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 Die Kelten

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Silberbuche
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BeitragVerfasst am: Di 18 Jan, 2005 14:27    Die Kelten Antworten mit ZitatNach oben

Kelten


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie http://de.wikipedia.org/wiki/Kelten


Die Kelten (lat. celtae, galli, griech. keltoi, galatoi – die Tapferen) waren eine Gruppe von Völkern in Mitteleuropa (vom Norden Spaniens bis nach Böhmen) während der jüngeren Eisenzeit (ca. 500 v. Chr.). Je nach Fachgebiet oder Sichtweise werden mit dem Begriff Kelten entweder Stämme mit einer ähnlichen materiellen Kultur (archäologische Definition) oder eine mittel- und westeuropäische Sprachengemeinschaft der Eisenzeit (sprachwissenschaftliche Definition) bezeichnet. Der archäologische Standpunkt kann zur Zeit auf eine bessere und gesicherte Datenbasis aufbauen und wird im Folgenden vertreten. Ob die Kelten eine Ethnie, d. h. ein geschlossenes Volk bildeten, ist ungeklärt.

Als Zeit der „klassischen Kelten“ ist die La-Tène-Kultur anzusehen, die im 5.–1. Jahrhundert v. Chr. weite Teile Mitteleuropas prägte. Der Name La Tène bezieht sich auf einen Fundort in der Nähe des Neuenburgersees (Westschweiz), wo in der Mitte des 19. Jahrhunderts reiche Funde gemacht wurden.

In ihrer weitesten Ausprägung reichte die keltische Kultur von Irland, Südostengland, Nordspanien und Frankreich im Westen bis Westungarn im Osten, von Oberitalien im Süden bis zum nördlichen Rand der Mittelgebirge. Außerdem gab es keltische Siedlungsgebiete in Galatien, gelegen im Gebiet der heutigen Türkei. Im Süden des keltisch geprägten Gebietes grenzte anfangs noch der etruskische, später der griechisch-römische Kulturkreis an, nördlich des keltischen Einflussgebietes waren germanische Stämme ansässig.


Die Kelten in Europa
Blau: Kernbereich Nordwestalpine Hallstattkultur (ca. 750–500/450 v. Chr.)
Violett: weiteste Ausbreitung La-Tène-Kultur (3. Jh. v. Chr.)


Image


Geschichte

Der Keltenfürst vom Glauberg (ca. 500 v. Chr.)
Der Keltenfürst komplettDer Begriff Kelten geht auf griechische Überlieferungen aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. zurück, die die Keltoi zum einem an den Quellen der Donau und zum anderen im Hinterland von Massilia (Marseille) identifizierten. Ihr Auftreten fällt mit der eisenzeitlichen Späthallstattkultur in Mitteleuropa zusammen. Diese Kultur hatte sich seit etwa 750 v. Chr. in einer Region zwischen Ostfrankreich und der Schweiz über Süddeutschland und Österreich bis Slowenien aus den ansässigen spätbronzezeitlichen Kulturen entwickelt, wobei teilweise Kontakte zu der südeuropäischen Antike nachgewiesen wurden. Sie ist berühmt für ihre reich ausgestatteten Fürstengräber aus Süddeutschland und der Bourgogne (z. B. in Hochdorf und Vix). In der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts gerieten die Gesellschaften am nördlichen und westlichen Rand der Hallstattkultur zunehmend unter ihren Einfluss, übernahmen einen Teil ihrer Sitten und wurden quasi ins hallstättische Beziehungsnetz eingebunden, wobei die Hunsrück-Eifel- und die Champagne-Marne-Region im Westen sowie die Gegend um den Dürrnberg in Österreich bei dieser Entwicklung eine besondere Rolle einnahmen.

Der Hallstattkultur folgt die uneingeschränkt als keltisch zu bezeichnende La-Tène-Kultur (ab ca. 480 v. Chr. bis 40/0 v. Chr., je nach Region), deren Kunststile durch mediterrane Vorbilder geprägt sind. Die La-Tène-Zeit stellt die Blüteperiode keltischer Kultur dar.

Erste Aufenthalte von Kelten im damals v. a. etruskisch geprägten Oberitalien haben bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. stattgefunden. Sie beeinflussten die Wanderungswellen, die ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. einsetzten. Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. wird die keltische Kultur in Nordspanien fassbar, wobei hier eine regelrechte Einwanderung aus Mitteleuropa oder ein Verdrängen dort bereits ansässiger Kulturen nicht nachgewiesen werden kann. Ein allmähliches Annehmen mitteleuropäischer Kulturelemente durch die ansässige Gesellschaft ist weit wahrscheinlicher. Die in Nordspanien lebenden Menschen der späten Eisenzeit werden deshalb auch als Keltiberer bezeichnet. Keltische Gruppen ließen sich ebenfalls in Oberitalien und der Poebene nieder, von wo aus sie zu Beginn des 4. Jahrhunderts v. Chr. u. a. Rom angriffen. Die Belagerung Roms unter dem keltischen Heerführer Brennus (wahrscheinlich 387/386 v. Chr.) hinterließ bei der späteren Weltmacht ein lang anhaltendes Trauma.

Andere Stämme drangen über Südosteuropa und den Balkan nach Griechenland und Kleinasien vor, begegneten Alexander dem Großen und plünderten Delphi. Ein Stammesteil ließ sich schließlich in Zentralanatolien nieder und wurde als Galater noch Jahrhunderte später im Neuen Testament erwähnt.

