Oktober

**Gast**

Oktober

Ein Monat der Umbrüche, Stürme und Wandlungen.

In der Aussenwelt vollzieht sich immer deutlicher der Wechsel in die kältere Jahreszeit, und die damit verbundenen Vorbereitungen. Die Bäume werden immer lichter, ihre letzten Blätter werden gelb, braun, aber auch goldgelb. Für mich ein ambivalenter Monat, der sowohl mit Herbststürmen den Rückzug der Natur beschleunigt und den Tod verheisst, als auch mit viel spätsommerlicher Wärme zu innerer Ruhe einläd. Es ist auch eine Zeit des Ausgleiches zwischen Aktivität und Passivität. Die größeren Projekte sind abgeschlossen -egal ob mit größerem oder kleineren Erfolg- und im ländlichen Bereich ist die Ernte entgültig eingebracht.

Zeit zum Wandern und Reflektieren, Zeit für innere Einkehr und Besinnung. Da die Tage deutlich kürzer geworden sind, treffen sich auch die Menschen wieder zum gemeinsamen Besprechen, Planen und zum Feiern.
Damit meine ich konkret das Ahnenfest, das ich letztes Jahr im Ordenshaus verbringen konnte. Mit dem Wissen und Bewusstsein dieses alten keltischen Brauches konnte ich meinen bisherigen Erfahrungsbereich von früher -nämlich die amtlichen-kirchlichen Totentage- um einige positive Aspekte erweitern.

Diese Nacht am Feuer bleibt mir unvergessen:
Das Entzünden und Aufhängen der "Pelen Tan" in den uns umgebenden Bäumen, das Einbrechen der herbstlichen Dämmerung und damit der Beginn des rituellen Feuers, dem ich bis zum Erlöschen in der Morgenröte wachend begleitete.

Tod ist immer ein Loslassen. Loslassen von alten Vorstellungen und Mustern, von Beziehungen und Bindungen. Das Sterben, so schmerzhaft es emotional auch sein mag, ist ein Prozess des Wandels, der einen Neubeginn und das Wachstum (nach einer gewissen Ruhephase) erst ermöglicht. Der Schmerz bei dem Verlust eines geliebten Menschen mag zu einer fast unerträglichen Größe anschwellen - wird er jedoch überwunden, ersteht man selbst in neuer Reife durch diesen Prozess.
Der "materielle" Tod ist nur eine Erscheinungsform. Ist nicht das Ende einer Beziehung genauso einschneident, wenn z.B. der ehemalige Liebespartner sein Leben in seiner/ihrer Neuen Welt fortsetzt, und man selbst ohnmächtig zusieht ?

Das Ahnenfest gibt uns die Möglichkeit, wieder in Verbindung zu treten mit denen, die scheinbar nicht mehr unter uns verweilen. Es ist ein Fest, denn auch Freude, denn es ist ein Wandel, eine Erneuerung!
In vielen Kulturen werden die Ahnen auf unterschiedlichste Weise geehrt, z.B. in der "Famadihana" oder Totenumbettung auf Madagaskar. Dort werden alljährlich in einem rituellen Festakt die Gebeine der Ahnen aus ihren Gräbern geholt und in neue Tücher gewandet. Ein Neues Gewand für ein Neues Leben.

Ganz so spektakulär feiern die Druiden zwar nicht.
Doch die Nacht am Feuer des Wandels ist eine lange und intensive Nacht!

Tagesfleiss

Angel

Oktober: Der Monat von Angels meisten Magenschmerzen! Rolling Eyes

**Gast**

Nachtrag: Jahreszeitenbaum:

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