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 Weshalb bin ich erfolgreich oder nicht? - Attribution

Neues Thema eröffnenNeue Antwort erstellen Lerninsel des Ordens Foren-Übersicht » Hain der Birke - Hain für unsere Besucher » Öffentliche Diskussionen &sid=df6fae2bddb58f4d4f7d801785840264 » Die Wahrheit gegen die Welt
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Rahel
Die Blüte entfaltet sich - Weissdorn
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BeitragVerfasst am: So 28 März, 2010 00:26    Weshalb bin ich erfolgreich oder nicht? - Attribution Antworten mit ZitatNach oben

Attribution - Selbstzuschreibung von Erfolg und Misserfolg

"Weshalb bin ich erfolgreich?" / "Weshalb habe ich keinen Erfolg?"

Attribution ist die Zuschreibung von eigenem (und auch fremdem) Erfolg oder Misserfolg, also die Art und Weise wie ich mir selbst erkläre, weshalb ich erfolgreich bin oder nicht. Es ist also eine Selbsteinschätzung, eine Art von Selbstreflexion.
Über diese Selbstreflexion möchte ich mit euch hier etwas diskutieren (das nennt man dann übrigens Metakognition, über das Denken nachdenken Smile ...was man nicht alles lernt im Studium *gg* ) denn das Thema ist für mich momentan hochaktuell.

Attributionen haben nämlich sehr viel damit zu tun, wie man sich selbst einschätzt, sowie mit dem Selbstwert und der Selbstbewusstheit. Und es passiert mir sehr oft in letzter Zeit, dass ich mich selbst ausbremse, weil ich mir Dinge nicht zutraue.


Zu solchen Attributionsmustern gehören zum Beispiel Selbsteinschätzungen wie „ich kann das“ oder „ich kann das eh nicht!“. Sie werden schon von klein auf angelernt und sind stark durchs Umfeld geprägt, durch die Kultur in der man lebt, die Familienkultur, die Schulkultur, und so weiter. (Den Kulturunterschied sieht man, finde ich, schon ziemlich gut, wenn man grob die sozialen Umgangsformen von Deutschen mit denen von Schweizern vergleicht.) Attributionsmuster sind jedoch natürlich auch eine Frage der Persönlichkeit.


Gerade wenn es darum geht, zu LERNEN, sind solche Attributionen sehr einflussreich, denn sie spielen einen entscheidenden Faktor bei der Motivation zu lernen. Und lernen tun wir ja alle, immer wieder, stetig, unaufhörlich Smile

Weiner (siehe z.B. Wikipedia: Attributionstheorien, da hats noch andere Sichtweisen dazu) zeigt drei Dimensionen auf, in denen man selbst Gründe für Erfolg oder Misserfolg verorten kann:

    Lokalisierung: intern - extern
    Schreibe ich die Gründe für Erfolg/Misserfolg mir selbst zu (intern) oder bei anderen Personen und Umständen (extern)?

    Stabilität: stabil – instabil

    Sind die Gründe gleichbleibend (stabil) oder variabel (instabil)?

    Kontrolle: kontrollierbar – unkontrollierbar?
    Habe ich einen Einfluss auf die Gründe für Erfolg/Misserfolg (kontrollierbar) oder nicht (unkontrollierbar)?


Link zur übersichtlichen Tabelle


Beispiele für Attributionsmuster:

1. intern-instabil-kontrollierbar: Besonders lernmotivierend wirkt das Attributionsmuser 1: die Gründe für Erfolg/Misserfolg liegen bei mir (meiner Leistung, Motivation, Anstrengung,...), sind variabel und ich habe Einfluss darauf. Ein solches Muster wäre zum Beispiel:
„Je nach Anstrengung habe ich Erfolg oder Misserfolg“


2. intern-stabil-kontrollierbar: Ebenfalls günstig (lernförderlich, selbstwertförderlich, motivierned) sofern es in Verbindung mit Handlung gebracht wird: „Weil ich ein leistungsbereiter Typ bin, habe ich Erfolg“, oder „ein Macher, Führungstyp, jemand der die Welt bewegen kann“


3. extern-stabil-kontrollierbar:
„Mein Erfolg/Misserfolg hängt von der Einstellung der anderen mir gegenüber ab (sie mögen mich (nicht) / halten mich für (nicht) fähig)“