Ab der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. wurden vom Osten ausgehend Oppida, d. h. Städte gegründet. Die keltische Oppidakultur erlebt ab Ende des 2. bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. ihre Blüte, wobei sie auf Grund ihrer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Differenzierung, hochentwickelter Handwerks- und Kunstfertigkeit sowie Geldwirtschaft und Fernhandel beinahe die Stufe zur Hochkultur erreichte. Lediglich das Fehlen einer allgemeinen Schriftlichkeit steht dieser Bezeichnung entgegen.

Die größte Ausbreitung erreichten die Kelten um 200 v. Chr.. Im Osten ihrer Siedlungsgebiete, d. h. im weitesten Sinn „rechtsrheinisch“, verschwand die keltische Kultur in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. weitgehend, was vielleicht mit dem Vorrücken germanischer Gruppen nach Süden zusammenhängen könnte. Dagegen überlebte die keltische Lebensart in Gallien und südlich der Donau in Rätien – sowie u. a. auch im heutigen Rheinland-Pfalz, Saarland und Bayern – nach Eroberung durch die Römer unter Caesar noch einige Jahrzehnte und ging mit zunehmender Romanisierung etwa seit der Zeitenwende in der relativ eigenständigen gallo-römischen Kultur auf.

Der Ursprung der Kelten auf den britischen Inseln ist umstritten. Spuren einer Einwanderung sind für den Großteil der Inseln unbekannt und bis auf den Südosten Englands auch wenig wahrscheinlich; eventuell waren die britischen Inseln jedoch darüber hinaus sprachlich mit dem keltischen Festland verbunden. Dennoch besteht auf den britischen Inseln eine keltisch geprägte Kultur, wobei die Zuordnung hier insbesondere auf Grund linguistischer Annahmen erfolgt. Nur in Südost-England sind für das 1. Jahrhundert v. Chr. auch archäologische Zeugnisse der „klassischen“ kontinentalen keltischen Kultur nachzuweisen. Dieses Inselkeltentum blieb in Irland und Wales noch bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. eigenständig erhalten und wandelte sich erst im Zuge der folgenden Christianisierung.


Allgemeines


Die Kelten vermieden es vermutlich bewusst, gesellschaftliche, religiöse oder ihre Tradition betreffende Inhalte schriftlich festzuhalten – wie beispielsweise Caesar berichtet. Es gibt aber sowohl eine Reihe Inschriften in griechischer Schrift als auch archäologische Nachweise von Schreibgerät aus den spätkeltischen Oppida, die Schriftlichkeit – besonders in wirtschaftlichen Belangen – und eventuelle Fremdsprachenkenntnisse, zumindest der Oberschicht, nahe legen.

Trotzdem beruhen die Kenntnisse über die Kelten auf der Geschichtsschreibung ihrer mediterranen Nachbarn (antikes Griechenland, Römisches Reich) sowie auf archäologischen Funden. Die spätantike/frühmittelalterliche Ogham-Schrift, die z. B. von irischen Grab- und Grenzsteinen des 4.-7. Jahrhundert n. Chr. bekannt ist, scheint nur wenigen Eingeweihten bekannt gewesen zu sein und nur begrenzte Aussagemöglichkeiten gehabt zu haben.



Wirtschaft


Die keltische Wirtschaft basierte auf Ackerbau und Viehzucht. Auf kleinen, umzäunten Äckern wurden Getreide (Emmer, Dinkel, Gerste, Hirse) und Leguminosen (Saubohnen, Erbsen, Linsen) angebaut. Bekannt waren u. a. Löwenzahn, Brennnessel, Rübe, Rettich, Sellerie, Zwiebel und Kohl. Aus archäologischen Funden (Speiseresten) in Hallstatt lässt sich etwa ablesen, dass die Kelten ein noch heute in Österreich übliches Gericht gegessen haben, „Ritschert“, einen Eintopf aus Rollgerste und Bohnen.

Da das lateinische Wort für Bier (cervisia) ein keltisches Lehnwort ist, wird vermutet, dass die Kelten das Brauen beherrschten. Aus archäologischen Funden, z. B. von Hochdorf und dem Glauberg, ist Honigmet als alkoholisches Getränk nachgewiesen.

Wichtigstes Haustier war das Rind, welches neben Fleisch, Milch (Käse) und Leder auch unabdingbar bei der Ackerbestellung war. Der Reichtum eines Kelten wurde in der Anzahl seiner Rinder gemessen. Daneben wurden Schafe (Wolle) und Schweine gehalten; Hunde kannte man ebenfalls als Nutztiere (Hütehunde und Jagdhunde). Pferde waren ein Statussymbol und bei Kriegszügen wichtig und wurden wahrscheinlich von einigen Stämmen intensiver gezüchtet.

Von Bedeutung für die keltische Wirtschaft war auch der Bergbau. Dabei ist die Gewinnung von Salz aus Bergwerken hinreichend nachgewiesen. Die Eisengewinnung und -verhüttung ist zu vermuten. Es fehlen hier aber aus den Mittelgebirgen meist die letzten Beweise eines eisenzeitlichen Eisenabbaus.

Auf Grund der reich ausgestatteten Hügelgräbern der späten Hallstattzeit („Fürstengräber“) kann vermutet werden, dass die Gesellschaft auf lokaler Ebene einem „Fürsten“ unterstand. In der späten La-Tène-Zeit hatten sich weiträumige politische Strukturen entwickelt.

