huch ... bin ich nun ein Designer ... oder nur ein schlechter Handwerker?

hmmmm ... nun identische kriegt man eh nur mit der Maschine oder Hilfsmitteln hin ... aber wie es immer so ist, mit ein wenig Übung gelingt es einem schon zueinander gut passende hinzubekommen ...

Erste Efahrungen:

- mit dem Trennmittel zu geizen ist fatal ... ich nehm jetzt immer 2 Schichten Trennmittel, einige meiner Stäbe haben schon einen leichten Schlag, weil ich zu viel Kraft aufwenden musste, und die dünnen Pinne sich in der Hand so schlecht packen und drehen lassen.

- auch mit einem Kartuschenbrenner lassen sich recht ansehnliche Ergebnisse erzielen -> somit ein recht preisweter Spass

Hmmm ... ich sag mal mit einer Investition von knapp 30-50 Euro für Brenner, Trennmittel, Kühlgranulat, Metallstäben und ein paar bunten Glasstangen kann es schon losgehen.

- mit Ruhe und Geduld kriegt man auch das krummste Gebilde wieder schön rund ... lacht, und immer schön in der Flamme drehen.

- vorausgesetzt man hat keine Angst vor heissen Flammen und Materialien kann man auch ohne "persönliche" Anleitung sehr schnell zu Erfolgserlebnissen kommen.

Min Fazit: von 38 Perlen ist mir eine zerplatzt (zu wenig Trennmittel auf dem Dorn) und eine ist völlig krumm geworden (weil der Brenner nicht so wollte wie ich) ... eine aufmunternde Bilanz

... Mit den einfarbigen bin ich jetzt so langsam fertig, und nun werd ich mich an mehrfarbigen und Augenperlen versuchen ...

**Gast**

Hee das Klingt klasse, macht lust auf selbertesten und läßt sich auch bei wenig Platz bewerkstelligen

Ich hab im fernsehen ma ein Bericht über eine Perlenmacherin gesehen, die hat dann auch Blumen und Wolken und was weiß ich noch auf ihre Perlen gemacht, war spannend

so sieht es nach ein bissel Übung aus ... und ja AZI ich hab immer noch was zu nörgeln Razz

... hmmm doch mal ein Bastelwochenende ? ... und die Perlen, die wir nicht haben wollen .... lacht ... da hätten wir ja schon einen sinnvollen Verwendungszweck gefunden ... Wink

Liebe Grüsse

Mathias

Lady Birgit

Wow!

lacht ... jooo sind akzeptabel ...

hmmm ... mal ernsthaft ... ich hab jetzt so um die 40-50 Perlen ... an Materialkosten würd ich mal knappe 2 Euro schatzen plus vielleicht 2 Euro für Gas und Trennmittel ... dafür aber schon ein paar Tage Spass gehabt ... das ist auch akzeptabel ...

**Gast**

Dsa Blau ist klasse.... Ja das wär echt was für ein Bastelwochenende

... hmm die Dame mag also blau ...

Meine ersten Versuche zur Formgebung

Nun kommt zum Schluss noch Farbe ins Spiel

**Gast**

Boa das Auge sieht toll aus, aber die "Fliegenpilze" sind ja auch recht neckisch

**Gast**

Ic muß mir erst noch das Material besorgen, werd ma gucken in den Nächsten Wochen wo ich das am Günstigsten Herbekomme Smile

lacht, ich hab gestern voll zugeschlagen, viele neue Farben, das wird wohl lange reichen ... also gut 2m hab ich nun verbraten und nun gut 100 Perlen fertig ... nun muss ich mal guggen, was ich damit anfange ....

**Gast**

HMM Ketten basteln, verschenken, auf MA markt verkaufen...
100 Perlen aus 2 Meter nicht schlecht, recht ergibig.

**Gast**

Selbstgekauft *gg*

Ich habe die Perlenmacherin gefragt, ob die Perlen auch einen symbolischen Charakter hatten. Leider wußte sie darüber nichts.

Ich mag die mit den "Tupfen" auch sehr gerne.
Soweit ich weis ist diese Art der Perlen historisch belegt.

**Gast**

Büdde büdde, keine Ursache ... schmunzel ...

Hmmm ... jau, diese sogenannten Schichtaugenperlen sind belegt ... z.B. in den Wederather Funden ...

Ob die einzelnen Erscheinungsformen auch einen sybolischen Charakter hatten wäre mal interessant zu erfahren, ich glaub ich muss mich mal auf die Suche machen ...

**Gast**

...hier die WWW Adresse einer Freundin von mir:...

- www.glasperlena.de