4. extern-instabil-kontrollierbar: „Mein Erfolg/Misserfolg hängt davon ab, ob ich beim lernen Hilfe bekomme vom grossen Bruder oder nicht“


5. intern-stabil-unkontrollierbar:
„Ich habe Erfolg/Misserfolg weil ich halt intelligent bin/ weil ich dumm geboren worden bin“


6. intern-instabil-unkontrollierbar: „Ich war erfolgreich/nicht, weil ich plötzlich Kopfschmerzen hatte“ / „weil ich keinen Bock hatte, ... dann kann ich einfach nicht lernen“


7. extern-stabil-unkontrollierbar: „Ich habe Erfolg/Misserfol, weil das Ausbildungniveau so niedrig/zu hoch ist (strenge Schule/schwierige oder leichte Prüfung/...)“


8. extern-instabil-unkontrollierbar:
„“Puh hatte ich Glück!“ / „Sch*** das war halt Pech!“





So. Ich glaube das wäre mal veranschaulicht.
Nun geht die Runde an euch:

Habt ihr gewisse Attributionsmuster, die bei euch immer wieder vorkommen? (oder grad ein gutes Beispiel, wo solche eine grosse Rolle gespielt haben?)
Welche Auswirkungen hat das auf euren Erfolg/Misserfolg?
Und welche Auswirkung hat das auf eure (Handlungs-)Motivation?



Und noch drei Fragen zu dieser Theorie von Weiner über Attribution:


Was haltet ihr davon?
Ist das nützlich für euch? (Mir selbst bringts grad echt was, mich damit auseinanderzusetzen)
Denkt ihr es gibt die Tendenz, dass Jungen und Mädchen ihre Gründe für Erfolg/Misserfolg unterschiedlich lokalisieren (intern/extern)?



Gwundrige Grüsse,
Rahel



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hellgrün

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Sir Gwydion.
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BeitragVerfasst am: So 28 März, 2010 08:06    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Habt ihr gewisse Attributionsmuster, die bei euch immer wieder vorkommen? (oder grad ein gutes Beispiel, wo solche eine grosse Rolle gespielt haben?)
Welche Auswirkungen hat das auf euren Erfolg/Misserfolg?
Und welche Auswirkung hat das auf eure (Handlungs-)Motivation?

hm ... mir sringen da 1,7,8 besonders ins auge.
Beim Studium kamen die alle 3 vor. Einmal war oft klar, dass das
Lernen dort nichts mit Intelligenz zu tun hat, sondern nur mit Leistung.
Aber der Faktor "Vorwissen" wie in "7" kam schon immer wieder zur Geltung,
da fast alle in meinem Jahrgang von unterschiedlichen Schulen kamen und
deshalb auch alle ein anderes Basiswissen hatten. Das konnte sich auch in
den Noten niederschlagen.
Und der Faktor "Ich hatte Glück/Pech" kam immer dann zur Geltung, wenn
mit "Mut zur Lücke" gelernt wurde, und man dann eben das Falsche oder das
Richtige gelernt hatte.
Je nach dem kann das die Motivation schon steigern.
Wenn ich sehe dass das Lernen erfolg hatte zb. Wenn
ich mich aber lieber auf den Faktor "unkontrollierbar"
rausrede, dann werde ich wahrscheinlich auch nicht
mehr an mir arbeiten wollen, denn dann hat es ja
nichts mehr mit mir zu tun.

Demnach kann ich nichts dafür dass meine Noten so
schlecht sind und mich selbst ändern bringt ja dann
nichts.


Zitat:
Was haltet ihr davon?
Ist das nützlich für euch? (Mir selbst bringts grad echt was, mich damit auseinanderzusetzen)
Denkt ihr es gibt die Tendenz, dass Jungen und Mädchen ihre Gründe für Erfolg/Misserfolg unterschiedlich lokalisieren (intern/extern)?

Das ist ein interessantes Modell. Bin mir aber nicht
sicher ob das komplett ist.
Selbstreflektion halte ich an sich schon für sinnvoll. Es hilft punkte zu finden wo man sich selbst ein Bein stellt.
Und wenn ich aufgehört habe mich über den Grund warum Dinge laufen wie sie laufen nicht mehr belüge, kann ich anfangen es zu ändern.
Ich hatte schon oft den Verdacht dass Mädchen eher zur Vernunft
tendieren als Jungs. Zb. so dass Jungs eher die Schuld auf
andere schieben, während Mädels einsichtig sind. Also
kann ich mir vorstellen, dass Jungs sich eher auf externe und/oder unkontrollierbare
Faktoren rausreden, als Mädels.