Die keltischen Stämme auf dem Kontinent übernahmen das Geldwesen von Griechen und Römern, prägten aber eigene Münzen lediglich zum Informationsaustausch, wie heute vermutet wird. Grabfunde zeugen noch heute von dem ausgedehnten Handel der Kelten mit allen Völkern des antiken Europa. Exportiert wurden u.a. Eisen, Zinn, Salz, Holz, Flachs, Wolle, Waffen, Werkzeuge, Prunkwagen, Textilien, Schuhe. Importiert wurden vor allem Glas, Wein und andere Luxusgüter aus dem Mittelmeerraum.

Entlang der wichtigsten Handelsstraßen entstanden keltische „Oppida“; das sind befestigte städtische Siedlungen. Durch jahrzehntelange Ausgrabungen in mehreren Ländern sind einige Oppida heute besser bekannt. Einige der besterforschten Oppida von Ost nach West: Tschechien: Stradonice, Zavist, Österreich: Magdalensberg, Deutschland: Manching, Martberg, Wallendorf, Schweiz: Bern-Enge, Basel-Münsterhügel, La Tène, Luxemburg: Titelberg, Frankreich: Bibracte, Alesia. In einigen dieser Oppida dauern die Ausgrabungen weiterhin an. Aus zahlreichen weiteren Oppida liegen Ergebnisse aus kleineren Grabungskampagnen vor. Das populäre Bild eines keltischen Oppidums wird jedoch im wesentlichen durch die Ergebnisse in Tschechien, Manching und Bibracte geprägt.

Gesellschaft

Die Einblicke historischer Schreiber in den Aufbau der keltischen Gesellschaft sind gering.

Julius Cäsar gibt im „Gallischen Krieg“ (De bello Gallico) einen Einblick in die Gesellschaft der Kelten. Demnach gab es die Oberschicht der Fürsten, mit einer politischen und militärischen Führungsrolle. Aus den oberen Gesellschaftsschichten stammten wahrscheinlich auch die Druiden, mit Verantwortung des Kultus, der keltischen Religion. Den Druiden oblag zudem die Rolle des Lehrers, Mediziners, Richters und Naturforschers. Sie bildeten gleichsam die intellektuelle Schicht des keltischen Gesellschaftssytems. Von den antiken Quellen und überlieferten Mythen keltischen Ursprungs wissen wir über deren Vormachtstellung auch gegenüber der Oberschicht der Fürsten.

Obwohl Frauen in hohem Ansehen standen und alle hohe Ränge einnehmen konnten, war die keltische Gesellschaft insgesamt patriarchal organisiert. Die bekannteste keltische Kriegerin war Boudicca, Anführerin der Icenier (Britannien) im Aufstand gegen die römische Besatzung im Jahre 61 n. Chr. sowie Cartismandua, Königin der Briganten, die 77 n. Chr. von Agricola besiegt wurde.

So genannte Fürstengräber zeigen in den Grabstätten männlicher Toter meist reichere Grabbeigaben, wobei allerdings in die letzten, bekannten – ausgesprochen reichen – "Fürsten"gräber des 4. Jahrhundert ausschließlich Frauen bestattet wurden. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern in einfacheren Gräbern geringer; die Annahme ist, dass Frauen im allgemeinen keine Waffen mit ins Grab bekamen.

Siehe auch:

Keltenfürst vom Glauberg und Fürstengräber
Hügelgrab bei Thomm (Fürstengrab)



Religion


Über die Religion der Kelten ist nur sehr wenig bekannt. Hauptgründe dafür sind die geringe Verbreitung bzw. Nutzung von Schrift sowie die Tradition der mündlichen Überlieferung des Druidentums, welches bei den Kelten einen hohen Stellenwert einnahm.

Caesar (VI 16) bescheinigt den Kelten eine tiefe Religiosität. Diesem Wesen der Religiosität kann man sich auch heute noch nähern, wenn man sich die Namen und die Symbole der keltischen Göttinnen und Götter genauer anschaut.

Tatsächlich glichen die Römer die keltischen Götter und Kulte nach der üblichen Interpretatio Romana den eigenen an. Das heißt, dass den keltischen Göttern, je nach ihrer "Zuständigkeit" römische Interpretationen und Götternamen gleichgeordnet wurden. Teutates (u.a.) wurde z. B. Merkur, Cernunnos Pluto, Grannus dem Apollo und Lenus dem Mars gleich geordnet, usw. Durch die unterschiedlichen religiösen Vorstellungen konnten diese Interpretationen zuweilen von den römischen "Patengöttern" abweichen, wodurch dieselben römischen Götter in unterschiedlichen Regionen mit verschiedenen keltischen Beinamen erscheinen.

Zentral in der keltischen Religion und Mythologie waren – nach Caesar – die Druiden, der keltische Priesterstand. Dies war eine besondere Eigenheit der Kelten, da sonst weder Römer, Griechen oder Germanen hauptamtliche Priester kannten. Um das Druidentum ohne moderne (verstellende) Esoterik zu beschreiben, soll hier der Originaltext verwendet werden. Caesar schreibt u. a. : "Den Druiden obliegen die Angelegenheiten des Kultus, sie richten die öffentlichen und privaten Opfer aus und interpretieren die religiösen Vorschriften. Eine große Zahl von jungen Männern sammelt sich bei ihnen zum Unterricht, und sie stehen bei den Galliern in großen Ehren." (Caesar: De bello gallico, VI, 13)

Die Ausbildung zum Druiden dauerte lange, nach Caesar gelegentlich bis zu zwanzig Jahre: "Die Druiden nehmen in der Regel nicht am Krieg teil und zahlen auch nicht wie die übrigen Steuern. ... Diese großen Vergünstigungen veranlassen viele, sich aus freien Stücken in ihre Lehre einweihen zu lassen, oder ihre Eltern und Verwandte schicken sie zu den Druiden. Wie es heißt, lernen sie dort eine große Zahl von Versen auswendig. Daher bleiben einige 20 Jahre lang im Unterricht." (Caesar, De bello gallico, VI, 14)

Neben ihren priesterlichen Funktionen hatten die Druiden aber auch durchaus weltliche Pflichten und Privilegien. So hatten sie in allen Streitfragen, öffentlichen wie privaten, zu entscheiden, seien es nun Erbstreitigkeiten, Grenzkonflikte oder sogar Mord. Die Druiden legten auch die Strafen fest, laut Caesar (VII 33,3) war die Exkommunikation (d. h. der Ausschluss von den Opferbräuchen) die schwerste der denkbaren Strafen. Die Druiden wären für ihre Gerechtigkeit bekannt, rühmte Strabon (IV, 4,4).

Allem Anschein nach könnte es vielleicht auch weibliche Druiden, zumindest in Wales gegeben haben, wobei die Quellen wesentlich jünger sind und sich nur auf die britischen Inseln beziehen, die nur eingeschränkt als "keltisch" gelten können.




Kunst und Kultur

Sprache


Die keltischen Sprachen werden von der Sprachwissenschaft der westlichen Gruppe der indogermanischen Sprachen zugerechnet. Keltische Sprachen werden heute noch in Wales (Walisisch) sowie in Resten in Irland (Irisch; dort ist es seit 1920 offiziell erste Amtssprache neben dem Englischen), in Schottland (Gälisch in den Highlands) und der Bretagne (Bretonisch; beruht auf Auswanderer von den britischen Inseln des 5. Jhs.) gesprochen. Das Manx auf der Isle of Man starb in den 70er Jahren aus, das Kornische in Cornwall bereits im 17. Jahrhundert. Es gibt aber in jüngster Zeit Bestrebungen, das Kornische wieder zu einer lebendigen Umgangssprache zu machen.

Darstellende Kunst

Als uneingeschränkt "keltisch", d. h. auf die historisch belegten Kelten zurückzuführen, sind die Kunststile der La-Tène-Zeit, deren Erforschung besonders mit den Namen der beiden Archäologen Paul Jacobsthal und Otto-Herman Frey verbunden ist. Sie entwickelten sich ab Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. aus mediterranen Vorbildern, die von den keltischen Kunstschaffenden relativ frei interpretiert, zerlegt und zu einem ganz eigenen Form- und Kunstausdruck synthetisiert wurden. Ein gewisser Einfluss der Kimmerer und Skythen könnte bestanden haben, wobei die deutlichsten Vorbilder aber in der orientalisierenden Kunst der Griechen und Etrusker zu finden sind, die ihrerseits Vorbilder im Orient, z. B. dem Iran gehabt zu haben scheinen.



Literatur

Die Literatur und Mythologie der eisenzeitlichen Kelten ist unbekannt. Es wird gelegentlich – nur selten von archäologischer Seite – die These vertreten, dass Reste festlandkeltischer Überlieferungen in die britischen Erzählungen des frühen und hohen Mittelalters eingegangen sein könnten, darunter vielleicht auch Teile der Artus-Sage.

Musik

Keltische Musik ist zwar durch Texte griechischer Schriftsteller belegt, ihre Art, Harmonie und Klang usw. ist jedoch verloren gegangen. Von archäologischen Funden und von Darstellungen auf römischen Reliefs kennt man das Aussehen der "Carnyx", einer Art Trompete. Verschiedene keltische Münzen zeigen Darstellungen von Saiteninstrumenten, die den antiken griechischen Instrumenten "Lyra" und "Kythara" ähneln. Die Statue eines Mannes mit einem derartigen Saiteninstrument in den Händen wurde 1988 bei archäologischen Grabungen in der keltischen Festung von Paule-Saint-Symphorien in der Bretagne gefunden. Die heute als "keltisch" bezeichnete Musik wurde erst ab dem 17. Jahrhundert niedergeschrieben und bezeichnete die traditionelle Musik Irlands, Schottlands und der Bretagne.


Gallien

Die gallischen Stämme, zusammenfassend unter Gallier geführt, besiedelten das heutige Frankreich,Teile der Schweiz, Luxemburg, das südöstliche Belgien, das Saarland und Teilen des linksrheinischen Rheinland-Pfalz sowie Teile Hessens. Dabei werden die nördlichen Stämme bei Caesar als Belger bezeichnet, wobei insbesondere Gebiete im heutigen Belgien sowie in der Eifel hier in Frage kommen.