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Urs II
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BeitragVerfasst am: So 28 März, 2010 09:07    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Das ist ein interessantes Modell. Bin mir aber nicht
sicher ob das komplett ist.


modelle sind nie komplett! es sind modelle.
ideen die versuchen ein bild der welt/ realität zu machen.
das hat nichts mit wahrheit zu tun, sondern ist ein werkzeug um sich etwas bewusst zu machen um vorgänge in einer methode einzubinden um das verstandesmässige erfassen zu erleichtern.


zur methode:

ich verstehe nicht wieso die verankerung der selbsteinschätzung unkontrollierbar sein soll.
das gleiche mit den launen. wie ich drauf bin/ meine laune hängt nur von mir ab.

erfolg/ misserfolg:
ich habe hier im forum, von einem angler gelernt wie ich mit situationen umzugehen haben die von mir einen treffer "erwarten".
er definierte dies so, dass jeder wurf den er macht mit der angel, beim zielwerfen, der einzige ist den er momentan tut.
der letzte wurf ist vorbei.
der nächste ist noch nicht da.

das einzige was ist ist der wurf im moment.

wenn der letzte wurf daneben ging. behindert dies den wurf im jetzt nicht, weil er im moment des wurfes nicht mehr da ist.

der der kommen wird von dem ich noch nicht weiss wie er ist, ist noch nicht da auch dieser erhält momentan keine aufmerksamkeit.

bei der arbeit die ich momentan mache ist es genau so, ich kriege eine absage, diese absage trage ich nicht zum nächsten. der weg zum nächsten ist die zeit um diese absage zu kontemplieren, zu durchdenken und mir anzusehen wo ich inadäquat gehandelt habe, was für umstände (intern wie extern) zu dem ergebnis führten und danach mein fazit zu ziehen auf was ich noch zusätzlich achten muss und... dieses erreignis loszulassen. und beim nächsten "wurf" gibt es nur diesen wurf, inkludiert mit dem neu gewonnen wissen der niederlage vom letzten.


Zitat:
Denkt ihr es gibt die Tendenz, dass Jungen und Mädchen ihre Gründe für Erfolg/Misserfolg unterschiedlich lokalisieren (intern/extern)?

Grundsätzlich sehe ich dies als blödsinn an.
oder auch ein blödsinniges gesellschaftsmuster.

das einzige was hier notwendig ist aus meiner sicht ist das andauernde lernen dass nichts nur eine richtung hat. das nichts nur intern und nur extern ist.
dass immer eine vielzahl von umständen zu etwas führen.
die verschiebung der ursache für den misserfolg rein extern zu sehen ist unmenschlich, ebenso das reine abschieben misserfolg auf rein intern.

solange die ergebnisse verschoben/ auch verdrängt werden auf extern oder intern werden sie nicht angesehen. also kann auch nichts daraus gelernt werden, somit ist kein erfahrungsaufbau möglich somit passiert nichts und die klassische kreisbewegung im "bösen bösen" leben hat somit seinen beginn und endet dann in dem moment wo ich beginne konsequent mir die situationen anzusehen.


zusatz: ich kannte diese Methode bislang nicht, und ich bin nicht wirlich tief in die materie reingegangen, dass was ich nun schrieb sind lediglich erste eindrücke über das was ich gelesen habe.

gruss
Urs

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Rahel
Die Blüte entfaltet sich - Weissdorn
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BeitragVerfasst am: So 28 März, 2010 11:04    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Lernen dort nichts mit Intelligenz zu tun hat, sondern nur mit Leistung.