Im heutigen Frankreich und den angrenzenden Gebieten Belgiens und Deutschlands waren es insbesondere die Allobroger (Savoyen und Dauphiné), die Ambianer (bei Amiens), die Arverner (Auvergne), die Bituriger (bei Bourges), die Cenomanen (Seine-Loire-Gebiet, sowie teilweise in Norditalien), die Eburonen (Eifel, Ardennen), die Häduer (Bourgogne, um Autun und Mont Beuvray (Bibracte)), die Mediomatriker (Region um Metz, Teile des Saarlandes),die Menapier, die Moriner, die Parisier (Zentralbritannien und Gallien/Paris?), die Senonen (bei Sens, sowie in Norditalien),die Sequaner, die Remer, die Treverer (im Moselraum, ab der Maas über Trier bis zum Rhein), die Veneter (an der Loire-Mündung), die Viromanduer (bei Vermandois), und eine Reihe anderer Stämme,die bei Caesar genannt wurden.

In Bayern, Baden-Württemberg und der heutigen Schweiz fand sich die Gruppe der Helvetier, u. a. mit den Gauen? der Tiguriner und Toygener, außerdem der Stamm der Vindeliker im heutigen Oberbayern und Bayrisch-Schwaben (Augsburg = Augusta Vindelicum als römische Stadt: Hauptort der Vindeliker) und um Manching, sowie die Boier in Ober-und Niederbayern. Die Noriker im Südostlichsten Oberbayern, südlich des Inns. Die Likater um den Lech in Oberbayern und Schwaben.

Im Süden des gallischen Gebietes, in Norditalien, saßen die Insubrer, im Norden die Nervier und Belger, die teilweise auch bis Britannien vorzufinden waren.






Allgemeine Literatur
Raimund Karl: Einführung in die kulturwissenschaftliche Keltologie. PDF-File (7 MB, 239 Seiten) (http://ausgegraben.org/index.php?module=Static_Docs&func=view&f=Skripten%2FKulturwissenschaftliche+Keltologie%2FSkriptum.pdf)
Stefan Zimmer (Hrsg.): Die Kelten. Mythos und Wirklichkeit. Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1908-7.
Martin Kuckenburg: Die Kelten in Mitteleuropa. Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1593-6.
Janine Fries-Knoblach: Die Kelten. 3000 Jahre europäischer Kultur und Geschichte. Stuttgart 2002, ISBN 3-17-015921-6.
Sabine Rieckhoff und Jörg Biel: Die Kelten in Deutschland. Stuttgart 2001, ISBN 3-8062-1367-4.
Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. 2. Auflage. Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.
Anne Ross: Pagan Celtic Britain. London 1974, ISBN 0-351-18051-6
Sylvia und Paul F. Botheroyd: Lexikon der keltischen Mythologie. 4. Auflage. München 1996, ISBN 3-424-01077-4
John Haywood: Die Zeit der Kelten – Ein Atlas. Zweitausendeins 2003, ISBN 3-86150-431-6

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BeitragVerfasst am: So 12 Jun, 2005 07:47    Die Geschichte der Kelten, ein Überblick... Antworten mit ZitatNach oben

Die Geschichte der Kelten, ein Überblick...

Nachdem im Herbst 98 durch die Ausgrabungen im zukünftigen Gewerbegebiet von Niedererlbach weitere Entdeckungen zur keltischen Frühgeschichte in unserer Gegend gemacht wurden, soll hier ein kurzer Überblick über die keltische Geschichte gegeben werden.

Die Kelten besiedelten in Deutschland zunächst Südwestdeutschland und die Rheingegend. Die großen Wanderungen der Kelten begannen ungefähr 1000 vor Christus. Sie siedelten vor allem in Frankreich (Gallier), auf den britischen Inseln (Gälen und Briten), in Italien, in Spanien und Kleinasien (Galater).

Im Laufe der Zeit haben sich die einzelnen keltischen Stämme mit der einheimischen Bevölkerung vermischt. Die keltische Sprache hat sich teilweise noch in Walen, Schottland, Irland und in der französischen Bretagne erhalten, da die Kelten in Mitteleuropa über 500 Jahre seßhaft gewesen sind.

In der Jüngeren Eisenzeit (ca. 500 v. Chr.) wanderten die Kelten von Frankreich aus ins Allgäu ein. Sie siedelten vor allem im Westallgäu und um Kempten. Das Allgäu zählt somit zu den Kerngebieten keltischer Siedlungskultur. Die Entschenburg bei Sonthofen und die Schöllanger Burg sollen einmal keltische Fliehburgen gewesen sein.

Die Kelten waren hervorragende Ackerbauern, Viehzüchter und Eisenschmiede. Sie erfanden den Eisenbergbau. Als keltische Errungenschaft gelten auch das Schottenmuster, die Pferdeschwanzfrisur bei Männern und die Seife. Pferde wurden sehr verehrt und man sagt, daß sie als Reitervolk die Hose erfunden haben sollen. Außerdem waren sie geschickt in der Herstellung von Tongefäßen. Sie kannten bereits Geldmünzen und die Goldschmiedekunst.

Noch heute läßt sich das keltische Erbe in einigen Dialektwörten nachweisen. Als Beispiele gelten Glufer (Sicherheitsnadel), Kotze (Wetterumhang), Gumpe (Wasserloch), Kratte (Korb) und Föhl (Mädchen).



Geschichte der Kelten

Kelten (griechisch Keltoi, lateinisch Celtae) ist ein Sammelname für keltische Sprachen sprechende Völkergruppen in Europa. Die Entstehung des Volksstammes der Kelten vollzog sich sehr wahrscheinlich im Bereich der westlichen Urnenfelderkultur (1200 bis 750 v. Chr.; der Name ist abgeleitet aus der Bestattungsart ihrer verbrannten Toten). Die ältesten archäologischen Funde aus der beginnenden Keltenzeit deuten darauf hin, daß sich der ursprüngliche Siedlungsraum während der jüngeren Bronzezeit (um 1200 vor Christus) im Gebiet des heutigen Frankreich und Westdeutschland befand.

Die eigentliche Epoche der Kelten fällt entwicklungsgeschichtlich nach der vorausgegangenen Bronzezeit in die Eisenzeit und wird in zwei Kulturstufen unterteilt: die Hallstattzeit und die La-Tènezeit. Beide Namen haben ihren Ursprung in den jeweiligen ersten Fundorten ihrer archäologischen Entdeckung.

Die Hallstattzeit (ca. 750 bis 500 v.Chr.)

Die Periode der frühen Keltenzeit ist nach dem österreichischen Ort Hallstatt im Salzkammergut benannt. Weitere Fundorte sind der Hohenasperg, der Hohmichele, und die Siedlung Hochdorf, alle in Württemberg, der Mont Lassois nahe dem französischen Châtillon-sur-Seine mit dem legendären Grab der "Prinzessin von Vix" und der Magdalensberg mit seiner Stahlerzeugung in den Kärntner Alpen, wo die Noriker zu Hause waren.

Während dieser Zeitspanne fanden in anderen Kulturen folgende Ereignisse statt:

* 776 v.Chr. finden die ersten Olympischen Spiele statt
* 753 v.Chr. wird Rom gegründet
* um 600 v.Chr. gründen die Griechen die Kolonie Massilia (= Marseille)
* 570 v.Chr. Nebukadnezar zerstört Jerusalem
* 550 v.Chr. die griechischen Philosophen Leukipp und Demokrit benennen das Atom (gr.: atomos) als das kleinste, unteilbare Materieteilchen

Kernraum der frühen Kelten war das südwestliche Mitteleuropa, nachweisbar spätestens seit dem 7./6. Jahrhundert vor Christus. Von dort aus breiteten sie sich über Nordfrankreich auf die Britischen Inseln und über Südfrankreich bis auf die Ibererische Halbinsel aus.

Nach den frühesten schriftlichen Nachrichten aus dem 6./5. Jahrhundert vor Christus waren sie vor allem in Süddeutschland, Nordschweiz und Ostfrankreich ansässig.

Die La -Tènezeit (480 v.Chr. bis zur Zeitenwende)

Die Zeit der „historischen" Kelten bekam ihren Namen von La Tène, einem Ort am Neuenburger See in der Schweiz. In dieser Periode entwickelten sich Wirtschaft, Kultur und Siedlungstechniken deutlich weiter. Es entstehen u.a. große Salzbergwerke, die Eisenherstellung wird perfektioniert, Geldgeschäfte lösen den Tauschhandel ab. Der Bevölkerungszuwachs führt zu den Keltenwanderungen bei denen neue Gebiete besiedelt werden und um 200 v.Chr. beginnt die Zeit der Viereckschanzen und der großen Oppida (Oppidum = Stadt), von denen eines Manching war.

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BeitragVerfasst am: So 12 Jun, 2005 07:47    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Fortsetzung.

In dieser Zeit treten die Kelten in ganz Europa auf und beeinflussen damit auch andere Kulturkreise.

* um 385 v.Chr. belagern die Kelten das Kapitol in Rom
* 379 sind keltische Söldner bis Sizilien vorgedrungen
* 335 v.Chr. sind die Kelten bei Alexander d.Gr.
* 295 v.Chr. besiegen die Römer die Kelten
* 279 v.Chr. plündern die Kelten Delphi
* ab 250 v.Chr. besiedeln die Kelten die Ostalpen (Königreich Noricum)
* 255 v.Chr. endet mit der Schlacht von Telamon die keltische Expansion
* um 120 v.Chr. wird Südgallien römische Provinz
* 113 bis 101 v.Chr. durchziehen die Kimbern und Teutonen das Keltengebiet in Süddeutschland, Ostfrankreich und im Alpenraum
* 58 bis 51 v.Chr. zerfällt die keltische Welt in Gaius Julius Caesars bello Gallico
* 49 bis 44 v.Chr. tobt in Rom der Bürgerkrieg und eskaliert in der Ermordung Caesars
* 15 v.Chr. unterwirft Rom im Alpenfeldzug die keltischen Räter und Vindeliker
* 40 n.Chr. endet auch für unsere Gegend endgültig die Keltenzeit mit der Besetzung des Südufers der Donau durch die Römer.

Um 400 vor Christus fielen keltische Stämme in Oberitalien ein und siedelten sich nördlich und südlich des Po an. Von hier aus stießen Teile der, von den Römern als Gallier, das heißt Kämpfer, bezeichneten Kelten mehrfach nach Süden vor und konnten von Rom erst im 3./2. Jahrhundert endgültig besiegt werden.

Um 300 vor Christus drangen die Kelten vermutlich vom Gebiet des heutigen Bayern und Böhmen aus bis ins heutige Siebenbürgen und nach Dalmatien vor. Etwa 280/279 zogen Kelten aus dem Drau-Save-Becken und von der Donau nach Makedonien und Griechenland. 278/277 siedelte eine Gruppe von Kelten, von den Griechen Galater genannt, nach Kämpfen mit den Seleukiden in Großphrygien (Zentralanatolien), das nach ihnen den Namen Galatien erhielt.

Großflächige, straff organisierte Staaten wurden außer dem Königreich von Tylis in Thrakien, etwa 277-193 vor Christus nicht gebildet.