Ja, wir hatten grad kürzlich die spannende Diskussion in der Didaktik, dass Intelligenz hoch plastisch ist. Die Einstellung "ich bin dumm geboren" oder "ich bin natürlich (vererbt) schlau" stimmt nur bedingt (im Sinne von ein gewisses Paket, dass einem schon mitgegeben wird, und auch durchs Umfeld (-Niveau) beeinflusst wird). ABER: Intelligenz hängt enorm davon ab, was man laufend tut, ob man sich selbst ständig herausfordert, beschäftigt, aktiv bleibt. Studien zufolge (die ich nicht überprüft habe) sollen bereits zwei Wochen am Strand rumliegen in den Ferien reduzierende auswirkungen darauf haben. Alles was hingegen mit VERÄNDERUNG zu tun hat (z.B. ein Umzug, neue Herausforderungen, Aufgaben etc.) sollen besonderns aktivierend und stimulierend auf die Intelligenz sein.
Ich persöndlich finde das sehr spannende Infos. Gut zu wissen *gg*


Zitat:
zur methode:

ich verstehe nicht wieso die verankerung der selbsteinschätzung unkontrollierbar sein soll.
das gleiche mit den launen. wie ich drauf bin/ meine laune hängt nur von mir ab.

Die Selbsteinschätzung ist nicht GRUNDLEGEND unkontrollierbar. Die Tabelle ist "aus der Sicht der Person" gemeint. Die Person schaut sie also nur als unkontrollierbar an. ("ich bin halt dumm"). Dadurch gibt er dann die Kontrolle darüber ab. Dasselbe bei der Laune. Er sagt "ich kann halt nicht wenn ich keinen Bock habe, dann gehts eben einfach nicht!" und benutzt dies (oder z.B. Kopfschmerzen) eher als Ausrede.

vorerst mal das von mir. Ich muss grad abdüsen.
äs gschwinds Grüessli
Rahel

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Urs II
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BeitragVerfasst am: So 28 März, 2010 11:32    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Zitat:
Die Selbsteinschätzung ist nicht GRUNDLEGEND unkontrollierbar. Die Tabelle ist "aus der Sicht der Person" gemeint. Die Person schaut sie also nur als unkontrollierbar an. ("ich bin halt dumm"). Dadurch gibt er dann die Kontrolle darüber ab. Dasselbe bei der Laune. Er sagt "ich kann halt nicht wenn ich keinen Bock habe, dann gehts eben einfach nicht!" und benutzt dies (oder z.B. Kopfschmerzen) eher als Ausrede.


ok so machts eher sinn! und erklärt den mechanismus warum dann vieles nicht geht.

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Anja-Li
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BeitragVerfasst am: So 28 März, 2010 15:01    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Hallo ihr Lieben,


Zitat:
Was haltet ihr davon?
Ist das nützlich für euch? (Mir selbst bringts grad echt was, mich damit auseinanderzusetzen)Nun geht die Runde an euch:


Ich würd da gern mal einhaken. Nach einiger Zeit in der pädagogisch- psychologischen Forschung und zwei abgeschlossenen Studien in Pädagogik habe ich mich mit den Weinerschen Kausalattributionsmustern viel beschäftigt und muss sagen: Das ist solide Grundlagenforschung, die Attributionsmuster machen Sinn und sind auch im didaktischen Alltag viel zu entdecken. Interessant ist, dass nicht nur die eigene Erfahrung des Individuums sondern auch die Bewertungspraxis (external (also von der Schule, der Gesellschaft, der Familie, etc) und internal, also aufgrund der eigenen Erfarhungen) stark damit zusammenhängt, wie attribuiert wird. Besonders für die Lernmotivation sind diese Attributiunsmuster hoch bedeutsam.

Zitat:
Habt ihr gewisse Attributionsmuster, die bei euch immer wieder vorkommen? (oder grad ein gutes Beispiel, wo solche eine grosse Rolle gespielt haben?)


Beispiel: Häufig wird vermittelt, dass das Ergebnis aus Leistung oder Intelligenz, Erfolg sei. Ein böser Irrtum , der dazu führt dass meine Schüler dazu neigen internale, stabile Faktoren wie Leistungsfähigkeit oder Intelligenz überzubewerten und varibale Faktoren wie Müdigkeit oder Aufgabenauswahl unterzubewerten.

Zitat:
Und welche Auswirkung hat das auf die (Handlungs-)Motivation?

Dies wirkt sich natürlich negativ auf das Selbstkonzept aus.


Zitat:
Welche Auswirkungen hat das auf euren Erfolg/Misserfolg?

Ich versuche mir (und meinen Schülern) immer wieder klar zu machen, das Erfolg von sehr unterscheidlichen Faktoren abhängt, die häufig, aber nicht immer in meiner Hand liegen. Ich forsche nach den Ursachen für schlechte Leistungen/Misserfolg und versuche sie transparent zu machen. Denn nur wenn ich die Ursachen für mein Scheitern benennen kann , empfinde ich die Situation als kontrollierbar. Das Gefühl von Kontrolle gibt Sicherheit und erst dann werde ich die Motivation haben, meinen Misserfolg überwinden zu wollen.