Der Rückgang der keltischen Macht begann in Italien. Im Norden wurden die Kelten seit 300 vor Christus von den Germanen eingeengt und auf die Main-Linie zurückgedrängt. Die Eroberung Galliens durch Cäsar (58 - 51) und die römische Unterwerfung Noricums, Vindelikiens und Pannoniens bedeuteten das Ende der keltischen Eigenständigkeit auf dem Festland. Unter dem Druck römischer, später angelsächsischer Eroberungen in Britannien wanderten im 5. und 6. Jahrhundert einige trotz Romanisierung weiterhin keltisch sprechende Volksgruppen aus Wales und Cornwall in die heutige Bretagne ein. Gleichzeitig kam es vom keltischen Irland aus zu Landnahmen in Wales und Schottland.



Kunst der Kelten

Die keltische Kunst umfaßt kunsthandwerkliche Arbeiten, besonders in Bronze und Gold, aus der La-Tène-Kultur (5.-1. Jahrhundert vor Christus) sowie die irische Kunst bis ins 10. Jahrhundert nach Christus. Der auf den frühen Stil im 4. Jahrhundert folgende Stil knüpfte an die griechische Rankenornamentik an (Flachgräberzone von Frankreich bis Ungarn). Aus ihm entwickelten sich im 3. Jahrhundert sowohl der Schwertstil (Schweiz, Ungarn, Balkanhalbinsel) als auch der freie plastische Stil. Beliebt sind farbige Emaileinlagen und Metallglanz. Seit Mitte des 1. Jahrhunderts vor Christus wurde die kontinentale keltische Kunst zum Teil von der römischen Kultur assimiliert, während die eigenständige Ornamentik Britanniens des 4. bis 1. Jahrhunderts unter Einfluß der römischen Kunst gegen Ende des 1. Jahrhunderts vor Christus entstand (Battersea-Schild).

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BeitragVerfasst am: So 12 Jun, 2005 07:48    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Fortsetzung:

In Irland konnten die keltischen Traditionen (Spiralen und andere kurvolineare Motive) weiterleben und in der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts entstand aus der Begegnung mit angelsächsischen Kunst (Tierstilornamentik, Cloisonné) ein neuer Kunststil. Außer der Metallkunst im 8. Jahrhundert (Tara-Fibel, Kelch von Ardagh) ist v.a. die Buchmalerei, die auch syrisch-koptische Einflüsse zeigt (Book of Durrow im 7.Jahrhundert, Evangeliar von Lindisfarne um 700) wichtig. Im 9. und 10. Jahrhundert war die Blütezeit der steinernen Hochkreuze.



Keltische Religion

Die Religion und Mythologie der Kelten wurde nur unvollständig aus Berichten der römischen Eroberer überliefert. Erst in christlicher Zeit entstanden schriftlich festgehaltene irische Sagen und Märchen, die aus Bräuchen und archäologischen Befunden erschlossen werden konnten.

Träger der keltischen Religion waren die Druiden, nach deren Lehre es ein Weiterleben nach dem Tod im Jenseits, einem Land der Glückseligkeit, gab.

Die keltischen (gallischen) Götter wurden meist mit griechischen und römischen Göttern in Verbindung gebracht. Die keltischen Hauptgötter waren Lug (Merkur), Grannus, Belenus (Apollon), Esus, Teutates (Mars), Taranis (Jupiter) und Ogma (Herkules).

Die hohe soziale Stellung der Frau bei den Kelten spiegelte sich in einer großen Zahl weiblicher, v.a. Muttergottheiten wider.

Eingefriedete Heiligtümer, aber auch kompliziertere Anlagen dienten als Kultstätten. Bäume galten als heilig, Tiere wurden als Stammeszeichen verehrt und Voraussagen für die Zukunft wurden aus dem Vogelflug oder den Eingeweiden von Opfertieren abgelesen.



Gesellschaft der Kelten

Die keltische Gesellschaft war eine Feudalaristokratie. Die wirtschaftliche Grundlage bildete ausgedehnter Grundbesitz (Landwirtschaft und Weidewirtschaft). Die Hauptbeschäftigungen waren außerdem der Krieg und die Jagd. Die Kelten lebten in Burgen und befestigten Hügeldörfern.

Die meisten Ansiedlungen bestanden aus einem Gebiet auf einem Hügel, das durch Wälle und Gräben befestigt war. Die Ansiedlung selbst war dicht mit Hütten und Werkstätten bebaut. Nahrung und v.a. Getreide wurde in mit Lehm versiegelten Gruben aufbewahrt.

Jedes dieser befestigten Hügeldörfer beherrschte das umliegende Gebiet. Erst später, in den letzten Jahrhunderten vor Christus entstanden auch größere Siedlungen, die zur Zeit Caesars als Oppida bezeichnet wurden. Ein gut erhaltenes Oppidum liegt im bayerischen Manching. Dort sind Straßen und Gebäude reihenartig angelegt und bestimmte Stadtteile gewissen Handwerken vorbehalten.

Innerhalb der keltischen Stammesgesellschaft gab es verschiedene Schichten:

* Adel und Herrscherfamilien jedes Stammes
* Bauern, die auch Krieger waren
* Handwerker und Handarbeiter
* das restliche Volk
* Sklaven
* die Druiden

Die Druiden, die gleichzeitig Priester und Erzieher waren, standen neben oder besser über der Aristokratie. In früher Zeit bis zur Eroberung durch die Römer wurden die einzelnen Stämme von Königen regiert, die später teilweise durch gewählte Magistrate ersetzt wurden.