Zitat:
Denkt ihr es gibt die Tendenz, dass Jungen und Mädchen ihre Gründe für Erfolg/Misserfolg unterschiedlich lokalisieren (intern/extern)?

Dazu kenne ich keine Studie. MAcht aber nix, du frägst ja nach meinem Empfinden. Nein, in meiner Altersklasse habe ich nicht das Gefühl, dass da ein Unterschied besteht. Ich habe den Eindruck , das hängt mehr mit dem Selbstkonzept des einzelnen Kindes und seinem Gefühlen bezüglich der Kontrollierbarkeit für eine Situation ab, als vom Geschlecht. NAchtrag: ICh rage mich gerade, ob sich das in der Pubertät nciht ändert und Männer und Frauen andere Attributionsmuster entwickeln, was meint ihr dazu?


In der Hoffnung Euch jetzt nicht dumm gesabbelt zu haben,

Alles LIebe
Anja-Li

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Sir Markus
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BeitragVerfasst am: Di 30 März, 2010 00:50    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Aus meiner eigenen Erfahrung kenne ich die Nummer 5 sehr gut.
"Es liegt an mir, und es ist nicht beeinflussbar". Das ist, womit ich mir eine ganze Weile lang jeden Misserfolg gerechtfertigt und mich gleichzeitig bestätigt habe.

Die Abwärtsspirale schlechthin.


Inzwischen ist meine Einstellung eher: "Wenn ich ausreichend Energie reinstecke, funktionierts entsprechend, wenn nicht, halt nicht. Meine Entscheidung."

Das heißt aber nicht, daß ich nicht immer noch manchmal vor mir nach Ausreden suche. Nur verstecke ich sie dann sehr gut, damit sie mir nicht sofort aufallen. Nummer 6 z.B. kommt da ganz gut.


So von der ersten Betrachtung her scheint das Model sinnvoll zu sein, diesen 8 Versionen begegne ich immer wieder.


Ob Mädchen und Jungen sich hier aber unterscheiden, weiß ich nicht. Ich vermute es, da wir immer noch eine sehr unterschiedliche Erziehung und Rollenbilder haben, aber ich habe keine Erfahrung, die mir da weiterhilft.

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Ich bin der, der ich bin. Das kann ich nicht ändern, aber ich kann ändern, wie ich dazu stehe.

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Lunaria
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BeitragVerfasst am: So 04 Apr, 2010 09:00    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

In den Punkten 1, 4 und 6 finde ich mich wieder.
Das beste Beispiel hierzu ist der französisch Wahlpflichtkurs aus meiner Schulzeit. Ich wählte ihn, weil Sprachen zu lernen, laut Aussage meines Vaters, nicht schaden kann. Nur klingt französisch in meinen Ohren "schwul" und die anfängliche Lust am Lernen verließ mich. Als ich nach dem ersten Halbjahr den Kurs mit einer vier auf dem Zeugnis verlassen wollte, informierte mich der Lehrer darüber, daß ich nur mit einer fünf herauskäme. Es sei ja schließlich eine Sprache und kein Hauswirtschaftskurs.
Für diesen Kurs tat ich nun gar nichts mehr. Vor der letzten Arbeit zum Ende des zweiten Halbjahres prophezeite mir mein Lehrer, daß ich sitzenbleiben würde, wenn ich in der letzten Arbeit am folgenden Tag keine eins schreiben würde, denn im Moment stünde ich auf einer glatten sechs.
Also fuhr ich ins Jugendzentrum und büffelte mit einer dort Angestellten, die es konnte, schrieb meine eins und bekam die gewünschte fünf auf dem Zeugnis, um den Kurs verlassen zukönnen, ohne mir sonst weiter zu schaden.

Wenn ich etwas wirklich will, dann erreiche ich es auch(1)
Manchmal habe ich einfach keinen Bock, weil es z. B. nicht mein Ding ist(4)
Wenn es mich weiterbringt, hole ich mir Unterstützung von außen(6)

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Der Mensch hat zwei Ohren und einen Mund, weil er mehr zuhören als reden soll. (Dänisches Sprichwort)

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