Bei den Kelten waren schriftliche Aufzeichnungen verboten. Deshalb ist vieles nur durch die Überlieferung und die Notizen römischer Schriftsteller wie Strabo, Gaius Julius Caesar und Diodor bekannt. Teilweise finden sich auch Hinweise durch Denkmäler und Inschriften, sowie durch die Beschreibungen in irischen Sagen. Aus diesen Berichten geht hervor, daß die Kelten Meister der Metallverarbeitung waren, daß sie Rüstungen und Pferdegeschirr herstellten und daß Kunst und Kunsthandwerk bei den Kelten bereits weit entwickelt waren. Auch der Handel hatte eine größe Bedeutung. Im Austausch für Luxusgüter und Wein wurden Hunde, Pferde, Häute, Salz und Sklaven ausgeführt.



Keltenschanzen - Kultstätte oder Profanbau

Keltenschanzen, die man früher sogar Römerschanzen nannte, haben ihren Namen aus der damals fehlgedeuteten Herkunft.(1) Man nahm an, daß sie Verteidigungsanlagen aus der Römerzeit waren. Aber erst die Geschichtsforschung des 19. und frühen 20. Jhd. deckte auf, daß sie weder von den Römern stammen, noch Verteidigungsanlagen waren. Daß sie Überreste der Kelten sind ist inzwischen anerkannt, aber die Gelehrten streiten immer noch über deren Zweck.

Die Wissenschaft ordnet diese Viereckschanzen der Mittel- bis Spät-La-Tènezeit zu (2. Jhd. v. Chr.), in der auch die Oppida-Kultur z.B. in Manching entstand. In Bayern sind bisher rund 250 solcher Anlagen bekannt, von denen viele erst in letzter Zeit durch die Luftbild-Archäologie entdeckt wurden.

Alle Schanzen haben einen ähnlichen Aufbau. Ein meist rechteckiges oder quadratisches Plateau ist mit einem Erdwall umgeben, vor dem ein umlaufender Graben liegt. Die umfriedete Fläche kann 1.600 bis 25.000 m² groß sein (die meisten Anlagen haben 5.000 und 10.000 m²). Das einzige Tor der Anlage, früher von einem Torbau und einer Brücke über den Graben gebildet, zeigt nie nach Norden, meist nach Osten oder Süden. Die Innenbebauung der Schanzen war eher spärlich. Meist wurden nur wenige kleine Gebäude gefunden, von denen eines oft als Tempel gedeutet wird. In einigen Schanzen wurden Schächte (Brunnen oder Opferschacht?) gefunden. Der tiefste der untersuchten Anlage von Holzhausen bei München ist 35 m tief;

Die möglichen Deutungen der Viereckschanzen sind vielfältig. Es könnten keltische Kultstätten gewesen sein, in denen den Göttern Opfer gebracht wurden. Es können aber ebenso nur eingefriedete Bauernhöfe oder Raststationen für die Ochsen- oder Pferdegespanne durchziehender Händler gewesen sein. Auch sprechen römische Geschichtsquellen von umfriedeten Bezirken, in denen die Kelten ausschweifende Gelage feierten.



Historischen Bezug vermitteln - Kelten in Niedererlbach

Im Oktober 1998 wurden die Grabungen im zukünftigen Gewerbegebiet Niedererlbach beendet. Eine in der Hallstatt- und La-Tènezeit bedeutende Keltenansiedlung auf den Anhöhen der Isarhangleiten hinterließ am Ortsausgang von Buch bedeutende Gräberfunde. Rund 50 Grabhügel waren durch Luftbilder dort festgestellt worden. Trotz der knappen Finanzmittel wurden aufsehenerregende Funde bei den 2.600 Jahre alten Gräbern gemacht. Die Auswertung wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Daneben zeugen aber auch die beiden, schon seit längerem bekannten Keltenschanzen im Hartbeckerforst von der keltischen Vergangenheit in unserer Gegend.

Nichtzuletzt wegen der knappen Finanzmittel in der Kasse der Bucher Gemeinde und der fehlenden Unterstützung der bayerischen Staatsregierung konnten die Gräber nur zum Teil geborgen werden. Viele Geheimnisse werden wohl für immer unter dem Erdboden bleiben. Trotzdem sollte mit den geborgenen Gegenständen und den daraus gewonnenen Erkenntnissen der Versuch unternommen werden die keltische Vergangenheit für die Bevölkerung wieder plastisch erstehen zu lassen. Welchen Sinn hätte sonst Geschichtsforschung. Dabei sollte das Engagement für kulturhistorische Belange nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Kosten gesehen werden, sondern auch als Bereicherung für unsere Gemeinde.

Quelle:

1. Helmut O. Adam, Böhmfeld Online; Gemeinde Böhmfeld (Altmühltal) im Internet - Die Geschichte der Kelten (http://www.altmuehlnet.de/gemeinden/boehmfeld/dorf/kelten/k-history.htm)
2. Walter Hermann; Die Kelten (http://www.walter-hermann.de/vorges/kelten.htm)

(Zusammengestellt: G. Raschel)

Ende.

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Die Welt ist der Lernhain der aller Wesen - hier ist Welt und Hain -auch für die Wissenden.
Wer interpretiert, was er von anderen hört, bewegt sich lichtschnell am Kern der Worte der Anderen vorbei.

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